SCA holt Big Points gegen GWA und holt die Konkurrenz mit ins Boot

von Christian Lehmann

(04.04.22) Bis zum 8. Spieltag war GWA Rheine noch Zweiter, nach elf Partien immerhin Vierter. Damals hätte sich die Truppe von Thorsten Weis wohl noch nicht ausgemalt, dass sie noch einmal um den Klassenerhalt bangen muss. Genau dieses Szenario droht jedoch nach der 0:1 (0:0)-Derbypleite gegen den SC Altenrheine II, der seinerseits die eigenen Hoffnungen auf den Ligaverbleib befeuerte. Held des Tages bei den Kanalkickern war "Golden Boy" Jona Wiesch.

Eine Co-Produktion der jungen Füchse veredelte dieser in der 53. Minute zum Tor des Tages. Tim Schmidt hatte sich nach eigener Balleroberung in der eigenen Hälfte energisch durchgetankt und war nach gutem Zusammenspiel mit Lukas Löcke frei zum Abschluss gekommen. Den Abpraller verwertete Wiesch zum 0:1 - mindestens 50 Prozent gingen bei dieser Bude auf Schmidt. "Der Kraftakt war einzigartig, der Junge wollte unbedingt", lobte sein Trainer Jörg Stein. Er wusste letztlich, woran es gelegen hatte: "Wir haben GWA an die Wand gespielt. Nein, Quatsch. Es war ein typisches 0:0-Spiel, alles andere als ein Leckerbissen. Auf die langen Dinger von GWA waren wir gut eingestellt. Ich habe den Jungs im Vorfeld gesagt, ich will kein Fußballfest sehen, sondern nur diese drei Punkte haben. Das hat zum Glück geklappt."

Probleme vor dem gegnerischen Tor

GWA-Coach Weis war gar nicht so unzufrieden mit dem Spiel seiner Jungs. Einzig im Torabschluss stellte er wieder einmal altbekannte Probleme fest. Die erste gute Gelegenheit ließ nach einem Freistoß von Kevin Beermann Richard Diring liegen, seinen Versuch meisterte Nick Brinkmann im SCA-Kasten, den Nachschuss feuerte Simon Moß am Tor vorbei (8.). Auch Kevin Drees hatte, diesmal nach einer Beermann-Ecke, kein Glück im Abschluss (28.). Kurz vor der Pause war dann Altenrheines Thomas Fliesgen bei einem Pfostentreffer nah dran an einem SCA-Torerfolg. "Aus unserer Position sah es wie ein Kackschuss aus. Der senkte sich aber gefährlich runter", so  Stein.

Beim Stand von 0:1 gab es dann Ärger um ein vermeintlich reguläres Tor von Diring, der nach Beermann-Ecke den Ball per Kopf über die Linie bugsiert haben wollte. "Nach dem Spiel haben einige Altenrheiner eingeräumt, dass der Ball drin war. Ich hätte mir diese Fairness während des Spiels gewünscht, aber das ist vielleicht bei der Tabellensituation so nicht zu erwarten...", meinte Weis. Sein Team machte und tat, versuchte alles, wurde aber nicht mehr belohnt.

"Wir waren sehr präsent, haben den Gegner früh gestört und haben uns sehr gute Chancen herausgespielt. Wir waren die deutlich bessere Mannschaft, belohnen uns aber einfach nicht. Die Altenrheiner wissen gar nicht, warum sie die drei Punkte mitnehmen", bilanzierte der GWA-Trainer. Für sein Team stehen nun noch acht weitere, wichtige Spiele an im Monat April. "Natürlich haben wir das Thema Abstiegskampf im Auge, vor allem nach so einem Spiel."

GWA Rheine - SC Altenrheine II      0:1 (0:0)
0:1 Wiesch (53.)