Sieht hier nicht danach aus, ist aber so: Saerbecks Keeper Simon Klemme wird von den Kollegen "Flutschi" genannt.

Seit 26 Jahren unter falschem Namen

von Stephan Meyer

(02.05.19) Dass sich Spitznamen relativ schnell durchsetzen können, hat wohl der Großteil der Hobbykickerwelt schon mal miterlebt. Gerne entsteht der neue Name auch mal aus einer Situation, für die man von den Kollegen gefoppt oder verspottet wird - alles zum Spaß versteht sich. So erging es auch Saerbecks Schnapper Simon Klemme. Den rufen sie bei den Falken „Flutschi“. Flutschi? „Für einen Torwart natürlich nicht so angenehm“, schmunzelt Klemme als ihn die Heimspiel-Redaktion telefonisch beim Mai-Ausflug mit der Familie im Saerbecker Wildfreigehege erwischt . Und er klärt auf: „Es gab mal so ein verregnetes Training. Da ist mir der ein oder andere Ball durchgeflutscht.“ Das sorgte natürlich für viel Gelächter bei den Kollegen. Seitdem heißt Simon Klemme eben Flutschi.

Dabei böte sich bei Klemme ein ganz anderer Spitzname an. Dafür muss man nur einen Blick auf seinen Spielerpass werfen. Dort stellt man nämlich auch beim ganz genauen Hinsehen einen Buchstabendreher fest. Statt „Simon“ steht dort „Sinom“. Als Klemme mit sechs Jahren seinen ersten Spielerpass bekam, wurde sein Vorname falsch eingetragen. „Und das ist heute noch immer so“, erzählt der mittlerweile 32-jährige amüsiert.

Vor drei Jahren zog der gebürtige Münsteraner nach Saerbeck. Bis auf einen zweijährigen Ausflug zu Saxonia Münster flog Klemme seine ganze Fußballerlaufbahn für Westfalia Kinderhaus. Durch den Umzug war damit Schluss. Klemme hatte zunächst gar nicht direkt geplant, sich den Falken anzuschließen. Erstmal wollte er nichts überstürzen, vielleicht ganz locker mittrainieren „um Anschluss zu finden“. Dann ging alles plötzlich ganz schnell, da sich Saerbecks Hüter Leon Berkemeier schwer verletzt hatte. Über die Schwester von Klemmes Freundin kam der Kontakt zu Falke-Capitano Bertram Schütz zustande. Und schon flog Klemme für die Falken. „Ich bereue es auf keinen Fall“, fühlt Flutschi sich pudelwohl in der Truppe von Holger Althaus.

An Spieltag Nummer 27 wagen wir das Tippduell mit Flutschi. Oben ist seit Sonntag ein Dreikampf um die Krone eröffnet. Mettingen liegt mehr als in Lauerstellung. Klemme und Co. können direkten Einfluss nehmen, wenn sie Halen an der Lindenstraße empfangen. Unten steht Arminias Zwote vor einem Pflichtsieg.

 

Ibbenbürener SpVg II - SV Halverde (So., 13:15 Uhr)
Es läuft nicht mehr bei der ISV: Nach dem Bombenstart von Stefan Gütts Truppe mit Platz zwei nach sieben Spieltagen ist man mittlerweile bis auf Rang zehn durchgereicht worden. „Gütti“ und Co wissen sich glücklich zu schätzen, dass 2018 so gut lief. 25 Punkte holte das Team vor der Winterpause. Danach kamen nur noch zehn hinzu - der Wert eines Abstiegskandidaten. Gänzlich anders ist der Saisonverlauf beim kleinen HSV. Nach einer völlig verkorksten Hinrunde, in denen das seinerzeit noch von Frank Karlisch trainierte Team oftmals chancenlos unterging und folglich von so genannten Experten schon abgeschrieben wurde, sammelte Lila-Weiß in den letzten sieben Wochen satte 15 Punkte und hat - je nach Absteigerzahl von oben - gute Karten im Klassenkampf. Raimund Bloms und Jörg Dieckmann haben der Truppe neues Leben eingehaucht. Das wurde auch Sonntag beim 3:2 gegen Esch deutlich. Das Hinspiel war eine klare Sache für die ISV - 4:1.
Heimspiel-Tipp: 0:2 - Marco Schneider knipst dort doppelt, wo er das Fußball-ABC erlernte.
Klemme: Ich halte Ibbenbüren fußballerisch für stärker - 3:1.

Eintracht Mettingen II - DJK Arminia Ibbenbüren II (So., 13:15 Uhr)
Franjo Wienkes Team darf sich noch vier Mal im Kreisoberhaus präsentieren. Personell arg gebeutelt wie beim 0:5 in Ladbergen zieht sich die Truppe zumindest achtbar aus der Affäre. Die DJK will den Weg in die B-Liga mit aller Macht vermeiden. Coach Dirk Sterthaus stellt deswegen auch unmissverständlich klar: „Wenn wir Mettingen schlagen, ist alles drin. Wenn nicht, haben wir in der Liga auch nichts zu suchen.“ Aus den letzten Partien der Hinrunde holte der aktuelle Vorletzte zehn Punkte. Die Serie startete seinerzeit mit Sebastian Krügels Doppelpack beim 2:0 gegen Mettingens Zwote. Abschreiben sollte man die Arminen noch nicht.
Heimspiel-Tipp: 0:1 - ein Handelfmeter kurz vor Schluss hält den DJK-Glauben am Leben.
Klemme: Arminia muss - 0:3.

Eintracht Mettingen - Westfalia Hopsten (So., 15:00 Uhr)
Den Blick auf die Tabelle versuchen sie in Mettingen zu vermeiden. Nach dem vergangenen Sonntag ist das Türchen nach ganz oben ein klitzekleines Stückchen aufgegangen. Vier Punkte Rückstand auf Halen und drei auf Hörstel sind noch aufholbar. Tobi Stenzel vom Trainerteam stellt aber klar: „Wir schauen nur auf uns und von Spiel zu Spiel. Wir versuchen einfach unser Ding durchzuziehen.“ Erst drei Niederlagen kassierte das Team - Liga-Bestwert. Zu häufig (sieben Mal) spielte es allerdings unentschieden. Sechs Remis gabs allein in der Hinrunde - ebenfalls Liga-„Bestwert“. Eines davon sahen die Besucher im Hinspiel, als die Eintracht ein 0:2 wettmachte. Hopsten hat sich im engen Liga-Mittelfeld mit Rang sieben mittlerweile einen Top-Platz erspielt. Beim am Ende deutlichen 4:0 gegen die ISV im letzten Heimspiel unter Trainer Christoph Meyer stellte den Noch-Übungsleiter nur die zweite Halbzeit zufrieden.
Heimspiel-Tipp: 3:0 - Mettingen zieht sein Ding durch.
Klemme: Mettingen kann der lachende Dritte werden - 3:1.

SC Dörenthe - VFL Ladbergen (So., 15:00 Uhr)
Mindestens auf Rang fünf wird der DSC die Saison beenden. Das steht nach dem famosen 5:3-Sieg in Halen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fest. Ralf Scholz war gar nicht mal so sehr vom Ergebnis beeindruckt, viel mehr erfreute er sich daran, wie gefestigt sich seine Mannschaft präsentierte. Das Verspielen der 2:0-Führung warf Dörenthe nämlich eben nicht aus der Bahn, ganz im Gegenteil: Nicht unverdient zwang er den Spitzenreiter am Ende in die Knie. Auch wenn es „nur“ gegen das abgeschlagene Schlusslicht war und nicht mehr als ein Pflichtsieg: Das 5:0 sollte dem VFL unter Neu-Coach Andreas Habben Selbstvertrauen geben. Der reaktivierte Schnapper Marcus Mertens fehlt die kommenden beiden Spiele. Vertreter Rene Schenke steht aber parat und bringt ebenfalls höherklassige Erfahrung (Preußen Lengerich) mit. Habben: „Vielleicht sind wir in Dörenthe für eine Überraschung gut.“
Heimspiel-Tipp: 1:1 - Simon Richter gleicht spät aus für den Gast.
Klemme: Dörenthe ist stark drauf, Ladbergen muss fighten - 2:0.

Falke Saerbeck - SC Halen (So., 15:00 Uhr)
So richtig fassen konnte Holger Althaus die Pleite in Hörstel nicht. Bei den sich gebotenen Möglichkeiten hätten die Falken laut Althaus „etwas mitnehmen müssen“ - am Ende zählen aber nunmal die Tore. Mit der Leistung darf sich das Team aber auch gegen den Tabellenführer etwas ausrechnen. Simon Klemme sagt: „Wir wollen noch ein bischen. Hörstel hat gezeigt, dass wir oben mithalten können.“ Und beim Tabellenführer läuft es derzeit mal so gar nicht rund, wie Björn Jansson vom Trainerteam weiß: „Wir kriegen für jede unglückliche Aktion sofort die Quittung.“ Das 3:5 gegen Dörenthe sprach Bände. Ein möglicher Ausweg? „Vielleicht müssen wir versuchen uns freizumachen von den Aufstiegsgedanken“, meinte ein relativ ratloser Björn Jansson nach der Pleite vom Sonntag. Halen holte nur zwei Zähler aus den letzen drei Partien. Darunter war auch das blamable 1:1 bei SchlusslichtMettingen II.
Heimspiel-Tipp: 2:3. Saerbeck will am Ende zuviel und wird ausgekontert.
Klemme: 2:1.

SV Büren - SC Hörstel (So., 15:00 Uhr)
Marcel Czichowski war angetan von dem, was seine Truppe beim 4:6 in Tecklenburg abgeliefert hatte. In Unterzahl machte sein personell arg dezimiertes Team zwischenzeitlich ein 2:4 wett und schnupperte lange am überraschenden Punktgewinn. „Die Jungs können stolz auf sich sein“, adalte Czichowski die Leistung. Mit der Einstellung sollte der eine noch fehlende Sieg zum sicheren Klassenerhalt in den verbleibenden Spielen eingetütet werden können. Ob das gegen den Zweiten gelingt? Der duselte sich zuletzt zu einem knappen 1:0 gegen Saerbeck und rauschte so bis auf einen Zähler an die Tabellenspitze ran. Die erste Halbzeit ließ aber sehr zu wünschen übrig. Trainer Sebastian Bruns lobte dann aber den zweiten Durchgang: „Da hat die Mannschaft verstanden, was nötig ist.“ Die Hinrundenpartie ging mit teils zwei Mann mehr auf dem Platz klar mit 5:1 an den SC.
Heimspiel-Tipp: 2:3 - Büren fightet, aber Thorsten Heger trifft zweimal per Kopf nach Standards.
Klemme: Hörstel wird wieder das Glück einer Spitzenmannschaft haben - 0:1.

BSV Brochterbeck - TGK Tecklenburg (So., 15:00 Uhr)
Der BSV hat das wohl mit Abstand schwerste Restprogramm der Abstiegskandidaten, muss unter anderem noch in Hörstel und gegen Halen ran. Erstmal reist jedoch der Tabellenvierte zum Derby an den Kleeberg. Der siegte zwar zuletzt spektakulär 6:4 gegen Büren, bog aber erst durch einen Elfmeter in der Schlussminute auf die Siegerstraße ein. Dabei verspielten Klaus Bienemanns Kobbos in Überzahl zunächst einen 4:2-Vorsprung. Da fehlten dem spielenden Co Isuf Asllani die Worte. Auf seine Offensive um Asllani (schon 26 Buden) kann sich der TuS aber verlassen. Brochterbeck holte zuletzt ein achtbares 5:5 in Dreierwalde. Wie eine Pleite hatte es sich allerdings angefühlt, denn der BSV lag schon 5:2 vorn. Gerd Voß wusste danach auch aufgrund des brutalen Restprogramms entsprechend: „Das wird hart.“ Im Derby müssen nun Punkte her. Das packende Hinspiel endete 3:3 nachdem die Kobbos schon 3:1 vorne gelegen hatten.
Heimspiel-Tipp: 1:0. Der BSV greift den Strohhalm.
Klemme: Das wird ein Auf-und Ab-Spiel - 2:3.

SW Esch - Brukteria Dreierwalde (So., 15:00 Uhr)
Platz sechs will Bruno Kitroschats Truppe mit aller Macht verteidigen. SWE muss aber noch gegen Hörstel und in Halen ran, reist zudem noch nach Tecklenburg. Auch gegen das zweitbeste Rückrundenteam hängen die Trauben am Sonntag hoch. Und der Escher Trend zeigt nach zwei Auswärtspleiten eindeutig nach unten - auch wenn in Büren und Halverde jeweils mehr drin saß. Kurios wie spektakulär gings Sonntag am Weihkamp zu. Die Brukteria holte nach 2:5-Rückstand noch ein 5:5-Remis und hätte sicher gern noch etwas länger gekickt. „Wenn das Spiel noch länger dauert, gewinnen wir sogar noch“, mutmaßte Coach Jan Wissing nach der Partie. Verzichten muss Wissing erstmal auf Schnapper Dominic Wierling (Schulter). Nach der völlig verkorksten Hinrunde (u. a. auch 2:6 gegen Esch) könnte Dreierwalde Sonntag auf Rang sechs springen. Kurios wie spektakulär war die Partie in der Vorsaison als Dreierwalde 7:4 auf Escher Asche gewann.
Heimspiel-Tipp: Sechster gegen Achter riecht nach einem 3:3.
Klemme: Enge Kiste - 2:2.

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