Kreisliga A

Levin Damer (r.) war an drei der vier Mettinger Tore beteiligt. Foto: Rolfinaction/Rolf Grundke

Damer ist zu schnell für Lienens nächste Rumpfelf


Von Fabian Renger

(14.03.22) Namen sind ja bekanntlich Nachrichten. Und daher trifft es sich gut, dass wir in diesem Spiel zwischen Eintracht Mettingen und SW Lienen über ganz schön viele Personalien sprechen müssen. Mit 4:0 (1:0) gewannen die Mettinger. Schön und gut. Verdient, ja. Ein Tor war auch eventuell nicht unumstritten. Aber: Erstmal geschenkt. Lasst uns lieber mal darüber plaudern, wer bei Lienen wo spielen musste. Und warum um alles in der Welt dieser Levin Damer eigentlich so schnell ist.

Justin Bleimund, Lennart Sieck, Rolf-Malte Kuhlkamp, Labinot Bekteshi: Allesamt Spieler der Lienener Reserve und A-Jugend, die teilweise erstmals oben aushalfen oder erst seit kurzer Zeit dazu gehören. Mangels Alternativen musste Yannik Lunow, Lienens Spielertrainer, auf sie in Mettingen bauen. Sie erledigten ihre Aufgaben aber völlig zufriedenstellend. Das galt auch für Julian Schmidt und Jonas Tiesmeyer. Eigentlich beides Außenverteidiger, an diesem Nachmittag (mal wieder) als Innenverteidiger gefragt. Nicht zum ersten Mal. Hoffentlich bald aber zum letzten Mal. Besserung ist in Sicht. Wilhelm Kortepeter könnte beispielsweise bald schon wieder eine Option sein. Wird Zeit.

Damer wirbelt wie ein Bekloppter

Personelle Sorgen, die man aber auch in Mettingen kennt. Auch bei der Eintracht liefen im Heimspiel gegen SWL einige Leute mit Trainingsrückstand auf. Doch Mettingen hatte zwei Unterschiedmacher auf dem Acker. Levin Damer und Marius Moormann. Vor allem über die Nummer 20, also über Damer, müssen wir jetzt sprechen. Der war an drei der vier Tore beteiligt und demonstrierte, wie schnell man auf zwei Beinen sein kann.

Beim 1:0 ging er über die linke Bahn ab, setzte sich bis zur Grundlinie durch und spielte von dort zurück zu Moormann - 1:0 (33.).  "Wenn der [Moormann, d. Red.] den Ball am Fünfer kriegt, weiß man, was dann passiert", merkte Lunow lachend an. Bis dato hatte seine Truppe die Defensive dicht gehalten. Das war auch der Plan: Hinten alles kompakt zuschnüren, sich überall reinwerfen, alles raushauen. "Das ist uns sehr gut gelungen", lobte Lunow.

Mit zunehmender Spieldauer verloren die Gäste aber irgendwann die Kräfte. Und mit dem 2:0 war der Widerstand gebrochen. Und das war so ein Thema, dieses 2:0. Wieder ging's über links, wieder über Damer. Er brachte den Ball nach innen. Es spielten sich pingpongartige Szenen ab. André Tischnbierek zog aus etwa 16 Metern ab und versenkte die Kugel zum 2:0 (67.). Das Problem: Beim Abschluss stand ein Mettinger direkt neben SWL-Keeper Joshua Heinze auf der Linie. Abseits? Ja. Aktiv oder passiv? Für Lienen klar aktiv. Heinze hätte sich behindert gefühlt. Für Schiedsrichter Jan Büscher war dies nicht der Fall. Das Tor zählte. Zum Unmut der Gäste. "Damit war der Stecker gezogen", meinte Lunow.

Toller Ball von Tenambergen

Die Lienener Beine wurden schwerer. Mettingen legte nach. Und wie: Timm Tenambergen spielte einen passgenauen Flugball, den man so in jedem Lehrbuch finden könnte, zu Nicolai Schröer. Der nahm den Ball mit der Brust und überlupfte mit dem zweiten Kontakt Heinze - 3:0 (77.). Beim 4:0 ging's - Achtung, Überraschung - natürlich wieder über Mettingens linke Seite. Diesmal brachte Moormann den Ball von der Grundlinie zu Damer, der sich nun auch mit einem eigenen Tor belohnte (86.).

"Mettingen war die bessere Mannschaft, der Sieg geht auch in Ordnung", sagte Lunow. Mettingens Übungsleiter Michael Pötter sah das auch so: "Wir haben hochverdient gewonnen. Wir haben im Prinzip keine Chancen zugelassen und hatten selbst bestimmt ein Dutzend Hochkaräter." Insbesondere in der zweiten Halbzeit lieferte seine Elf wahrlich ab und kreierte viele Abschlüsse im Strafraum. Mettingens Heimweste bleibt damit weiß: Zehntes Heimspiel, zehnter Sieg. Chapeau.

Eintracht Mettingen - SW Lienen 4:0 (1:0)
1:0 Moormann (33.), 2:0 Tischbierek (67.)
3:0 Schröer (77.), 4:0 Damer (86.)