Andrick schießt Roxel ins Glück

Von Mario Witthake

(30.12.15) Ganz eilig hatte es Martin Lambert plötzlich. Er fordert den Tausch mit Torhüter Daniel Neuhaus und schickt die Murmel direkt zu Manuel Andrick. Der schießt von links mit links ins lange Eck: 20 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung ist das der präzise Versuch ins Glück. Durch das 3:2 gegen die U23 des SC Preußen Münster feiert der BSV Roxel in Berg Fidel die Stadtmeisterschaft. Erst zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte und genau zehn Jahre nach dem ersten Cup-Gewinn.

"Wir haben es die ganze Zeit gespielt. Deswegen mussten wir das auch bis zum Ende durchziehen", sagte Roxels Trainer Jens Könemann über die Variante mit Lambert als Anschieber von hinten (weitere Siegerstimmen hier). Im Laufe des Turniers guckte Lambert sich die Rolle des Flying Goalie beim SC Nienberge ab, borgte sich in der Vorrunde noch beim Nachbarklub das Leibchen. Es war diese taktische Variante, die den Weg des BSV Roxel bis ins Finale begleitet hat. Erfolgreich. Auch gegen die spielfreudigen Preußen.

"Wir waren die Mannschaft, die sich im Verlaufe des Turniers am meisten gesteigert hat", sagte SCP-Trainer Sören Weinfurtner. Seine junge Combo um den besten Spieler des gesamten Turniers, Leon Tia, begeisterte erst in der Endrunde. Drei Siege in der Gruppe, unter anderem gegen Roxel.

"Wäre in Ordnung gewesen..."

Im Halbfinale sorgten die technisch sehr versierten Erdogan, Kerellaj und Koymali schnell für klare Verhältnisse gegen Wacker Mecklenbeck. "Wir waren jetzt Zweiter, zweimal Dritter und Zweiter. Es wäre in Ordnung gewesen, wenn wir heute gewonnen hätten", sagte Weinfurnter. "Aber Glückwunsch an Roxel", fügte er noch hinzu.

Die Aktionen der Preußen waren im Finale nicht mehr so klar. Koymali, der zum besten Spieler des Tages gewählt wurde und Tia, verzogen die letzten beiden nennenswerten Abschlüsse ihrer Mannschaft. Anders Roxel und vor allem Manuel Andrick, der schon das 1:1 erzielt hatte (Spielverlauf nochmal im Ticker lesen). 

Im Halbfinale konnte sich der BSV auf seinen Schnapper Daniel Neuhaus verlassen. Der parierte gegen Gievenbeck, hier stand es wie im Finale nach regulärer Spielzeit 2:2, den entscheidenden Neunmeter von Nils Heubrock. Der FCG-Häuptling hatte ebenfalls ein bärenstarkes Turnier gespielt. Wie Neuhaus, der auch noch zum besten Schnapper gewählt wurde. Eine Einzelauszeichnung für ein defensiv sehr diszipliniertes Team mit dem richtigen Timing. Und Manuel Andrick.