Kleinigkeiten, die fehlen, und Riesen-Überraschungen

Gruppe C

Ivo Kolobaric merkte man den Glanz in seinen Augen an. Der Mann mag die wilde 4-gegen-4-Action. Damit steht er allerdings bei seiner aktuellen fußballerischen Heimat ziemlich alleine da. "Das hat einfach keine Tradition in Emsdetten, das finde ich schade", war Kolobaric etwas konsterniert. Dass er nach zwei Kalenderjahren die Nullfünfer wieder auf dem Hallenboden heimisch machen möchte, ist nobel. Nur sah man den Nullfünfern schnell an: Das ist komplett fremdes Terrain mit dem Futsal.

Nach zwei herben Klatschen zu Turnierbeginn (1:6 und 0:4) fuchsten sich die Dettener rein. Auch ohne ihre Techniker vom Dienst wie Ugur Birdir, Jannis Meyer oder Malte Kohl gewöhnten sie sich an die ungewohnte Umgebung und besiegten erst Albachten deutlich und hatten die Nullachter am Rande einer Pleite. "Nach den ersten beiden Spielen hatte ich ein bisschen Angst. Aber es ist nur halb so schlimm geworden, wie befürchtet. Die Mannschaft hat sich schon gesteigert", sagte Kolobaric. Ärgerlich für ihn, der sich über den freigewordenen Sonntag nicht freuen konnte:"Ich hätte gerne weitergespielt." Vielleicht wird's nächste Woche beim Turnier von Borussia Emsdetten besser. Das geht am 30.12. mit den 05ern über die Bühne, zeitgleich will Benni Siegert mit dem SC Münster 08 am liebsten im Stadti-Finale stehen.

Siegert moniert die Leichtfertigkeit

Beim LEG-Cup coachte der erfahrene Haudegen die Mannschaft für die urlaubenden Mirsad Celebic und Hendrik Arenskötter. Probleme hatten die Nullachter naturgemäß wenige. Aber es war auch nicht alles Gold, was glänzte. "Wir haben sehr leichtfertig Chancen vergeben und leichtfertig ein paar Situationen nicht gut ausgenutzt", blieb Siegert kritisch. Gebockt hat's trotzdem. "Es macht auch Spaß, die Jungs zu fordern, taktische Anforderungen beim schnellen Spiel in der Halle zu stellen", so Siegert.

Blieb nur die Frage übrig, wie man beim SCM untereinander eigentlich die Trainerstühle besetzt. Frederic Böhmer und Dennis Hamsen betreuten die Formation beim Ausber Cup, jetzt war Siegert dran. Und er klärte, wohl nicht ganz ernst gemeint, auf:"Wir treffen und immer abends zum Bierchen und knobeln das aus, wer wohin geht..." 

Böckmann und die Sache mit dem Heimaturlaub

Interessante Taktik. Ein wenig überraschend verlief das Turnier für den in der A-Liga vom Abstieg bedrohten FC Münster 05, der sich neben Borussia Münster und eben Nullacht für den Finaltag qualifizierte. Coach Roland Böckmann war von den Socken:"Das war eine Riesen-Überraschung. Damit hätte ich nicht gerechnet in dieser Gruppe, wir waren ja quasi Kanonenfutter auf dem Papier. Aber wir haben's echt gut gemacht." Er hatte allerdings nur ein Problem: Einige seiner Studenten-Zocker hatten für Sonntag bereits die Heimat vor Augen und weniger die Halle im Kopf. Da werden einige Wiedersehens-Umarmungen mit Omma und Oppa wohl noch warten müssen. Am Samstagabend hatte Böckmann knapp sechseinhalb Zocker für den Sonntag zur Verfügung. Minimum acht bräuchte es optimalerweise eigentlich, wie er sagte. "Da muss ich noch ein bisschen telefonieren..." Das wird eine kurze Nacht.

Gruppe D

Während sich in Gruppe C Concordia Albachten neben Emsdetten verabschieden musste, bissen in der zweiten Gruppe Fortuna Schapdetten - punktlos, aber dennoch gut gelaunt - und Wacker Mecklenbeck in den sauren Apfel. Für beide Truppen langte es nicht zum Weiterkommen. Ihr Aufeinandertreffen im letzten Gruppenspiel war schließlich nur was für die Turnierstatistik.

Grund war das zuvor ausgetragene Match zwischen Preußen Lengerich und dem BSV Roxel. Das 2:2 beseitigte jegliche Restzweifel: Sowohl Roxel als auch die Tecklenburger sind am Sonntag mit wieder am Start. Gleiches galt für die ziemlich fehlerfrei agierenden Mauritzer.

Besonders freute sich aber Lengerichs Trainer Pascal Heemann über das Weiterkommen seiner Farben. Im Tor stand mit Dominic Dohe ein Innenverteidiger. Man konnte sich das wirklich gut ansehen, was die Preußen da so fabrizierten. Der Plan, immer wieder munter das Eins-gegen-Eins zu suchen, ging auf. Nach der super verlaufenen HKM-Vorrunde daheim wieder der Beweis: Was draußen schiefläuft - die Preußen sind weiter Tabellenletzter der Bezirksliga -, läuft unterm geschlossenen Dach hervorragend. Heemann nickte zustimmend und meinte:"Wenn wir uns die Saison angucken, können wir ganz gut zufrieden sein. Das konnte man sich von uns gut ansehen. So kommen wir auch etwas runter vom ganzen Stress aus der Hinrunde."