Dennis Zilske (l.) und Christian Welling wurden Zeugen eines unschönen Spiels.

Skandalspiel in Reckenfeld


von Mario Witthake

(30.09.13) Sechs Platzverweise, eine Rudelbildung und massive Drohungen - beim Spiel des SC Reckenfeld II gegen Teutonia Coerde in der Kreisliga B2 Münster rückte das Sportliche in den Hintergrund. Die Trainer beider Mannschaften, Dennis Zilske und Christian Welling, beschuldigen sich gegenseitig, Auslöser der Unruhen gewesen zu sein.

Negativer Höhepunkt einer ruppigen Partie war eine Szene in der 80. Minute. Beim Stand von 3:1 für Coerde steuerte Teutonias Tim Jonas auf das Reckenfelder Tor zu. Mit einer Grätsche von hinten legte SCR-Abwehrmann Stefan Grimm den ausgebüchsten Jonas. Beide Spieler rafften sich danach auf und eilten dem Ball hinterher. Im Laufduell schlugen dann Jonas' Arme aus. Was in der Folge passierte, ist aufgrund unterschiedlicher Schilderungen der Beteiligten nicht eindeutig nachvollziehbar.

Fakt ist, der Schiedsrichter Yaya Samake sprach im Anschluss an die folgende Rudelbildung vier Rote Karten aus. Jeweils für Stefan Grimm und Tim Jonas, zudem erhielten Reckenfelds Jarmo Schnell und Coerdes Torwart Daniel Seifert den Roten Karton. Letzteren beschuldigt Reckenfelds Trainer Dennis Zilske massiv: "Er ist vom eigenen in den gegnerischen Sechzehner gelaufen und hat rumgepöbelt. Nach dem Spiel hat er mich zusammen mit Fans von Coerde massiv bedroht." Coerdes Trainer Christian Welling bestätigt, dass sein Keeper Daniel Seifert im gegnerischen Strafraum "nichts zu suchen" habe. Trotzdem nahm er seine Mannschaft in Schutz und sah die Reckenfelder und Schiedsrichter Samake als Provokateure: "Die Reckenfelder haben schon in der ersten Halbzeit übelst getreten. Der Schiedsrichter ließ aber alles laufen." Schon in der Halbzeit habe Welling dem Schiedsrichter gesagt, dass wenn er nicht einschreite, "das Ganze in einer Treterei ausarten würde."

Aufgrund der Rudelbildung war die Partie für fünf Minuten unterbrochen. Reckenfelds Trainer Zilske forderte einen Spielabbruch, der Schiedsrichter jedoch pfiff das Spiel wieder an und beendete es nach 13 Minuten Nachspielzeit in der zweiten Halbzeit mit dem Endstand von 3:1 für Coerde. Die Gelb-Roten Karten gegen Thomas Alberty (56./Coerde) und Ismael Aksoy (90./Reckenfeld) hat der Schiedsrichter, der einen Sonderbericht ankündigte, nicht in den Spielbericht eingetragen. Deshalb ist nun vorerst unklar, ob die Trainer die Spieler Alberty und Aksoy im nächsten Spiel einsetzen dürfen. Nicht nur deshalb warten nun alle Parteien gespannt auf diesen Sonderbericht. Für den Reckenfelder Coach Zilske ist klar: "Wir werden beim Rückspiel in Coerde nicht antreten, es sei denn die Staffelleitung gewährleistet Polizeischutz."

Kreisliga B2

Leserbrief: Darstellung überzogen, faires Rückspiel gewünscht


(30.09.13) Ich bin Spieler bei Teutonia Coerde. Ich habe heute den Bericht über das gestrige "Skandalspiel in Reckenfeld" gelesen. Schade ist, dass die Darstellung der Situation vor allem Nachteile für unseren Verein hat. Jeder, der nicht dabei war, denkt, es sei total gefährlich für Spieler und Trainer gewesen, Öffnet internen Link im aktuellen Fenster[mehr...]