Kreisliga A

Lars Eggemeier musste zweimal hinter sich greifen, rettete seiner Elf aber letztlich den Sieg, als er in der 57. Minute einen Großchance der Gäste vereitelte. Foto: Lehmann

Beinahe hätte Knoop alles auf den Kopf gestellt


Von Fabian Renger

(10.10.22) Nach 57 Minuten hätte Westfalia Hopsten beinahe den gesamten Spielverlauf endgültig auf den Kopf gestellt. Es stand 2:2 im Auswärtsspiel bei Cheruskia Laggenbeck. Hopsten hatte einen 0:2-Rückstand bereits egalisiert. Und plötzlich lief Lennard Knoop alleine aufs Laggenbecker Tor zu. Der Weg war lang - zu lang. Knoop musste überlegen, das ist nie gut, war's auch jetzt nicht und so scheiterte er schließlich an Cheruskias Keeper Lars Eggemeier. Drei Minuten drauf gab's Strafstoß für Laggenbeck, Joel Manchen traf und erzielte den letztendlichen 3:2-Endstand. Das Debüt für Hopstens Neu-Coach Ralf Scholz misslang ergebnistechnisch somit.

Scholz ist aber ein ehrlicher Vertreter. "Wir haben aufgrund der ersten halben Stunde verdient verloren", ging er mit uns in die Analyse. Hopsten kam gar nicht rein ins Spiel, wirkte zu ängstlich und vorsichtig, stand zu tief. Moritz Peters traf zum 1:0 für die Hausherren (13.), Sebastian Kuschel erhöhte per Foulelfmeter (gemeinschaftliches Foul von Westfalias Keeper Nick Lüttmann und Henrik Arntzen) auf 2:0 (34.). "Nach dem 2:0 habe ich gedacht, das wird ein lockeres Spielchen", meinte Cheruskias Coach Vladan Dindic. Bis dato teilte man als Außenstehender den Eindruck. Laggenbeck hatte alles im Griff. Aber: Falsch gedacht.

Schmolling mit dem Eigentor

Denn wie aus dem Nichts verwertete Max Withake vor der Pause einen Abpraller zum 2:1 (43.). Der erste Torschuss. Gleich das Tor. Und dann wurde es noch so richtig wild. Nach dem Seitenwechsel hatte Laggenbeck Anstoß. Sechs Ballkontakte sollen es gewesen sein, als Niklas Schmolling den Ball zu Eggemeier zurückspielte möchte - und seinen Keeper verfehlt. Eigentor. 2:2. Schöne Sch...

"Wir waren drin im Spiel", freute sich Scholz. Beinahe wären seine Jungs sogar in Führung gegangen. Aber Knoop hatte zu viel Zeit. Und dann kam es zur folgenschweren 60. Minute. Nach einem Duell an der Mittellinie, das man in beide Richtungen hätte entscheiden können, blieb ein Hopstener liegen und die Laggenbecker spielten weiter. Es folgte ein Srafstoß, den man auch in beide Richtungen hätte entscheiden können. Joel Manchen war das alles egal. Er traf zum 3:2 (60.). 

Scholz: "Können mit erhobenem Haupt nach Hause fahren"

"Wir haben die Möglichkeiten zum 4:2 oder 5:2", berichtete Dindic. Aber seine Farben spielten am und im Fünfer den Ball dann nochmal quer und zurück - kurzum: Sie spielten zu umständlich. Hopsten machte natürlich später auf, ging mutig zur Sache, kam auch nochmal in die Nähe des Laggenbecker Strafraums - jedoch ohne zwingenden Ertrag. Es blieb bei der Pleite im ersten Spiel für Scholz. Warf ihn aber nicht um, wie er erklärte: "Wir können mit erhobenem Haupt nach Hause fahren."

Cheruskia Laggenbeck - Westfalia Hopsten 3:2 (2:1)
1:0 Peters (14.), 2:0 Kuschel (34./FE)
2:1 Withake (43.), 2:2 Schmolling (46.)
3:2 Manchen (60./FE)