Philip Grewe war mit seinen genialen Pässen der stille "Strippenzieher" der Partie.

Zu viel "wäre" an einem Freitagabend

von Eva-Maria Landmesser

(22.09.19.) Dem befürchteten Negativstrudel erteilte Mesums Zweitvertretung eine klare Absage, als sie beim 4:2 (1:1) gegen den TuS Laer die Niederlage vom vergangenen Spieltag nicht nur wett machte, sondern sogar im Ergebnis drehte. Dieses sei laut Mesum Coach Pascal Wilmes jedoch nicht repräsentativ für das Spiel: "Vier Tore hätten wir schon in der ersten Halbzeit machen müssen."

So waren die Gastgeber von Beginn an sehr präsent auf dem heimischen Platz und zogen die Spielanteile schnell an sich. Die verdiente Führung fiel jedoch erst nach einer Standardsituation in der 22. Spielminute. Den Freistoß von Philip Grewe lenkte Laers Schnapper Alexander Thüning, der insgesamt eine überragende Leistung zeigte, zum Innenpfosten. Hier staubte jedoch SV-Kapitän David Rieke zum 1:0 ab. Mit der Selbstbelohnung tat sich das Team vom Hassebrock weiterhin schwer, was die Gäste wiederum gerne ausnutzten. Am Ende eines Angriffs über die linke Seite kam der Ball zu Laers Marcel Exner. Mesums Defensive versäumte es, den Angreifer früh genug zu stören, sodass dieser schließlich im spitzen Winkel aufs Tor zu lief und mit einem Schuss aus demselben spitzen Winkel das Leder an Pfosten und Torwart vorbei über die Linie brachte. Bis zur Pause verflachte die Partie, denn der Ausgleich hatte gesessen. "Wir mussten uns erst einmal berappeln, weil das Tor wie aus dem Nichts kam und wir zuvor so viele mehr hätten machen müssen", so Wilmes.

Laer verpasst eine - vielleicht - spielentscheidende Chance

Die Hausherren starteten sodann mit Wut im Bauch in die zweite Hälfte und die Gäste mit etwas Oberwasser. So ereignete sich zehn Minuten nach Wiederanpfiff eine Szene, die laut TuS-Trainer Ron Konermann bei anderem Ausgang das Spiel grundlegend hätte verändern können. Ein erneuter Angriff über die linke Seite führte zunächst über Marcel Exner in die Gasse zu Kapitän Nico Stippel, dieser rutschte beim Abschluss unmittelbar vor dem Tor jedoch weg, sodass der Schuss an Kraft verlor und der Ball ungefährlich wurde. Stattdessen fiel nur zwei Minuten später auf der anderen Seite das 2:1 durch Mathis Vater, was dem Laerer Aufbegehren schließlich den Todesstoß versetzte.

Auch wenn die Mesumer weiterhin Chancen vergaben und das Ergebnis schon früher hätten hoch schrauben können, war deren Motivation nun zu hoch, um das Spiel noch aus der Hand zu geben. Lars Jenders verewigte sich zunächst mit einem Pfostenschuss, in der 69. Minute jedoch dann beim 3:1. Das Passgenie Philipp Grewe versorgte eine Viertelstunde vor Schluss dann noch einmal David Rieke, der den Ball zum 4:1 ins lange Eck knallte. In der Gewissheit des sicheren Sieges ließen die Gastgeber dann jedoch nach, sodass Laer durch einen Konter zum 2:4 aufschloss. "Auch Chancen zum 3:4 und 4:4 wären da gewesen, aber das wäre zum Ende hin etwas zu viel des Guten gewesen", erklärte Ron Konermann nach dem Spiel.

SV Mesum II - TuS Laer      4:2 (1:1)
1:0 Rieke (22.), 1:1 Exner (32.),
2:1 Vater (57.), 3:1 Jenders (69.),
4:1 Rieke (82.), 4:2 Stippel (90.)