Dogru hat das letzte Wort beim Spektakel in Lengerich

Von Julian Schimmöller

(08.05.22) Da bekamen die Zuschauer einiges geboten: Mit 4:3 (2:1) gewann Preußen Lengerich sein Heimspiel gegen Brukteria Dreierwalde, festigte damit Platz vier und wahrte eine Minimalchance im Aufstiegsrennen. Dass es überhaupt zu eng und spektakulär wurde, hätten die Preußen allerdings eigentlich gerne vermieden: "Zur Pause müssen wir eigentlich mit vier oder fünf zu eins führen", sah Lengerichs Coach Sascha Höwing 45 Minuten lang eigentlich eine klare Sache.

Nach zehn Minuten Kevin Micke einen blitzsauberen Konter zum 1:0 vollendet (10.), Micke selbst, Timo Zimmermann oder Martin Fleige, der am Aluminium scheiterte, hätten erhöhen können beziehungsweise müssen. Stattdessen schlug Dreierwalde nach einem Standard zu: Robin Steggemann profitierte bei seinem Kopfball nach einem Halbfeldfreistoß von einem Missverständnis in der Lengericher Defensive und stellte auf 1:1 (27.). Doch Lengerich fand die passende Antwort: Lukas Schacht flankte von rechts auf den zweiten Pfosten, wo erneut Micke zur Stelle war (34.). Mit 2:1 ging es in die Pause - und das war auch aus Sicht von Brukteria-Trainer Jan Wissing schmeichelhaft: "Lengerich war klar besser drin und kann zur Pause sicherlicher höher führen."

Auf einmal führt Dreierwalde

Aus der Kabine kamen die Gäste dann aber wie ausgewechselt: "Da hat vieles besser geklappt, wir waren besser in der Zweikämpfen und haben deutlich weniger Fehler gemacht." Und deswegn führten dann auf einmal auch die Dreierwalder, binnen drei Minuten gelangen zwei Treffer nach ähnlichem Muster: Langer Ball über die Kette auf Maik Tepe, der den Ball jeweils über den herausgeeilten Daniel Kluge hob. Der erste Versuch Tepes landete direkt im Netz (60.), den zweiten drückte Felix Benighaus über die Linie (62.). Die Treffer holten Höwings Elf aus dem Tiefschlaf: "Danach sind wir dann wieder aufgewacht."

Wie schon nach dem ersten Gegentreffer fanden die Gastgeber eine schnelle Antwort: Über einen schönen Angriff wurde Zimmermann freigespielt und vollendete von halbrechts per Vollspann ins lange Eck zum 3:3 (72.). Beim letztlich entscheidenden Treffer zum Lengericher 4:3 half dann Brukteria-Schnapper Yannic Hasenclever fleißig mit: Ein eigentlich verunglückter langer Ball ließ Hasenclever von der Brust abprallen, Oral Dogru sagte artig "Danke" und schob ins leere Tor ein (73.). Anschließend probierte Dreierwalde zwar nochmal alles, konnte den Lengericher Sieg aber nicht mehr ernsthaft gefährden."

"Wir gehen personell auf dem Zahnfleisch, mussten auch heute wieder auf einige A-Junioren sein. Umso schöner, dass wir das Spiel verdient gewonnen haben", freute sich Höwing. Wissing war auf der Gegenseite trotz der Niederlage nicht gänzlich unzufrieden: "Wenn man eine halbe Stunde vor Schluss 3:2 führt, möchte man natürlich was mitnehmen. Trotzdem ist der Lengericher Sieg am Ende verdient. Mit unserer Leistung bin ich trotzdem gut zufrieden. Die Aufstiegsrunde ist für uns einfach eine große Herausforderung, vor allem, weil wir personell immer wieder umstellen müssen."

Preußen Lengerich - Brukteria Dreierwalde 4:3 (2:1)
1:0 Micke (10.), 1:1 Steggemann (27.)
2:1 Micke (34.), 2:2 Tepe (60.)
2:3 Benighaus (62.), 3:3 Zimmermann (72.)
4:3 Dogru (73.)