Einst Stürmer, mittlerweile Sechser: Marc Hoff.

Hoff hofft auf Winklers rasche Rückkehr


Von Stephan Meyer

(19.09.19) 2014 war es ruhig geworden um Schwarz-Weiß Lienen. Mit nur einem Punkt und 127 Gegentoren stieg das Team sang- und klanglos in die B-Liga ab. Nach fünf Jahren ist die Truppe aus der rund 8.500 Einwohner zählenden Gemeinde zurück im Kreisoberhaus. Mit zwei Zählern Vorsprung auf Westfalia Westerkappeln feierte die Gang des Trainertrios Maik Horstkotte, Sebastian Ruwisch und Andreas Horstmeier im Sommer Meisterschaft und Aufstieg.

Nach zuvor zwei dritten Plätzen stellten die Coaches ihren Spielern im Sommer 2018 die Frage „Was ist euer Ziel?“, wie Lienens Sechser Marc Hoff ausplaudert. Und man wollte sich eben steigern. Das war Ansporn genug, da folglich nur Platz eins oder zwei in Betracht kamen. Nun mischt SWL munter mit in des Kreises Beletage. Neun Punkte sind auf dem Konto.

Es waren zwar auch klare Pleiten wie in Riesenbeck und Halen dabei, Lienen spielte aber auch gegen gestandene Teams munter mit. Das belegen unter anderem das 3:2 in Saerbeck oder auch die knappe Pleite gegen Dreierwalde in der Nachspielzeit. Und ausreichend Körner haben die Jungs vom Postdamm ebenfalls: Gegen die ISV drehten sie Sonntag in den letzten fünf Minuten einen 0:1-Rückstand. „Wir sind nun da, wo wir hinwollen in dieser Liga“, gibt Marc Hoff zum Besten. Persönlich wünsche er sich „Platz zehn bis 13“. Aktuell ist Lienen Zehnter. Hoff ergänzt: „Aber erstmal wollen wir natürlich einfach nicht absteigen.“

Dank „Calle“ auf die Sechs

Sechser Marc Hoff? Eigentlich war der heute 25-jährige immer Stürmer. Bis der aktuelle Coach des SC Preußen Lengerich, Pascal „Calle“ Heemann, der bis Sommer 2016 Chef der Schwarz-Weißen war, die Idee hatte, Hoff auf der Sechs auszuprobieren. „Das hat sich dann eingebürgert“, sagt Hoff am Telefon und lacht. Er ist zufrieden mit seiner Rolle. Und das Toreschießen ist als Sechser natürlich auch nicht verboten. Zweimal bereits traf Hoff diese Saison in des Gegners Hütte. Es waren die wichtigen Ausgleichstreffer bei den Siegen über Saerbeck und die ISV.

Um ein Haar hätte Hoff seine Stiefel schon an den Nagel hängen müssen. In der A-Jugend riss er sich das Kreuzband und musste lange zuschauen. „Das war ein Tritt ins Gesicht“, erinnert sich Hoff nur ungern. Aber er kämpfte sich zurück. „Mit 23 Jahren war dann das andere Knie dran“, erzählt Hoff. Wieder das Kreuzband. Die Ärzte empfahlen ihm, das Kicken dran zu geben. „Aber es musste ja weitergehen“, entschied sich Hoff dafür sich eben ein zweites Mal ranzukämpfen.

Dominik Winkler und das Kreuzband

Die Belohnung holt sich Marc Hoff nun jeden Sonntag ab. „Ich möchte gern Genesungswünsche an Dominik Winkler schicken.“ Hoffs Teamkollege wurde Dienstag am Kreuzband operiert. „Ich hoffe, dass er schnell wieder auf die Beine kommt“, weiß Hoff genau, welch harter Weg zurück auf Winkler wartet. Ein Weg, der sich lohnt. Auch wir wünsche eine schnelle Genesung.

Es lohnt sich auch wieder den Blick auf Spieltag Nummer sieben zu richten. Spitzenreiter Halen reist zum Schlusslicht. Bevor Lienen sich sein druckloses Duell in Mettingen gönnt, gehen wir mit Marc Hoff ins Tippduell.

Teuto Riesenbeck - Ibbenbürener SpVg II (Fr., 19 Uhr)
Gänzlich einverstanden war Teuto-Trainer Frank Karlisch nach dem 4:0 in Hopsten nicht. „Das können wir besser“, bilanzierte er nach einer eher mauen zweiten Halbzeit, in der Teuto nicht mehr viel investierte. Mit nun elf Zählern aus den letzten fünf Partien ist Riesenbeck bereits auf Rang drei vorgeprescht. Bei der weiterhin sieglosen ISV ist der Knoten noch immer nicht geplatzt. In Lienen führte Philipp Hölschers Truppe bis zur 86. Minute durch Benny Baslers Bude 1:0, stand am Ende aber mit leeren Händen dar. Ohne wichtige Leistungsträger fehlten den Ibbenbürener am Ende die Körner. In der Saison 2012/2013 trafen sich beide letztmals im Oberhaus. Teuto gewann beide Duelle.
Heimspiel-Tipp: 2:1 - Jan Domagalla legt das Siegtor für Harti Bischoff auf.
Hoff: 5:0. Da wird nicht viel anbrennen.

VfL Ladbergen - SC Halen (Fr., 20 Uhr)
Das Schlusslicht empfängt den Spitzenreiter. Und Letztgenannter schoss sich am Sonntag mal so richtig warm. Neun Hütten schenkten Seiler und Co. überforderten Eschern ein. 16 Punkte nach sechs Spielen können sich für den Vorjahres-Vize mehr als sehen lassen, der Saisonstart ist absolut gelungen. Beim VfL weiß Andreas Habben, dass „irgendwann ein Erfolgserlebnis her muss“. Alle müssen weiter arbeiten, meinte Habben nach dem 2:4 auf dem Dickenberg. Und dann eben möglichst bald „den Bock umstoßen“. Gute Erinnerungen dürfte Ladbergen an den 10. Mai 2017 haben: Da fegte der VfL den SCH mit 6:0 von der Königsbrücke.
Heimspiel-Tipp: 1:4 - Ladbergen aber kämpferisch top.
Hoff: 0:6. Seiler und Wolff sind schon heftig.

SW Esch - Falke Saerbeck (So., 15 Uhr)
Die Püsselbürener benötigen nach vier Pleiten in Serie allmählich wieder Punkte. Nur die ISV und Ladbergen sind noch hinter Bruno Kitroschats Truppe platziert. Das 0:9-Debakel in Halen gab wenig Anlass zur Hoffnung. SWE ließ jegliche Einstellung vermissen und kam für nichts in Frage. Den Eschern gelangen erst sechs Treffer. Holger Althaus’ Falken reisen mit derbem Selbstvertrauen an. Das 2:0 gegen Mettingen ließ die Liga durchaus aufhorchen. Insgesamt ist Saerbecks Saisonbilanz bislang ausgeglichen - drei Siege und drei Pleiten. In der Vorsaison waren beide Duelle heiß umkämpft. Esch siegte in Saerbeck 3:2 und holte daheim ein 2:2-Remis.
Heimspiel-Tipp: 2:2 - Wie im Vorjahr geht’s derbe zur Sache.
Hoff: 1:3.

Eintracht Mettingen - SW Lienen (So., 15 Uhr)
Durch einen Sieg im Tüötten-Sportpark könnte der Aufsteiger an der Eintracht vorbeiziehen. Diese Ausgangssituation hätten vor der Saison wohl nur die wenigsten für möglich gehalten. Lienen sammelte schon satte neun Zähler und ist nur einen Punkt hinter den von vielen als Titelkandidat betitelten Mettingern platziert. Die verloren Sonntag verdient 0:2 in Saerbeck und kassierten schon die zweite Pleite. Bei einigen Akteuren habe die Einstellung gefehlt, monierte Trainer Tobias Stenzel nach der Partie. Mettingen fand schlichtweg keine Lösungen. 2013 blieb SWL letztmals in diesem Duell siegreich.
Heimspiel-Tipp: 3:1 - Ein hartes Stück Arbeit für die Eintracht.
Hoff (lacht): Ich kann den eigenen Jungs ja nicht in den Rücken fallen - 1:2.

Westfalia Hopsten - Preußen Lengerich (So., 15 Uhr)
Hopstens Coach Frank Greiwe ist derzeit nicht zu beneiden. Fehlen nicht nur so langsam ein paar Punkte, pfeift seine Truppe personell auch noch aus dem letzten Loch, sodass Greiwe schon vermehrt und auch weiterhin auf Akteure der Zwoten zurückgreifen muss. Die machen ihre Sache indes top. Und gegen Riesenbeck passte auch trotz des 0:4 die Einstellung, mehr saß dann aber eben nicht drin. Die Einstellung bei den Preußen passte am Sonntag dagegen mal so gar nicht. Beim 1:4 gegen Arminia Ibbenbüren ließ Pascal Heemanns Gang „Wille und Leidenschaft vermissen“, so der Coach. Zuvor gab’s aber zehn Punkte aus vier Spielen. Das letzte Meisterschafts-Duell zwischen beiden gab’s im November 2013. Der SCP siegte in der WestfaliArena 4:1.
Heimspiel-Tipp: 0:0 - Hopsten wird für Kampf und Einstellung belohnt.
Hoff: 2:1. Hopsten hätte ich stärker erwartet.

DJK Arminia Ibbenbüren - SV Büren (So., 15 Uhr)
Hubi Ahmann freute sich am Sonntag über einen runden Auftritt seiner Kombo. „Auch wenn man immer mal ein paar Chancen vergibt“, passte Ahmann besonders die Effizienz vor dem Tor beim 5:1 in Lengerich. Da hatte es in den Spielen zuvor noch arg gemangelt. Verzichten muss Ahmann voerst auf den rotgesperrten Tobi Birke. Mit Bürens 2:2 gegen Tecklenburg konnte Trainer Marcel Czichowski am Ende leben, auch wenn ihm die erste Halbzeit nicht schmeckte und seine Elf da den möglichen Sieg aus der Hand gab. „Da haben wir geschlafen.“ Da der SV Büren erst 2010 gegründet wurde, gab es das Duell bislang erst dreimal in Pflichtspielen. Dabei ballerten die Arminen ein Torverhältnis von 28:3 heraus.
Heimspiel-Tipp: Eine rassige Begegnung endet 3:3.
Hoff: 2:0.

TGK Tecklenburg - Brukteria Dreierwalde (So., 15 Uhr)
Unterm Strich fand Julian Lüttmann Kobbos 2:2 in Büren gerecht. Zweimal verspielte sein Team dabei eine Führung, musste sich dem Bürener Schlussphasen-Dauerdruck am Ende beugen. Neun Punkte nach sechs Partien dürften ihn und Klaus Bienemann aber nicht gänzlich zufrieden stellen. Zwei Punkte vor Tecklenburg rangieren Jan Wissings Brukterer. Das 0:0 gegen Dörenthe war das zweite Remis in Serie. Die erste Halbzeit schmeckte Wissing eher weniger: „Da müssen wir uns steigern.“ Vor etwas über einem Jahr siegte Dreierwalde am Kahlen Berg 4:2.
Heimspiel-Tipp: Durch das hauchdünne 1:0 von Till Guttek ziehen die Kobbos an Dreierwalde vorbei.
Hoff: 2:2.

SC Dörenthe - SV Dickenberg (So., 15 Uhr)
Das Ibbenbürener Ortsderby ist auch ein Duell zweier Tabellennachbarn. Mit sieben Punkten belegen beide aktuell die Plätze elf und zwölf. Mit schon vier Unentschieden kommt der DSC aktuell nicht vom Fleck. Das 0:0 in Dreierwalde konnte nicht an das famose 3:2 gegen Büren anknüpfen. Daheim zählt gegen den SVD nun nur ein Dreier. Doch der Aufsteiger hat mit zwei Seriensiegen kräftig Selbstvertrauen getankt. „Extrem froh“ war Dirk Sterthaus nach dem 4:2 gegen Ladbergen, nachdem seine Elf es trotz souveräner 3:0-Führung nochmal spannend gemacht hatte. Zum letzten Pflichtspiel trafen sich beide 2013 im Pokal. Der SVD ging auf’m Berg unter: 0:8.
Heimspiel-Tipp: 2:1 - Joszef Till und Felix Ottmann sichern den späten Heimsieg.
Hoff: 2:0.

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