Kreisliga A

Paul Albersmann erzielte Dreierwaldes zwischenzeitliches 3:1. Foto: Renger

Vier Tore in neun Minuten: Verrückte Schlussphase


Von Fabian Renger

(08.09.22) Was für eine wilde Schlussphase war das denn bitteschön? Bis zur 84. Minute führte Brukteria Dreierwalde daheim mit 1:0 gegen SW Esch. Wenig deutete auf ein kleines Torfestival hin, noch weniger auf einen Escher Sieg. Nun: Letzteres trat auch nicht ein, aber es fielen noch vier Buden. Endstand: 3:2 für die Dreierwalde. "Das war ein bisschen verrückt", brachte es Dreierwaldes Trainer Jan Wissing nachher schön auf den Punkt.

Den Torreigen eröffnete Michael Ungru. Höhe der Mittellinie kam er in den Ballbesitz, die Gäste-Defensive war ziemlich weit aufgerückt und verspekulierte sich auf Abseits. Hob geschlossen die Hand. "Keiner läuft hinterher", ärgerte sich SWE-Coach Manuel Schnieders. Der Reklamierarm war oben, die Pfeife blieb stumm und Ungru hatte leichtes Spiel - 2:0 (85.). Abseits war es übrigens nie und nimmer, wie auch Schnieders nochmal betonte.

Esch antwortete rasend schnell. Martin Cmok verkürzte auf 2:1 (87.), ehe Paul Albersmann aus etwa 18 Metern das 3:1 erzielte (90+3.). Das musste doch die Entscheidung gewesen sein - denkste! Cmok verkürzte abermals auf 3:2 (90+4.), der Ball war vom Innenpfosten an Dreierwaldes Keeper Yannick Hasenclever und von ihm irgendwie vor die Füße von Cmok gefallen. Ein komisches Gestocher-Tor. Und der Endstand.

Dreierwalde von Minute zu Minute stärker

Die Anfangsphase der Partie gehörte indes definitiv den kriselnden Eschern. SWE startete giftiger und agiler. Tobias Terheydens Abschluss fehlte allerdings die Gewalt, Kai Kilian Pletsch zögerte in aussichtsreicher Position zu lange. Zwei Chancen, die man in Tore hätte umwandeln können. Stattdessen führten später die Hausherren. Eine Ecke spielte Brukteria flach aus und in den Rückraum, von dort netzte Robin Steggemann ein (25.). Dreierwalde verdiente sich den Vorsprung bis zum Halbzeitpfiff mit weiteren Torchancen, alleine zweimal traf der Gastgeber die Latte. "Wir wurden von Minute zu Minute stärker", so Wissing.

Auch im zweiten Abschnitt blieb Dreierwalde die gefährlichere Truppe, verzeichnete immer wieder gute Ballgewinne und auch starke Offensivaktionen. "Den einzigen Fehler, den wir machen: Du machst den Sack nicht zu", kritisierte Wissing. Seine Diagnose lautete Hibbeligkeit vor dem gegnerischen Tor.  Aber es reichte ja hinten heraus.

Übrigens: Mit dem Sieg gegen Angstgegner Esch hat Dreierwalde eine Art Saisonziel abgehakt. "Es bleiben auch nicht mehr viele übrig", spaßte Wissing.

Und Esch? Das verlor das vierte Ligaspiel in Serie, schoss nach vier Pflichtspielen ohne Tor aber mal wieder zwei Stück. "In puncto Leidenschaft und Einsatzwillen kann man den Jungs keinen Vorwurf machen", resümierte Schnieders. "Es war ein verdienter Sieg für Dreierwalde, aber eine deutliche Steigerung von uns. Daran kann man ansetzen!"

Brukteria Dreierwalde - SW Esch 3:2 (1:0)
1:0 Steggemann (25.), 2:0 Ungru (85.)
2:1 Cmok (87.), 3:1 Albersmann (90+3.)
3:2 Cmok (90+4.)

P.S.: Wir müssen noch über einen Fehler von uns sprechen und uns bei Brukteria und dem Escher Daniel Ungruhe entschuldigen. Im Spielbericht Brukteria Dreierwalde - Cheruskia Laggenbeck hatten wir fälschlicherweise geschrieben, dass Daniel Ungruhe für Dreierwalde einen Elfmeter rausgeholt hat. Ungruhe spielt für SW Esch und war sonntags ganz sicher nicht für Dreierwalde im Einsatz. Falls uns irgendein Dreierwalder oder Daniel Ungruhe persönlich mit Scheiße beschmeißen möchte - ab dafür! Bitte um Vergebung all unserer Sünden.