Stadtis Münster 2018

Die Preußen waren zu schnell

von Fabian Renger

(30.12.18) Norbert Bothen rechnete vor. "Wir machen das jetzt, glaub ich,  seit drei Jahren in der Halle", erzählte Hiltrups Co-Trainer von seiner Cheftätigkeit unterm Dach. Seine Bilanz alleine bei den Stadtis: Hervorragend. Stadtmeister, Platz fünf und jetzt wieder ein guter zweiter Platz. Viel tun muss er mittlerweile nicht mehr. Kein Wunder: Da waren ein paar Kaliber bei, die nicht erst seit gestern flemmen. Auch wenn es da diesmal eben diese jungen Preußen-Adler gab, die nicht zu überwinden waren.

"Preußen war über's ganze Turnier die mit Abstand beste Mannschaft", gratulierte Michael Fromme, einer von Hiltrups Granden, dem Finalkontrahenten fair. "Die haben quirlige, junge Spieler, die einfach ein Tempo mitbringen, das wir nicht mehr mitgehen können." Welch ehrliches Eingeständnis - aber tatsächlich: Du bleibst nicht ewig jung.

Erfahrung verliert gegenüber Jungbrunnen

Alleine ein Blick auf die Leader der Hiltruper zeigte das. Da sind Fromme und Lambert, beide jenseits der 30. Da sind ein Manuel Beyer oder Christoph Blesz, die zwar noch eine zwei vorne stehen haben - aber eben auch keine 19 mehr sind wie beispielsweise Preußens Julian Conze oder Ousman Touray. Das spürt man dann halt. Obendrein hatten einige Hiltruper zuletzt mit Verletzungen kämpfen und stellten sich trotzdem für die Stadtis zur Verfügung. Da zieht man ab und an schon eher die Handbremse.

Das Finale verlief indes recht unglücklich und ohne Hiltruper Handbremse: Nach einem Foul an Diogo Castro schoss Fromme ein, es wäre das 2:0 gewesen. Referee Lasse Lütke-Kappenberg pfiff den Vorteil ab. Auch das gehört zur ganzen Wahrheit. Bothen wollte das aber nicht zu hoch hängen: "Das war ein bisschen Pech, ja. Aber zum Schluss ein verdienter Sieg für die Preußen." Bei einem 1:5 auch müßig, sich lange über's "Hätte, wie und was wäre gewesen, wenn.." auszulassen...

Die selbstständige TuS-Meute

Stetig steigerte sich der TuS, der bei so manchen Spielen während des gesamten Turnierverlaufs nicht immer dominant auftrat. Allerallerspätestens im Halbfinale fand er zu seiner Klasse zurück - auch wenn er GW Gelmer nach kurzer Zerlegung doch fairerweise ins Spiel zurückkommen ließ. Nette, wenngleich wohl eher ungeplante Geste.

Nett und entspannt war's für den stets relaxten Bothen aber trotzdem mal wieder. "Das Trainerteam mit Edgar [Möller, d. Red.] und mir und die Spieler sind so eingespielt. Da gibt man eine Richtung vor, den Rest machen die Jungs recht selbstständig", erklärte Bothen. Als Leader stach indes Final-Torschütze Castro hervor. Der Mann ging voran - aber seine Bude reichte nicht. Ein paar km/h fehlten.