Krombacher-Pokal

Niels Lautenbach (l.) erzielte zwei Tore für die Westfalia. Hier schirmt Dominik Blagojevic die Kugel erfolgreich ab. Fotos: Teipel

Kinderhaus schließt den Laden erst spät ab


Von Fabian Renger

(21.10.22) Diesen Ausdruck schreiben uns wir uns jetzt ins schlaue Büchlein. "In den ersten 15 Minuten können sie den Laden eigentlich schon abschließen." TuS Freckenhorsts Coach Christian Franz-Pohlman sagte das. Er war mit seiner Truppe zuhause im Kreispokal-Viertelfinale knapp mit 2:3 (1:2) an Westfalia Kinderhaus gescheitert. Der Westfalenligist war mit 'sie' gemeint. Und in der Tat: Der Favorit überrollte den Bezirksligist in der Anfangsphase. Doch der Ertrag passte nicht zum Investment - und später fehlten Freckenhorst nur wenige Minuten zum Elfmeterschießen...

"Da haben wir uns im Grunde genommen ein bisschen berauscht am eigenen Spiel", bestätigte Kiderhaus-Coach Holger Möllers den Eindruck des starken Starts. Nach Vorarbeit von Montasar Hammami brachte Niels Lautenbach die Westfalia in Front (4.). Auch wenn Nicolas Kriwet nach Vorlage von "Pelle" Jöcker den 1:1-Ausgleich schnell nachlegte (12.), war das schmeichelhaft für die Gastgeber. Lautenbach und auch Luis Haverland hätten Kinderhaus einen deutlich ruhigeren Abend bescheren können - beide ließen monströse Möglichkeiten jedoch liegen. Es reichte vor der Pause so nur zum einem 2:1 für den Gast. Felix Ritter traf nach einer Standardsituation, als er am zweiten Pfosten frei zum Abschluss gekommen war (32.).

Fast hätte Freckenhorst das Spiel komplett gedreht

Bis dato hatten die Freckenhorster schon mächtig Pech. Timo Achenbach musste nach 18 Minuten raus. Er hatte sich verletzt, dürfte am Sonntag wohl auch in der Liga fehlen. Allerdings kam der TuS nach seinem Stotterstart von Minute zu Minute besser rein, fand immer besser in die Zweikämpfe, verfügte über eine deutlich besser werdende Ordnung gegen den Ball. So ganz unverdient war der 2:2-Ausgleich nicht. Weil Kinderhaus in der Restverteidigung pennte, fuhr der TuS einen Konter ins Ziel. Letztlich servierte Nermin Bahonjic für Jöcker (66.). Und kurz danach wäre der Feidiek beinahe explodiert. Jöcker und Kriwet marschierten alleine auf Westfalias Keeper Tim Siegemeyer zu. Kriwets Querpass geriet etwas zu steil und Jöcker fehlte ein halber Meter (70.).

"Da passte der Abstand zwischen den Mannschaftsteilen nicht", ärgerte sich Möllers. Immerhin auf Lautenbach war Verlass. Nach einer überragenden Flanke von Montasar Hammami von der linken Seite war Lautenbach mit einem prima Flugkopfball und dem 3:2-Siegtreffer zur Stelle (85.). Auf 50 Minuten in vier Einsätzen kam der nominelle Angreifer Kinderhauser Reserve bisher in der aktuellen Westfalenliga-Saison. Mit zwei Treffern hat er sich doch eigentlich für mehr empfohlen, würden wir mal behaupten.

Franz-Pohlmann: "Mit wehenden Fahnen ausgeschieden!"

Erfolgreich für einen spielfreien Sonntag hat sich derweil René Simon beworben. Der Freckenhorster sah kurz vor Schluss aufgrund eines wiederholen Foulspiels noch die Gelb-Rote Karte (87.). Für Franz-Pohlmann natürlich nicht do dolle. Aber er freute sich trotzdem über die riesige Moral, die seine Elf wiederholt bewies. Dass es das war im Kreispokal? Nicht schön, aber zu überstehen, denn: "Wir sind mit wehenden Fahnen ausgeschieden!"

TuS Freckenhorst - Westfalia Kinderhaus 2:3 (1:2)
0:1 Lautenbach (4.), 1:1 Kriwet (12.)
1:2 Ritter (32.), 2:2 Jöcker (66.)
2:3 Lautenbach (85.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote für Freckenhorsts Rene Simon (wdh. Foulspiel/87.)

Felix Ritter (r.) markierte das 2:1 der Kinderhauser. Pierre "Pelle" Jöcker (l.) war für's 2:2 des TuS zuständig.