Ein Tor, eine Vorlage - Jan Brüning war der Unterschiedmacher im Spitzenspiel.

Brünings Rakete sorgt für die Wende


von Christian Lehmann

(13.11.17) Das Gipfeltreffen zwischen dem Skiclub Rheine und dem SC Reckenfeld stand spitz auf Knopf, ehe sich Jan Brüning drei Minuten nach der Pause den Ball zum Freistoß zurecht legte. Aus fast 40 Metern prügelte der Abwehrmann das Spielgerät in Richtung Tor, begünstigt durch eine ganz krumme Flugball schlug er mithilfe des Aluminiums im Netz ein. "Ein Wahnsinns-Tor", jubelte Skiclubs Trainer Thomas Sandmann. Der Treffer zum 2:1 war sozusagen der Dosenöffner beim 3:1 (1:1)-Erfolg der Clubberer im Spitzenspiel.

"Das war ein schweres Stück Arbeit, Reckenfeld war sehr stark. Gegen die hat Gellendorf noch nicht gewonnen", sagte Sandmann nach der Partie. Auch sein Team zeigte sich nach der bitteren Pleite bei den Sportfreunden gegenüber der dort mäßigen zweiten Hälfte stark verbessert, was den Zuschauern auf dem Kunstgrün im Jahnstadion ein richtig flottes Spiel bescherte.

Saado tritt Schiri Kamphues auf den großen Onkel

Die Reckenfelder Führung durch das 12. Saisontor von Goalgetter Andreas Wagner hatte bis kurz vor der Pause Bestand, ehe Brüning einen Freistoß auf den zweiten Pfosten trat, wo Matthias Löcke dankend abnahm (1:1/44.). Psychologisch wichtig, sagt da der Fußball-Volksmund. Das war auch Treffer Nummer zwei, bei dem Lüttmann seinen Torhüter Meik Kaufmann von jeglicher Schuld freisprach. Stammkeeper Sebastian Scholmeyer hatte nach dem Warmmachen über Übelkeit und Kopfschmerzen geklagt und kurzfristig passen müssen. In der Vorwoche hatte er nach einem Zusammenprall mit Roddes Philipp Heller eine Gehirnerschütterung erlitten. 

Die Reckenfelder ergaben sich auch nach dem Rückstand nicht ihrem Schicksal. Fast gebrochen war jedoch der Wille, als der eingewechselte Ali Saado sich einen Aussetzer leistete. Nach einer strittigen Entscheidung stürmte er wutentbrannt auf Schiedsrichter Jens Kamphues zu und stieg ihm dabei auf den Fuß. Seiner Reaktion war zu entnehmen, dass er den Unparteiischen nicht hatte berühren wollen, doch Kamphues blieb keine andere Wahl, als die Rote Karte zu zeigen (82.). "Er hat sich zwar sofort entschuldigt, aber grundsätzlich kann man die geben", wusste SCR-Trainer Julian Lüttmann. "Das ist eine Situation, die nicht passieren darf. Da muss er sich besser beherrschen."

Feuer auch am Spielfeldrand

In Unterzahl mühte sich der Gast dann vergeblich, in der Nachspielzeit schloss Giacomo Sandmann letztlich einen Konter zum 3:1-Endstand ab (90.+4). Trotzdem war Lüttmann nicht enttäuscht von seiner Truppe: "Das war ein Spiel, das von beiden Seiten auf hohem Niveau geführt wurde. Es war Power drin, wir haben sehr viel Aufwand betrieben und, so glaube ich, den Skiclub zu Beginn auch ziemlich beeindruckt." 

Am Spielfeldrand war es zwischen beiden Trainerbänken und den Zuschauern ziemlich zur Sache gegangen, nach der Partie war das allerdings vergeben und vergessen. "Die Partie war sehr emotionsgeladen, es gab viele verbale Kinkerlitzchen. Aber das gehört doch dazu", meinte Lüttmann. "Wenn es nicht so wäre, dann könnten wir auch auf den Friedhof gehen." Diese Einstellung gefiel Sandmann, der seinen Gegenüber lobte: "Er war nach dem Spiel ein sehr fairer Verlierer. Das muss ich noch lernen."

Skiclub Rheine - SC Reckenfeld     3:1 (1:1)
0:1 Wagner (19.), 1:1 Löcke (44.),
2:1 Jan Brüning (48.), 3:1 Sandmann (90.+4)
Rote Karte: Reckenfelds Saado (82./Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter)

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