Kreisliga A

Jannes Determeyer (l.) und GW Steinbeck haben die Klasse gesichert. Foto: Renger

GWS verlässt den Fahrstuhl


Von Fabian Renger

(16.05.22) "Wenn man überlegt, wo wir her kommen, und dann die Liga so frühzeitig hält - bei sechs Absteigern. Da sage ich: Chapeau!" Klaus Frank ist seit Saisonbeginn Cheftrainer von GW Steinbeck. Einst war GWS eine Fahrstuhl-Mannschaft, die sich in steter Regelmäßigkeit nach dem Aufstieg in die A-Liga nach nur einer Saison wieder verabschiedete. In der vergangenen Saison war der Klassenerhalt Corona geschuldet. Und jetzt hat Steinbeck den Fahrstuhl endgültig verlassen: Zwei Spiele vorm Saisonende tütete GWS nämlich bereits die Rettung ein. Dank eines 3:2 (0:1)-Heimerfolgs über Teuto Riesenbeck II. Da darf man tatsächlich applaudieren.

"Es war nervenaufreibend wie immer", hätte Frank aber wohl nichts dagegen gehabt, wenn seine Spieler mal sein Nervenkostüm geschont hätten. Wie in den beiden voran gegangenen Partien machte es GWS auch gegen die wieder erstarkt wirkenden Riesenbecker spannend. Teuto ging mit der ersten Chance durch Andreas Klostermann in Führung (14.), Henrik Lagemann hätte wenig später auf 2:0 erhöhen müssen. Der Typ ist eigentlich ein Ferrari auf zwei Beinen, nahm aber gegen GWS-Goalie Tim Cedric Chronz plötzlich das Tempo raus, wirkte nur noch wie ein Käfer. So wurde es nichts mit dem todsicheren zweiten Gäste-Tor. Was das wohl bewirkt hätte?

Kein Schimmer. In der zweiten Hälfte drehte Steinbeck das Spiel dann jedoch relativ rasch. Jannes Determeyer traf nach einem Eckball zum 1:1-Ausgleich (60.). Standard-Gegentore gehören bei Teuto II schon fast zum Inventar. Und auch solche Fehler wie vorm 2:1, als ein Riesenbecker nach einem langen Schlag von Patrick Hoffmeyer über den Ball haute und Oliver Schmerge leichtes Spiel hatte - 2:1 für GWS (66.). Doch dieses Match war ein durchaus wendungsreiches. Denn Teuto glich schnell wieder aus. Philipp Hubertus Wieker ist eigentlich absolut kein Linksfuß - das sah man nicht. Mit links traf er links im Netz  - alles war wieder offen. Schön sah die Bude auch aus. (76.).

Wichert: "Wir hatten sie dran"

"Der ist gut eingeschlagen", fand Teutos Trainer André Wichert. Nach zuletzt 19 (!) Gegentreffern in drei Partien zeigte sich seine Elf wirklich stark verbessert, auch vom Kopf her deutlich fokussierter. Wieker verursachte - wohl eher unabsichtlich - zwar kurz darauf einen Foulelfmeter, den Jannes Determeyer mit dem 3:2-Endstand abschloss (80.), aber das machte Wichert letztlich nicht mehr fuchsig. "Die Jungs haben viel, viel besser gespielt und gekämpft. Das war so, wie wir die Punkte sonst geholt haben. Wir hatten sie dran", resümierte er.

Und Frank? Der war froh, dass seine Mannschaft den ersten Matchball direkt genutzt hatte. Das sei vielleicht anfangs auch ein Kopfproblem in diesem Match gewesen. "Die [Teuto, d. Red.] waren gegen uns richtig heiß. Die haben ja nix zu verlieren, wir vieles", bilanzierte er. Es ging ja nochmal gut. Vor allem als Kollektiv hätte seine Mannschaft in dieser Spielzeit funktioniert und sich so den Klassenerhalt verdientermaßen gesichert.

GW Steinbeck - Teuto Riesenbeck II 3:2 (0:1)
0:1 Klostermann (14.), 1:1 J. Determeyer (60.)
2:1 Schmerge (66.), 2:2 Wieker (76.)
3:2 J. Determeyer (80./FE)