Kreisliga A

Nach Schlusspfiff wurde es nochmal hitzig im Jahnstadion. Hier belagern St. Arnolds Seref Ürkmez (r.) und Gellendorfs Winter-Neuzugang Seco Baio Schiedsrichter Niklas-Tom Schwabedissen. Auch Carlos Hyneck (2.v.r.) un Luc Entrup haben Mitteilungsbedarf. Fotos: Lehmann

3:2 nach 0:2 - Drama im Jahnstadion


Von Christian Lehmann

(06.02.23) "Zwischen Gellendorf und St. Arnold wird's komischerweise immer dramatisch - egal, auf welcher Seite ich stehe." Georg Fettich hatte nach dem 3:2 (0:1)-Erfolg der Sportfreunde gegen seinen Ex-Verein gut lachen. Im Jahnstadion ging es vor allem in der Schlussphase heiß her, nachdem die Gastgeber einen 0:2-Rückstand noch in einen Sieg gedreht hatten. Vor allem über eine Szene in der 90. Minute angeregt diskutiert.

Nach einem Dribbling in der Box wurde St. Arnolds Carlos Hyneck von Gellendorfs Jan Werner zu Fall gebracht. Joa, da hätte man durchaus auch auf Elfmeter entscheiden können. Referee Niklas-Tom Schwabedissen erfüllte den Gästen diesen Wunsch nicht. Dass er in der Nachspielzeit auch noch Daniel Rohsmöller - das allerdings zurecht - wegen eines Tritts gegen Julian Fischer die Gelb-Rote Karte zeigte, brachte die St. Arnolder erst recht auf die Palme. Der Schlusspfiff ging in einer zünftigen Rudelbildung beinahe unter - Marcel Bernhardt und Seref Ürkmez hatten sich in die Wolle gekriegt.

Ürkmez: "Eindeutiger Elfmeter"

"Wir haben das erste Spiel überstanden und drei Punkte geholt, das ist das Wichtigste. Von meinen erfahrenen Jungs wie Patty Bruns oder Chris Naberbäumer wünsche ich mir aber schon, dass sie in so einer Schlussphase mit ihrer Erfahrung Ruhe reinbringen", bilanzierte SFG-Coach Fettich. Zur Elfer-Szene sagte er: "Es ist ganz normal, dass Carlos bei so einem Kontakt zu Boden geht und sich beschwert. Der Schiedsrichter hatte freien Blick auf die Szene und wird es schon richtig gesehen haben. Wir standen zu weit weg."

St. Arnolds Coach Hasan Ürkmez war sicher. "Das war ein eindeutiger Elfmeter. Wir hätten uns ein Remis verdient gehabt. Wenn das Spiel 3:3 ausgeht, kann ich damit leben. Die Schuld müssen wir nicht beim Schiedsrichter suchen, aber es ist schon bitter gelaufen. Ich kann den Jungs jedenfalls keinen Vorwurf machen."

Doppelpack-Holthaus kontert Doppelpack-Wilkens

Eigentlich kamen die Gellendorfer zunächst gut ins Spiel. "St. Arnold stand mit zwei flachen Viererketten tief hinten drin und hat eigentlich nur auf unsere Fehler gewartet", meinte Fettich. Blöd nur aus Gellendorfer Sicht, dass seine Jungs diese auch machten. Nach einem herrlichen 30-Meter-Pass von Niklas Bartsch bediente Dennis Filinberg den in der Mitte freistehenden Maurice Wilkens, der zum 0:1 vollstreckte (12.). "Danach hatten wir einen Bruch in unserem Spiel", kommentierte Fettich. Bis zur Pause verteidigte seine Elf immerhin noch sauber, kurz nach Wiederbeginn funktionierte nicht mal das mehr. Nach einer feinen Kombination tankte sich Rohsmöller durch und bediente Wilkens, der den Ball aus spitzem Winkel volley ins Kreuzeck feuerte (0:2/52.).

Doch der zweite Gegentreffer erweckte die Gellendorfer sofort aus ihrer Lethargie: Nils Holthaus traf nach Flanke von Jan Werner per Kopf prompt zum 1:2 (56.), beim 18. Saisontor des SFG-Knipsers half dann St. Arnolds Schnapper Tolga Ari kräftig mit: Seinen Fehlpass im Aufbau fing Christian Dropmann ab, den Pass zu Holthaus konnte dieser zunächst nicht richtig verarbeiten, im Nachstochern war er dann aber doch erfolgreich (2:2/67.). Wiederum nur sieben Minuten später drehten die Gellendorfer das Spiel dann komplett: Eine Freistoßflanke von Ralf Stöber wuchtete Jan Werner per Kopf in den Winkel (3:2/74.). Weil die St. Arnolder trotz mehrerer Einladungen der Sportfreunde nicht mehr mit letzter Konsequenz zum Abschluss kamen und Seco Baio nach Holthaus-Zuspiel die Riesenchance zur Entscheidung liegen ließ (85.), blieb es bis in die hektische Schlussphase beim 3:2. 

Ürkmez ärgerte sich - auch, weil neben Rohsmöller im nächsten Spiel auch sein Sohn Seref nach der 5. Gelben Karte gesperrt fehlen wird: "Gellendorf hat sich in der ersten Halbzeit keine einzige Torchance erspielt. Dieses Spiel motiviert uns für die nächsten Wochen. Wir stecken nicht den Kopf in den Sand."

SF Gellendorf - TuS St. Arnold     3:2 (0:2)
Tore:
0:1 Wilkens (12.), 0:2 Wilkens (52.),
1:2 Holthaus (56.), 2:2 Holthaus (67.),
3:2 Werner (74.)

Am Knie von Gellendorfs Patrick Bruns (l.) ist die Intensität dieses Spiels abzulesen. St. Arnolds Daniel Rohsmöller bereitete das 0:2 vor, kurz vor Schluss sah er jedoch die Ampelkarte.