Rainer Welke läuft zum Elfmeter an - der Ball landet kurz darauf ander Latte.

Rabenschwarzer Tag für Björn Briede - Bienemann verwandelt zwei Ecken


Von Simon Blümer

(20.05.12) Einen auch in der Höhe verdienten 8:2 (4:0)-Heimerfolg feierten die Kicker von Spitzenreiter 1. FC Mecklenbeck gegen die Zweitvertretung des SC Münster 08.

Schon in der zweiten Minute gingen die Mecklenbecker durch Abdel Belkadi in Führung, der das Leder locker an Nullacht-Keeper Björn Briede vorbei ins untere rechte Eck schob. „Das frühe Gegentor, das wir unbedingt vermeiden wollten, hat dem Gegner in die Karten gespielt“, sah 08-Coach Srdjan Kosoric schon früh die Weichen für den weiteren Spielverlauf gestellt. Dabei waren die Gäste zumindest in den ersten 30 Minuten durchaus ebenbürtig, hatten durch zwei dicke Torchancen von Sebastian Dircks (7./14.), jeweils aus kurzer Distanz, auch die Möglichkeit zum Ausgleich. Doch FC-Torhüter Timo Höppner erwischte einen Supertag und rettete den Vorsprung mit zwei Glanzparaden über die Anfangsviertelstunde.

In der Folgezeit waren es ausschließlich die Hausherren, die sich spielerisch in Szene setzten. Erst sah Briede im Nullacht-Tor unglücklich aus, als er einen Distanzschuss von Anas Lotfi nicht parieren konnte (24.). Nur fünf Minuten später nutzte Sturmspitze Damian Dreimol einen weiteren Fehler von Briede zum 3:0. Um den rabenschwarzen Tag des Keepers komplett zu machen, verwandelte Mecklenbecks Spielertrainer Christian Bienemann einen Eckball direkt zum 4:0-Halbzeitstand. Einziger Wermutstropfen war eine üble Platzwunde, die sich FC-Abwehrrecke Marcel Stafflage zuzog und mit dem Krankenwagen von der Egelshove abtransportiert wurde.

Welke scheitert vom Elferpunkt

Zu Beginn der zweiten Halbzeit schnürte Dreimol seinen Doppelpack und sorgte somit in der 49. Minute für die Vorentscheidung. Eine Traumflanke von Lotfi über gut 30 Meter war dem vorentscheidenden 5:0 vorausgegangen. Wenige Minuten später wiederholte Bienemann sein Kunststück, indem er zum zweiten Mal eine Ecke direkt zum 6:0 verwandelte (53.). Auch hier sah der Keeper im Tor der Gäste blass aus – es sollte nicht seine letzte schwache Aktion in diesem Spiel gewesen sein.

In der Schlussphase des Spiels sah es dann so aus, als würden die Nullachter zumindest ansatzweise wieder zurück ins Spiel finden. Erst schloss Viktor Wolf einen blitzschnellen Konter zum 1:6 ab (71.), wenige Sekunden nachdem Rainer Welke einen Strafstoß an die Latte setzte. In der 74. Minute durfte Rechtsaußen Sebastian Dircks mit einem Treffer aus abseitsverdächtiger Position zum 2:6-Zwischenstand einen weiteren Beitrag zur Ergebniskosmetik beitragen. Doch die Gastgeber wollten den Kantersieg und erhöhten durch Mehmet Caliskan (79.) und der zuvor eingewechselte Patrick Ksiazek (84.) zum 8:2-Endstand.

Wie schon zuvor machte beim letzten Gegentreffer Briede eine ungute Figur, als er den Ball durch die Arme kullern ließ. Doch Kosoric nahm seinen Schlussmann in Schutz, wollte ihm nicht den Schwarzen Peter in die Schuhe schieben. „Er hat uns in den letzten Wochen immer mit seinen Paraden geholfen, da kann man ihm so ein Spiel auch mal verzeihen“, so Kosoric. FC-Coach Bienemann fand hingegen nur lobende Worte für seine Elf: „Wir haben in dieser Hitze ein ganz enormes Laufpensum hingelegt. Auch spielerisch war das heute eine ganz starke Leistung, die mich richtig stolz macht."

1. FC Mecklenbeck - SC Münster 08 II     8:2 (4:0)
1:0 Belkadi (2.), 2:0 Lotfi (24.),
3:0 Dreimol (29.), 4:0 Bienemann (45.+4),
5:0 Dreimol (49.), 6:0 Bienemann (53.),
6:1 Wolf (71.), 6:2 Dircks (74.),
7:2 Caliskan (79.), Ksiazek (84.)