Kreisliga B1 Steinfurt

Marc Duesmann (am Ball) erzielte das Last-Minute-2:2.

Das "Sonntagsei" des Marc Duesmann


von Fabian Renger

(07.03.22) Alter Verwalter! Ja, zugegeben: Wenn Germania Hauenhorsts Zweite die Dritte des SV Burgsteinfurt empfängt, dann klingt das jetzt nicht gerade einem legendären Fußballspiel. Aber dieses Freitagabend-Spiel war der blanke Irrsinn. In der 87. Minute fühlte sich Germania wie der sichere Sieger, hatte gerade das 2:0 erzielt. Das musste einfach reichen. Zumal drei Minuten drauf ein Burgsteinfurter vom Platz flog. Der Endstand lautete allerdings 2:2. Ja. Remis. Weil Burgsteinfurts Marc Duesmann einfach mal abgezogen hatte...

Doch bringen wir die Ereignisse dieser denkwürdigen Schlussphase vielleicht mal kurz in Reih' und Glied. Ist eigentlich schnell erzählt. "Wir haben Burgsteinfurt den Schneid abgekauft", berichtete Hauenhortds Co-Trainer Marcel Lehnert, der für den erkrankten Chefcoach Guido Kohl in die Cheftrainer-Rolle geschlüpft war. Hauenhorst war griffiger, galliger, in den Zweikämpfen präsenter. SVB-Kapitän und Punkteretter Duesmann nannte es nachher einen 90-minütigen Krampf. Auch das stimmte. Zumindest aus Gäste-Sicht.

"Da waren wir ein bisschen ratlos"

Hauenhorst führte dank Alan Krzesinski zur Pause mit 1:0. Er hatte einen Freistoß per Kopf in die Maschen verlängert (41.). "In der Halbzeit waren wir ein bisschen ratlos, es lag ja nicht an der Taktik", erzählte Duesmann. In der zwoten Hälfte schafften es die Gäste zwar, etwas mehr Zugriff zum Spiel zu bekommen. Wirklich zwingend wurden sie aber immer noch nicht. Und dann erhöhte Maik Lohaus auf 2:0. Nach 87 Minuten. Wie gesagt: Eigentlich war das die halbe Miete. Vor allem, weil nach 90 Minuten Burgsteinfurts Linus Stermann aufgrund einer Unsportlichkeit mit glatt Rot vom Platz flog.

Was sollte das noch schief gehen für die Gastgeber?

Jede Menge. Erst gab's einen unstrittigen Foulelfmeter für die Stemmerter. Benedikt Epping verwandelte. 92. Minute. Nur noch 2:1. Ähm...

"Der Oberhammer"

Kurz darauf hatte Duesmann die erste riesige Möglichkeit, traf den Ball aber nicht und ärgerte sich: "Da habe ich gedacht: Das kann ja nicht sein...." Dann gab's nochmal Freistoß nahe der Mittellinie. SVB-Schnapper Jan Stegemann prügelte den Ball einfach in die Box. Die Murmel wurde abgewehrt und landete vor den Füßen von Duesman. Der dachte sich nun: Ach, ich bringe ihn einfach mal aufs Tor. Und ja...der war wirklich drin! Keine Fackel, sondern eher eine Art Bogenlame. Tor, Tor, Tor. Ausgleich. Danach war umgehend Schluss. "Dass der dann wirklich reingeht, das war der Oberhammer", kommentierte der Torschütze. "Danach gab's kein Halten mehr." Ausschweifender Jubel folgte. Aber wer will es ihm und seinen Teamkollegen verdenken. Bei diesem Wahnsinn.

Lehnert wiederum hätte natürlich liebend gerne drauf verzichten können. "Es war ein sehr aufregender Tag für mich. Dann kommt der Duesmann und haut so ein Sonntagsei raus. Das war schon hart..." Das glauben wir....

Germania Hauenhorst II - SV Burgsteinfurt III 2:2 (1:0)
1:0 Krzesinski (41.), 2:0 Lohaus (87.)
2:1 Epping (90+2./FE), 2:2 Duesmann (90+5.)
Bes. Vorkommnisse: Rote Karte für Burgsteinfurts Linus Stermann (90.)