Kreisliga A

Reckes René Heeke (r.) behauptet hier den Ball. Die drei Punkte gingen am Freitag an Daniel Hintze und Cheruskia Laggenbeck.

Hintze marschiert durch die Mitte - 3:2 für Laggenbeck


Von Mario Witthake

(01.09.12) "Spitzenreiter, Spitzenreiter, Hey" hallte es am späten Freitag Abend über den Recker Kunstrasenplatz. Der Grund: mit einem 3:2 hatte Cheruskia Laggenbeck im vierten Spiel den vierten Dreier eingefahren. Im Clinch zweier Mannschaften, die im zweiten Durchgang beihnahe rücksichtslos auf die volle Punktzahl getrimmt waren, behielten die Laggenbecker dank eines Geistesblitz von Daniel Hintze die Oberhand. Beim Stand von 2:2 wählte Hintze nach einem Querschläger auf Höhe der Mittellinie den direkten Weg durch die von Recke spärlich besetzte Mitte, sprintete auf TuS-Keeper Thorsten Hothnaier zu und sah den rechts mitgelaufennen Manuel Beckstedde. Beckstedde gönnte sich noch den Luxus, die Kugel zwischen Hothnaiers Beinen hindurch zu schieben (84.).


Es war ein Spiel, das Laggenbecks Stärken eindrucksvoll dokumentierte: Die Gier auf Zweikämpfe und den zügigen Torabschluss. Marc Fisse, wie seine Teamkollegen eigentlich nicht drin in der Partie, lupfte das Spielgerät urplötzlich über Hothnaier hinweg ins Tor - 1:0 (7.). Der TuS, auch nach dem Rückstand um Spielkontrolle bemüht, kam durch einen Strafstoß zum Ausgleich. Sebastian Ebbeler legte Ryan Hagen unnötig rabiat an der linken Strafraumkante. Hothnaier verwandelte sicher (29.). Noch vor dem Seitenwechsel schloss Fisse einen Überfall aufs Recker Gehäuse zum 2:1 (45.) für Laggenbeck ab. Beckstedde, auf links durch, hatte Fisse am zweiten Pfosten mit einer flachen wie scharfen Hereingabe bedient.

Keine Mannschaft hat Bock auf Remis

Reckes Trainer Michael Stelthove brachte zur zweiten Halbzeit Jonaß Voß und Tobias Westkamp für die Außenbahnen. Die Taktik, Cheruskias zentrale Mittelfeldspieler Daniel Hintze und Jonas Hoppe durch konsequentes Flügelspiel auseinanderzuziehen, hatte sich nur bedingt ausgezahlt. "Recke hat im Mittelfeld erheblich umgestellt. Aber meine Jungs haben sich gut darauf eingestellt", lobte Cheruskia-Coach Heiko Becker die Auffassungsgabe seiner Spieler. Dann kam Hektik auf. Laggenbeck erzielte das vermeintliche 3:1 (53.) und bekam vom Schiedsrichter wegen Abseits abgepfiffen. Derselbe hätte nach Attacke gegen Tim Eßlage (64.) zum zweiten Mal für Recke auf den Punkt zeigen müssen. Der fehlende Spielfluss schlug sich auf beiden Seiten durch viele lange, unpräzise Schläge nieder. Wie es gehen sollte, zeigte Reckes Joker Voß. Auf rechts fein eingesetzt, passte er zielgenau auf Henning Wiemeler, der locker zum 2:2-Ausgleich einschob (68.).


"Wir wollten unbedingt gewinnen", erklärte Stelthove die anschließend hoch stehende Verteidigung seines TuS. Nach dem Rückstand belohnte René Heekes Kopfball den hohen Aufwand nicht (88.). Dennis Wullkotte (90.+4) zog überhastet ab. Aber auch Becker, der mit Dominik Filipiak, Ali Kölker und Andreas Befus drei Offensivspieler reinschmiss, ging hohes Risiko: "Vielleicht sind wir ein glücklicher Sieger, aber die Jungs haben sich das einfach verdient.".

TuS Recke - Cheruskia Laggenbeck     2:3 (1:2)
0:1 Fisse (7.), 1:1 Hothnaier (29./FE),
1:2 Fisse (45.), 2:2 Wiemeler (68.),
2:3 Beckstedde (84.)