Fehlker will ihn, Fehlker kriegt ihn

Von Christian Lehmann

(28.04.15) Dramatik und jede Menge Farbe hatte die Partie des Kellerkinds FC Lau-Brechte gegen den taumelnden Ligaprimus SpVg Langenhorst-Welbergen zu bieten. Den Siedepunkt erreichte die zu keiner Zeit auf Sparflamme kochende Partie in der 85. Minute, als Magnus Fehlker, ins Sturmzentrum aufgerückter Defensivspieler der Langenhorster, sich den Ball schnappte und in einer Bewegung vom Tor weg von Michael Speckblanke gestellt wurde. Fehlker nahm den leichten Kontakt an, fiel, den fälligen Strafstoß verwandelte Marcel Wenning zum 2:2 (0:0)-Endstand. "Den wollte er, dafür ist er ja bekannt", sagte Lau-Brechtes Trainer Daniel Tillmann im Anschluss. Langenhorsts Betreuer Sven Murawski fand die Aktion seines Spielers legitim: "Das hat er schon clever gemacht."

Insgesamt war das Remis für den Tabellenführer natürlich zu wenig, zumal die Konkurrenz aus Burgsteinfurt momentan punktet wie Hulle. Angesichts des Spielverlaufs und der zahlreichen Ausfälle - in der Wester fehlten dem Team von Trainer Thorsten Bäumer acht Stammspieler - konnte der Gast mit dem einen Zähler leben.

Taktisch diszipliniert und lauffreudig

Mit taktischer Disziplin und enormer Laufarbeit machte der Tabellenzwölfte der Bäumer-Elf das Leben vor der Pause schwer. Die beste Gelegenheit besaß auch der Lau-Brechter Kevin Brosda, dessen Abschluss meisterte Christian Kuhmann per Fußabwehr (25.). 

Auch bei der Lau-Brechter Führung gab es nach einem Elfmeterpfiff Diskussionen. Langenhorsts Henning Wichmann und Lars Kockmann stiegen hoch, Letzterer fiel, Lukas Gövert verwandelte vom Punkt (1:0/55.). Langenhorst antwortete mit wütenden Angriffen und dem 1:1-Ausgleich. Nach einem Wenning-Freistoß köpfte Christian Holtmann an den Pfosten, Thomas Westphal staubte ab (65.).

Zwei Platzverweise

Anschließend verloren die Gäste Frank Wesseling, dessen Grätsche von der Seite vom Unparteiischen als Grobes Foulspiel bewertet wurde (72.). Er fehlt den Langenhorstern vier Wochen. "Wieder ein Spieler weniger", jammerte Murawski. Auf der Gegenseite duschte Lau-Brechtes Kevin Brosda zwei Minuten nach der erneuten Lau-Brechter Führung durch Kockmann aus dem Gewühl heraus (2:1/80.) nach seiner Roten Karte (82.) früher, als ihm lieb war. Es folgte eine hektische Schlussphase, in der Fehlkers Cleverness dem Tabellenersten zumindest einen Punkt sicherte.

"Über den Punkt freuen wir uns natürlich, auch wenn dieser hart und schmerzlich erkämpft war", sagte Tillmann, der in den nächsten Wochen auf den verletzten Sebastian Herdering verzichten muss.

FC Lau-Brechte - SV Langenhorst-Welbergen     2:2 (0:0)
1:0 Gövert (55./FE), 1:1 Westphal (65.),
2:1 Kockmann (80.), 2:2 Wenning (85./FE)
Rote Karte: Langenhorsts Wesseling (72./grobes Foulspiel)
Rote Karte: Lau-Brechtes Brosda (82./grobes Foulspiel)