Kreisliga A - Tecklenburg

Niklas Grotke verspricht, dass Dreierwalde am Sonntag wieder Tore schießen wird. Foto: Renger

"Das wird am Sonntag besser!"


Von Fabian Renger

(28.10.22) Angst und Schrecken verbreitet Brukteria Dreierwalde in diesen Tagen nicht gerade. In den vergangenen drei Spielen schoss der Tabellenelfte kein einziges Tor. Insgesamt sind's 19. Nur vier Teams bieten weniger. Die Entdeckung der Harmlosigkeit hat logischerweise kein System. "Der letzte Pass, die letzte Flanke kommt nicht an den Mann", sagt Niklas Grotke, der zwar erst seit Saisonbeginn am Weikamp zockt, aber jetzt schon als Geheimwaffe zu bezeichnen ist. In der vorigen Woche daheim gegen Dörenthe stellte ihn Brukterias Coach Jan Wissing mangels Personal in den Sturm. "Das hat aber auch nicht geklappt", sagt Grotke. Jo, stimmt: Es gab ein langweiliges 0:0.

Später im Spiel war Grotke auch Sechser und Achter. Nachher dann Außenverteidiger, seine angestammte Position. Da muss er natürlich nicht als Torgarant liefern. "Irgendwie hat zuletzt auch so ein bisschen die Idee gefehlt, sich da in die Zone durchzuspielen, wo man zum Abschluss kommt. Wenn man dann mal die Chance hat, war man nicht effektiv genug oder hat den Ball vertendelt", sagt Grotke, der aber direkt mal was verspricht: "Aber das wird am Sonntag besser!"

Vorteil kleines Spielfeld am Sonntag?

Gerade in dieser Woche trainierten sie bei der Brukteria Abschlüsse bis zum Erbrechen, holten sich das nötige Selbstvertrauen. Und: Auswärts bei der ISV-Reserve im Sportzentrum Ost, es könnte schlimmere Orte geben, findet Grotke. "Das Spielfeld ist ein bisschen kleiner, ein Kunstrasenplatz, alles ein bisschen enger. Da kommt man schneller nach vorne. Ich glaube, dass wir am Sonntag drei Punkte holen und Tore schießen werden." Zumal Stammkräfte wie Michael Ungru, Jannis Rietmann oder Jannik Steffen zurückerwartet werden. Auf Aushilfsdienste von Altherren wie Marc Vehr könnte eventuell verzichtet werden. Offensivmann Frank Zumwalde hingegen wird, denkt Grotke, wohl noch nicht am Sonntag zurück sein.

Grotke selbst ist ein Phänomen. In der Jugend gehörte er Teuto Riesenbeck an, bis zu diesem Sommer war er etliche Jahre Teil des SC Hörstel und dort zuletzt in der Bezirksliga Kapitän. Jetzt ist er in Dreierwalde. "Bevergern fehlt noch, aber die werden mich nicht sehen", sagt Grotke und lacht. Er kann und muss uns bei der Gelegenheit als echter Experte aufklären: Was sind eigentlich die Derbys der Derbys in Hörstel Downtown? "Wenn du mit Hörstel ein Derby spielst, sind Riesenbeck und Bevergern mehr Derby als wenn du gegen Dreierwalde spielst", berichtet unser Anschwitzpartner. "In Dreierwalde ist es eher das Derby gegen Hopsten - wenn das Spiel ist, dreht der ganze Ort ab." Hätten wir also wieder was gelernt.

"Bevergern wird mich nicht sehen"

Bei Brukteria fühlt er sich natürlich mehr als wohl. "Von Minute eins bis Stand jetzt kann ich sagen, dass ich topzufrieden bin." Naja, die Neulingstaufe steht noch aus - gibt's in Dreierwalde auf der Weihnachtsfeier. Vielleicht denkt Grotke dann anders. Wer weiß das schon. Die Integration fiel leicht: Mit Leuten wie Robin Steggemann oder Sebastian Vennemann beispielsweise ging er einst zur Schule. Es ist allerdings nicht überliefert, ob die drei wenigstens früher auf dem Schulhof etwas treffsicherer waren als aktuell...

GEIL! Mit 7:6 besiegte ich Lengerichs Dominic Dohe. Wir beide hatten sechs Partien richtig, ich hatte den Mettinger 4:1-Erfolg gegen die ISV genau vorhergesagt. Ich kann's doch noch, Freunde...

Anschwitzen, 14. Spieltag

ISV II - Brukteria Dreierwalde (So., 13.15 Uhr)
Mir ist aufgefallen, dass ich in den beiden vergangenen Anschwitzen im ersten Spiel jeweils etwas vom "Duell der Gegensätze" geschrieben habe. Das will ich diesmal nicht tun. Sonst langweilt ihr euch ja noch. Würde diesmal auch nicht stimmen. Die ISV verlor nämlich die beiden vergangenen Spiele. Und Dreierwalde schoss zuletzt halt dreimal hintereinander kein Tor. Sind also eher keine Gegensätze...
Heimspiel-Tipp: 1:1. Immerhin schießen die Gäste mal wieder ein Tor. Das Remis bringt aber keinen weiter.
Grotke: 1:2. (Klassikerfrage wie jede Woche nach den Toren? Grotke: Sebastian Vennemann und Maik Tepe)

Falke Saerbeck - SV Büren (So., 15 Uhr)
"Am Sonntag geht es zum Tabellenersten aus Saerbeck! Wir benötigen jede Unterstützung & wollen gemeinsam 3 Punkte mit nach Büren nehmen!" Der SVB trommelt in Social Media für die Partie. Saerbeck befindet sich indes in einer handfesten Krise. Nach elf Siegen in Folge verspielte die Truppe von Dragan Grujic am Mittwochabend einen 3:1-Vorsprung gegen Halen und holte nur ein 3:3. Dragan Grujic sollte um seinen Job bangen.
Heimspiel-Tipp: 2:2. Gewagte These: Für Büren trifft Pablo Andrade.
Grotke: Saerbeck wird seinen Lauf fortsetzen und 2:0 gewinnen. Büren war gegen uns nicht so gut drauf, kann tagesformabhängig gewesen sein oder an unserer Art von Fußball gelegen haben. Saerbeck spielt ähnlich wie wir.

VfL Ladbergen - Preußen Lengerich (So., 15 Uhr)
Es gibt Derbys um den Rhein (Köln, Mönchengladbach, Leverkusen), Revierderbys (Dortmund, Schalke, Bochum) - doch wie nennt man eigentlich dieses hier? Gibt's irgendeine Begrifflichkeit? Würde mich tatsächlich mal interessieren, um welche Vorherrschaft es hier geht. Neun der 13 Partien seit 2011 gingen übrigens an die Preußen, das jüngste im Dezember 2021 entschied hingegen Ladbergen mit 2:1 für sich. So viel nur fürs Protokoll.
Heimspiel-Tipp: Lengerichs Auswärtsbilanz (7:4-Tordifferenz) wird mal aufpoliert. 3:3. Würde zu Ladbergen passen - zuletzt gab's 19 Tore in zwei VfL-Spielen...
Grotke: 1:3

SC Hörstel - GW Steinbeck (So., 15 Uhr)
Nach zwölf Spielen schon 53 Gegentreffer und erst einen Punkt. Sieben mickrige eigene Tore. Und dennoch reiste Hörstel mit einer prall gefüllten Bank und sieben Auswechselspielern nach Laggenbeck. Hörstel scheint chancenlos, aber gibt sich nicht auf. Andere Teams hätten womöglich schon längst den Betrieb eingestellt, bei Fifa hätte man nicht nur einen Fernseher mit seinem Controller zertrümmert.
Heimspiel-Tipp: Kommt! Hörstel ist einfach mal dran. 3:1. Der Viertletzte aus Steinbeck lässt gefühlte sechs Punkte liegen, Bastin Determeyer netzt natürlich für die Gäste.
Grotke: Hörstel holt den ersten Dreier der Saison. 2:1.

Westfalia Hopsten - Westfalia Westerkappeln (So., 15 Uhr)
Jetzt sind's schon sechs Kappelner Partien in Folge, die jeweils mit einem Tor Unterschied endeten. Irgendwie ein bisschen gespenstisch. An dieser Stelle muss ich Abbitte leisten: Ich hatte in der Bildunterzeile des Lienen-Spiels einen halben Tag etwas vom "Laggenbecker Marco Lutterbeck" stehen. Das ist natürlich Blödsinn. Lutterbeck ist länger Kappelner.  An dieser Stelle ein großes Sorry, lieber Marco. Ich schreibe es jetzt in bester Simpson-Manier dreihundert Mal an die Tafel, dass du nicht mehr in Laggenbeck spielst...
Heimspiel-Tipp: Alles hat ein Ende, nur die Kappelner Serie nicht. 2:1. Doppelpack Leon Schrey.
Grotke: Westerkappeln gewinnt kurz vor Schluss mit 1:0. Hopsten wird tief stehen und eng verteidigen, aber ich glaube der Becker wird noch einen reinmachen. Ein Sieg gegen Hopsten muss drinsitzen.

SW Lienen - Eintracht Mettingen II (So., 15 Uhr)
Es mieft nach Keller. Lienen ist Drittletzter (6 Zähler), Mettingen ist Fünftletzter (11). Mit einem Dreier würden die Schwarz-Weißen die Gäste also ganz tief in den Abstiegssumpf mit rein ziehen. Also dann: Viel Spaß! Möge die Mannschaft mit dem besseren Psychologen gewinnen...
Heimspiel-Tipp: 4:1! Lienen ballert seine Sorgen weg. Drei Treffer resultieren aus einem ruhenden Ball.
Grotke: 1:3

SC Halen - Eintracht Mettingen (So., 15 Uhr)
Ein mehr als guter Punkt für die Moral, den sich der SCH am Mittwochabend noch holte. 3:3 gegen Saerbeck  - das ist momentan ja schon ein gefühlter Sieg. Seit fünf Ligaspielen ist die Truppe von Björn Jansson jetzt schon ungeschlagen. Der Trend ist des Halener Friend.
Heimspiel-Tipp: 2:1. Halen bleibt  in der Spur.
Grotke: 2:2

SC Dörenthe - SW Esch (So., 15 Uhr)
Klammheimlich mauserte sich der SC Dörenthe zur defensiven Festung. Nur 15 Gegentreffer bedeuten - gemeinsam mit Büren - die zweitbeste Defense. Verratet mir euer Geheimnis! Esch kassierte schon 46. Das ist der zweitmieseste Wert, einzig Hörstel ist anfälliger. Gegen Saerbeck lief's aber zuletzt für SWE maximal blöd: Ein Traumtor und einen nicht unumstrittenen Elfmeter fing sich das Team von Manuel Schnieders. Da kannste machen nix.
Heimspiel-Tipp: Esch gewinnt mal wieder. Nach sechs Niederlagen gibt's einen Dreier. 0:1.
Grotke: 2:1

Arminia Ibbenbüren - Cheruskia Laggenbeck (So., 16 Uhr)
Das Derby der Absteiger. Arminia ist Zweiter, Laggenbeck ist Siebter. Beide trennen bereits acht Zähler. Laggenbecks Problem: Zuhause gab's ausschließlich Siege (15 Zähler), auswärts erst sieben Punkte. Eine harte Disbalance. Wir sind gespannt, ob Joel Manchen und Fabian Harte bei den Laggenbeckern wieder mitmischen können. So oder so: Feines Spielchen!
Heimspiel-Tipp: 2:2. Domenik Breuer hat Ladehemmung und bleibt ohne Bude.
Grotke: Das ist wirklich schwierig. Arminia gewinnt durch einen Last-Minute-Treffer von Breuer mit 3:2.