Ladbergens Simon Richter (r.) hat uns noch einmal erzählt, was genau da in der vergangenen Woche eigentlich geschehen ist beim Spiel gegen Falke Saerbeck.

„Traurig, dass sowas außergewöhnlich ist“

von Stephan Meyer

(16.05.19) Es war wohl der Moment der bisherigen Saison. Beim Stand von 0:1 seines VFL Ladbergen gegen Falke Saerbeck gab Simon Richter einen Foulelfmeter zurück. Weil es kein Foul war, das Richter im Duell mit Saerbecks Schnapper Leon Berkemeyer zu Fall brachte. Alle Achtung! Respekt! Mehr Fairplay geht nicht! Dem Protagonisten dieses Momentes wäre es am liebsten, wenn man das gar nicht so groß aufspielen würde. Richter sagt: „Es ist eigentlich traurig, dass sowas außergewöhnlich ist.“

In Minute 60 stürmte Simon Richter in hohem Tempo auf Leon Berkemeyer zu. Er wollte den Ball am Keeper vorbeilegen. Das misslang. Berkemeyer klärte fair, auch wenn Richter dabei zu Fall kam. Der war sich sicher, „dass der Schiri nicht pfeift“. Weil es kein Foul war. Doch Yücel Tükenmez pfiff und zeigte auf den Punkt. Die Aufregung im Falke-Lager war groß, hitzige Diskussionen die Folge. Dann befragte Tükenmez Richter und der gab zu, dass Berkemeyer klar den Ball gespielt habe und es kein Foul gewesen sei.

Klassenerhalt? "Tausendprozentig!"

Lange nachdenken konnte der 24-jährige in dem Moment nicht, sodass er keinen Gedanken an die Tabelle verlor. Denn besonders bemerkenswert ist an Richters Moment, weil der VFL Ladbergen noch um den Klassenerhalt bangt und eigentlich auf jeden Zähler angewiesen ist. Der Elfmeter hätte das 1:1 bedeuten können. Ein möglicher Punkt, der am Ende hätte wichtig sein können. „Wir waren in der Phase dran und ich war mir sicher, dass wir auch ohne Elfer den Ausgleich machen würden“, erinnert sich Richter.

Machten sie nicht, Ladbergen verlor 0:3. Simon Richter würde in jedem Fall immer wieder so handeln und bereut nichts: „Im Nachhinein bin ich froh, wie es gelaufen ist.“ Und man müsse auch relativieren, dass es sich nur um die A-Liga handelt. „Es geht nicht um Existenzen und Millionen.“ Vom Klassenerhalt indes ist Simon Richter felsenfest überzeugt: „Ich bin mir tausendprozentig sicher, dass wir drin bleiben.“

Ladbergen kann Sonntag in Büren den vielleicht entscheidenden Schritt machen. Währenddessen könnten in Püsselbüren die Meisterkorken knallen. Schon bei einem Remis wären dem SC Hörstel in Esch Meisterschaft und Aufstieg nicht mehr zu nehmen. Schon morgen Abend eröffnen Dreierwalde und Hopsten den vorletzten Spieltag, den wir mit Simon Richter tippen:

 

Brukteria Dreierwalde - Westfalia Hopsten (Fr., 19:00 Uhr)
Das Stadion am Weikamp dürfte im letzten Heimspiel nochmal prall gefüllt werden. Die Nachbarn kämpfen noch mit Esch und Saerbeck um die Plätze sechs (derzeit Hopsten) bis neun (aktuell Dreierwalde). Jan Wissings Brukterer würden bei einem Sieg an Christoph Meyers Westfalia vorbeiziehen. Beide sind top drauf und strotzen vor Selbstbewusstsein. Meyer würde nur zu gern nach dem Sieg im großen Derby in Halverde den nächsten Nachbarn zum Abschied schlagen. Wenn das Derby am Freitagabend angepfiffen wird, liegt der letzte Hopstener Sieg in Dreierwalde auf den Tag genau sechs Jahre zurück. Damals gewann die Westfalia (wie auch im Hinspiel) 2:0.
Heimspiel-Tipp: 4:2 - Hopstens Aufholjagd startet zu spät.
Richter: Ich würde Hopsten aktuell stärker einschätzen - 2:3.

Ibbenbürener SpVg II - TGK Tecklenburg (So., 13:15 Uhr)
Trotz einer hundsmiseraben Rückrunde hat die ISV den Klassenerhalt vergangenes Wochenende fix gemacht. Coach Stefan Gütt muss personell immer wieder improvisieren und teils auf A-Jugendliche zurückgreifen, die schon morgens 90 Minuten in den jungen Knochen haben. Dank einer starken Hinrunde darf der Aufsteiger sich aber verdientermaßen über ein zweites Jahr im Kreisoberhaus freuen. Die Kobbos werden die Saison auf Rang vier oder fünf beenden. Das Klaus Bienemanns Team Potential für mehr hat, ließ es zu selten aufblicken. „Selbst Schuld“ (Bienemann) sei das Team an der 1:3-Heimpleite gegen Esch gewesen. Kaum zu glauben: Im August 2013 gewann die ISV-Reserve zu B-Liga-Zeiten mit sage und schreibe 11:0 gegen Kobbo.
Heimspiel-Tipp: 1:2 - Die junge ISV-Truppe kratzt am Remis.
Richter: Tecklenburg ist individuell besser, die ISV mannschaftlich geschlossener - 1:2.

SV Halverde - Eintracht Mettingen (So., 15:00 Uhr)
Das 1:4 im Derby gegen Hopsten war ein kleiner Dämpfer für den kleinen HSV. Dennoch hat er alle Chancen, die Klasse noch zu halten. Gäbe es doch nur drei Absteiger, würde den Mannen von Raimund Bloms und Jörg Dieckmann nach einer bärenstarken Rückrunde bereits ein Sieg reichen. Gegner Mettingen will sich nun unbedingt den Vizetitel sichern. Tobi Stenzel und Christian Loetz haben ihre Elf zum besten Rückrundeneam geformt. Die Tendenz ist eindeutig: Mit Mettingen muss in der kommenden Spielzeit gerechnet werden. Aktuell lauert man einen Punkt hinter Halen auf Rang drei. Das Hinspiel war eine klare Sache: Der HSV war beim 1:5 ohne Chance.
Heimspiel-Tipp: 3:2 - Der HSV will und kriegt die drei Zähler.
Richter: Es wäre gut, wenn Mettingen gewinnt. Klare Angelegenheit - 1:4.

SC Dörenthe - Eintracht Mettingen II (So., 15:00 Uhr)
Auf Rang vier kletterte der DSC am Sonntag. Ralf Scholz’ Gang siegte locker 3:0 gegen die Arminia ohne sich dafür richtig strecken zu müssen und zog an Tecklenburg vorbei. Bei gaaanz günstigem Verlauf ist sogar die Vizemeisterschaft noch möglich. Auch mit Platz vier wäre die Saison aber sehr gelungen. Mettingens Zwote hat am Freitag im vereinsinternen Duell gegen die Erste die 100 voll gemacht - oder vielmehr voll bekommen. Franjo Wienkes Team kassierte die Gegentreffer 95 bis 100. Zwei Spiele noch - dann darf das Team in der B-Liga einen Neuanfang nehmen.
Heimspiel-Tipp: 4:0 - Der DSC-Motor stockt aber eine Halbzeit lang.
Richter: Klare Angelegenheit - 4:0.

Falke Saerbeck - DJK Arminia Ibbenbüren II (So., 15:00 Uhr)
Holger Althaus’ Falken finden zum Saisonendspurt nochmal in die Spur. Nach zwei Siegen schielt das Team noch auf den versöhnlichen sechsten Platz. Das 3:0 im Derby tat der Seele nochmal richtig gut. Althaus empfand in Ladbergen einen „runden Nachmittag“. Den will er nun auch gegen seinen Ex-Club erleben. Der steht als Absteiger fest und würde nur zu gern noch ein paar Pünktchen einsacken zum Abschied. Coach Dirk Sterthaus wechselt bekanntlich zum SV Dickenberg. Der kann am Sonntag den A-Liga-Aufstieg fix machen, sodass Sterthaus dann irgendwie doch die Klasse hält.
Heimspiel-Tipp: 4:0 - Keine Falke-Gnade auf der DJK-Abschiedstour.
Richter: Saerbeck ist eine geschlossene Mannschaft und defensivstark - 3:0.

SV Büren - VFL Ladbergen (So., 15:00 Uhr)
Nach Wochen mal wieder in Bestbesetzung - schon läuft’s bei Marcel Czichowskis Mannen. Klassenerhalt eingetütet und direkt mal mehr als eine handvoll Neuzugänge präsentiert - kann man mal so machen. Das 2:1 im Derby in Halen hat die Laune derbst angehoben am Osnabrücker Stadtrand. Ladbergen benötigt mindestens noch einen Sieg, um die Klasse sicher zu halten. Trainer Andreas Habben lebt Optimismus vor: „Ich glaube an diese Mannschaft.“ Gelbgesperrt fehlen Habben am Sonntag Daniel Kemper, Kenan Zeqiri und Jannik Potthoff. Dafür kehrt Capitano Denis Qoraj zurück.
Heimspiel-Tipp: 2:2 - Simon Richter gleicht spät aus.
Richter: 1:3.

BSV Brochterbeck - SC Halen (So., 15:00 Uhr)
Auch wenn dem BSV die 1:9-Klatsche in Hörstel mächtig wehtat und die Hoffnungen auf den Klassenerhalt dadurch sicher nicht gestiegen sind, glaubt man in Brochterbeck dran. Fakt ist - wie Co Markus Sprekelmeyer vorrechnet: „Es müssen sechs Punkte her.“ Gibt es vier Absteiger, werden die sechs Zähler äußerst wahrscheinlich nicht mal reichen. Die erste Halbzeit in Hörstel gibt aber berechtigt Hoffnung. Mit seinen Tugenden hat der BSV am Kleeberg schon so manchen „Großen“ ärgern können. In Halen denkt niemand mehr an die Meisterschaft. Nach nur zwei Zählern aus den letzten fünf Partien sind fünf Punkte Rückstand wohl zu viele. Nach dem 1:2 gegen Büren wusste Björn Jansson vom Trainerteam: „Das wird Hörstel sich nicht mehr nehmen lassen.“
Heimspiel-Tipp: 1:1. Pitt Hoges Führung reicht nicht mehr für den BSV.
Richter: Es hängt viel davon ab, ob Halen personell wieder besser besetzt ist - 1:2.

SW Esch - SC Hörstel (So., 15:00 Uhr)
Lange sah es nicht danach aus. Alles andere als meisterlich präsentierte sich der SC vor allem zu Beginn des Kalenderjahres, ließ viele Punkte liegen und lag zwischendurch klar hinter Halen auf Rang zwei. Nun kann der Vizemeister des Vorjahres am vorletzten Spieltag sein Meisterstück machen. Dafür reicht dem Team von Sebastian Bruns und Mirco Heger in Püsselbüren schon ein Zähler. Für die scheidenden Coaches könnte es nichts größeres geben, als das Feld als Meister und Aufsteiger zu räumen. Nun geht es ausgerechnet gegen Ex-Coach Bruno Kitroschat, der mit Bruns als Co-Trainer fünf erfolgreiche Jahre im Waldstadion hatte. Und Esch möchte mit aller Macht Sechster werden. Schon im Hinspiel führte Esch zweimal. Hörstel drehte die Partie erst in der Schlussphase und siegte 4:2. Am Pfingstmontag vergangenen Jahres siegte Hörstel gar mit 10:3 in Esch.
Heimspiel-Tipp: 1:1 - Hörstels Sause startet in Püsselbüren.
Richter: Hörstel wird von seinen Trainern richtig heiß gemacht - 1:3.

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