Soltani und der "Fluch von Nienberge"


Von Simon Blümer

(30.08.12) "Auf keinen Fall verlieren", so lautete die Ansage von 05-Coach Ali Soltani vor der Partie beim SC Nienberge. In der letzten Saison hatten die Gievenbecker der Elf von Uwe Pieper alles abgetrotzt und standen am Ende stets mit leeren Händen da. Nach dem 2:2 (0:1) vom Donnerstag wollte sich trotzdem keine Freude über den Punktgewinn breitmachen.

Von Anfang an waren die Nullfünfer auf Wiedergutmachung aus. Der SC konnte seine gefürchtete Offensiv-Fraktion um Goalgetter Mark-André Weber fast nie in Szene setzen. Gegen die souveräne Defensive fanden die Hausherren lange Zeit keine Mittel. Stattdessen zwang die Soltani-Truppe dem SC sein Spiel auf. Pantaleone Lumare, der als kluger Taktgeber und mutiger Zweikämpfer der beste Mann auf dem Platz war, setzte nach einer guten Viertelstunde mit einem geschickten Steilpass Sebastian Haßelmann in Szene, der gekonnt aus spitzem Winkel das 1:0 markierte. Der SC investierte bis zur Pause nicht genug, um am Pausenstand etwas zu drehen.

Clement trifft wieder spät

Nach dem Seitenwechsel kamen dann die Gastgeber, machten mehr Druck nach vorne, insbesondere Weber kam aus seinem Versteck und überzeugte als Teamplayer vor dem gegnerischen Sechzehner. Doch seine zwei starken Flanken von der rechten Seite (59./64.) fanden keine Abnehmer. Erst Marco Hilke erlöste den SC, als er aus 15 Metern das Leder mit gefühlvoller Gewalt in den Kasten von 05-Keeper drosch (69.). Als Matthias Oskamp schließlich auf 2:1 erhöhte (80.) und Maciej Muzalewski mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde (71.), schien das Spiel aus Gästesicht schon gelaufen. Doch kurz vor Schluss tauchte Christoph Clement sträflich frei im SC-Sechzehner auf und besorgte per Kopf den Ausgleich nur wenige Minuten vor Abpfiff.

"Es hängt ein Fluch über Nienberge", war sich Trainer Ali Soltani nach Abpfiff sicher. "So gut, wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, so schlecht waren wir in der zweiten", ärgerte sich der Mann an der Seitenlinie über die zwei verlorenen Punkte. Sein Nienberger Kollege Uwe Pieper zollte dem Gegner Respekt: "Die Nullfünfer sind ganz unangenehm zu spielen. Den Punkt haben wir uns in der zweiten Halbzeit hart erarbeitet", so sein Fazit.

SC Nienberge - FC Münster 05     2:2 (0:1)
0:1 Haßelmann (16.), 1:1 Hilke (69.),
2:1 Oskamp (80.), 2:2 Clement (88.)