Horstmar stolpert über Nullfünf


von Alex Piccin

(22.10.17) Wenn es vermeintlich einfach wird, schaltet der Spitzenreiter ab. Diese Erkenntnis bot sich Germania Horstmar-Trainer André Rodine gegen Emsdetten 05 II. Die ersatzgeschwächten Gäste nutzten diese Unaufmerksamkeit und stellten den Horstmarern beim 3:3 (1:2) ein Beinchen.

"Ich sage es immer wieder: Wir brauchen das komplette Programm gegen alle Teams. Wenn du nach einem 1:0 aufhörst, Fußball zu spielen, bekommst du die Gegentore", machte Rodine seinem Unmut über die erste Hälfte Luft. Nach Sebastian Wehrmanns Führungstreffer lehnten sich die Germanen so weit zurück, dass sie hinten rüberfielen. "Das 0:1 war ein Weckruf für uns", so Nullfünf-Trainer Francesco Catanzaro.

Spiel in fünf Minuten gedreht

Erhan Saritekin glich nach einer halben Stunde aus. Dann fälschte Alexander Berkenbrock einen Kopfball von Mathias Schulz ins eigene Netz ab (35.). Rahmi Yetiskin hätte gar auf 3:1 erhöhen können. "Sogar müssen", unterstrich "Catsche". In der Kabine sprach Rodine einige Punkte deutlich an, ohne laut zu werden: "Das mache ich nur selten, wir sind schließlich alle erwachsen." Es sollte trotzdem fruchten. 

Zunächst hielt Emsdetten aber die Organisation aufrecht, ließ wenig zu. Erst mit Jannik Oldachs Ausgleichstreffer (63.) nahm die Partie wieder mehr Fahrt auf. Tim Hellenkamp, Daniel Smith oder Wehrmann verpassten das 3:2, genau wie Yetiskin für die Gäste (80.). Dann schlug Hellenkamp nach einem Standard doch zu (86.). Die Nullfünfer warfen mit dem Mute der Verzweiflung alles nach vorne. Den Lohn besorgte Ahmet Karakaya mit der letzten gefährlichen Aktion des Tages. Er setzte einen Freistoß aus 17 Metern in die Maschen (89.). "Wir sind eng zusammengerückt und haben das beste daraus gemacht", freute sich Catanzaro über den Punkt beim Tabellenführer.


Germania Horstmar - Emsdetten 05 II     3:3 (1:2)
1:0 Wehrmann (13.), 1:1 Saritekin (30.),
1:2 Berkenbrock (35./ET), 2:2 Oldach (63.),
3:2 Hellenkamp (86.), 3:3 Karakaya (89.)