Kapitza stellt trotz 6:2 die Charakterfrage

Von Mario Witthake

(13.05.12) Zwei Trainer - eine Meinung. Weil beide Defensivreihen einen hohen Sicherheitsabstand zu den jeweiligen Gegenspielern wahrten, hatten sowohl Lengerichs Kai Kapitza als auch Dreierwaldes Horst Hillebrand schlechte Laune. Für den Underdog liegt das auf der Hand, denn nachdem Dreierwalde in der ersten Hälfte gut mitgehalten hatte, und durch Alexander Ernst mit dem Pausenpfiif zum 2:3-Anschluss gekommen war, verhinderten kapitale Abwehrfehler ein erfreuliches Resultat, Lengerich siegte in der Höhe verdient mit 6:2-Toren.

Hillebrand steht mit seinem Team nun punktgleich mit Halen auf Platz zwölf, der Trend spricht nicht unbedingt für die Brukteria. Auch gegen Lengerich musste Hillebrand auf fünf Stammspieler verzichten: "Das können wir hier in Dreierwalde nicht", wies Hillebrand auf das begrenzte Spielermaterial hin. Zudem fehle einigen Spielern die nötige Einstellung: "Ich weiß nicht, ob alle Jungs Kreisliga A wollen."

Kapitza will ausmisten

Ganz andere Probleme hat Kapitza. Sein Team zieht regelmäßig die Tornetze in Mitleidenschaft. Wie letzte Woche gegen Saerbeck fehlt den Preußen aber die Qualität, richtig wichtige Tore zu machen. "Was nützen uns die Tore, wenn Saerbeck und Laggenbeck weiter gewinnen?", fragt sich Kapitza. Der Trainer hat genug vom Egoismus einiger Spieler ("manche denken nur an sich") und wird am kommenden Dienstag, ein Tag vor dem Lienen-Spiel, ausmisten. "Ich will wissen, wer auch in der kommenden Saison mitzieht." Kapitza stellt offen die Charakterfrage, einige Spieler werden unter seiner Führung nicht mehr zum Einsatz kommen.

Preußen Lengerich - Brukteria Dreierwalde     6:2 (3:2)
1:0 Ke. Zeqiri (5.), 2:0 Fleige (22.),
2:1 O. Tetenborg (26.), 3:1 Leonhard (36.),
3:2 Ernst (45.), 4:2 Fleige (54.),
5:2 Kara (62.), 6:2 Fleige (74.)