Kreisliga A

Dreierwalde war etwas gieriger 


Von Fabian Renger

(02.10.22) In der Halbzeitpause - es stand 1:1 - ermahnte Arminia Ibbenbürens Cheftrainer Benjamin Hettwer seine Männer noch. "Wir haben es klar kommuniziert: Wer geiler auf den Sieg ist, der wird der Sieg holen - am Ende des Tages war es Dreierwalde." Die Brukteria feierte letztendlich tatsächlich einen 3:2-Auswärtssieg. Und wir wären bald geneigt, dem Dreierwalder Niklas Grotke die Plakette "Man of the Match" zu überreichen. Doch das wäre nicht zu 100 Prozent richtig.

Denn Grotke war zwar an allen drei Auswärts-Toren beteiligt und offensiv tatsächlich bockstark, aber defensiv bestand da noch Luft nach oben - zu diesem Fazit kam nachher auch sein Trainer Jan Wissing. Wer war denn dann Matchwinner? Vielleicht Lukas Heeke, der ausnahmsweise für Yannick Hasenclever im Dreierwalder Kasten stand und seine Sache mehr als vernünftig machte, mehrfach klasse hielt. Starker Rückhalt. Aber generell die zweite Riege überzeugte. Mehrfach musste Wissing verletzungsbedingt wechseln. Doch auf seine vier Joker Enno Wiesch, Jannik Steffen, Maik Tepe und Finn Ahaus war Verlass.

Starker Start der Gäste

Zum Spielverlauf. Womit wir wieder beim Thema Geilheit wären. Grotke schoss Dreierwaldes 1:0. Er startete dabei aus der eigenen Hälfte und lief einfach mal bis zum gegnerischen 16er weiter, der Abschluss war Formsache (11.). Ein individueller Fehler im Spielaufbau der Hausherren war der Ursprung des Übels. Während das Tor für Hettwer eher wie aus dem Nichts entstand, hielt Wissing es nicht für unverdient, wie er sagte: "Wir spielen eine gute erste Halbzeit. Es dürfte auch gerne ein Tor mehr für uns sein." Seine Elf war stark gestartet. Vorm Tor hätte eine Robin Steggemann/Thomas Wieschemeyer-Koproduktion zum Tor führen können, nach dem Tor verpassten Sebastian Vennemann und Michael Ungru den beruhigenden zweiten Treffer.

Doch ob es nun aus dem Nichts kam oder absolut verdient war: Fakt ist, Arminia glich aus. Angriff über links, Flanke, Kopfball Domenik Breuer - 1:1 (28.). Und spätestens jetzt war Ibbenbüren die bessere Mannschaft, hätte sogar mit Glück 'nen Elfer kriegen können. Den gab's aber nicht. Konjunktiv und so.

Tepe mit dem Kopf, Biermann mit der Hacke

In der Halbzeit hatte Hettwer das Gefühl, dass das Team mit der größeren Willenskraft das Match für sich entscheiden würde. Das waren dann halt allem Anschein nach die Gäste. Bei Arminia fehlte vielleicht das letzte Prozent an Gier. Dreierwalde hatte die entsprechende Galligkeit. Und kam zu Toren. Patrick Biermann traf in der Folge einer kurz ausgeführten Ecke mit der Hacke zum 2:1 für die Gäste (61.), Grotke war wieder beteiligt gewesen. Das 3:1 war hernach eine Sache für Maik Tepe, Grotke hatte von rechts vorher geflankt. Tepe köpfte ein (80.). Breuer verkürzte zwar später noch (90+1.), aber da war es zu spät.

Arminias zweite Pleite hintereinander. Wie in Mettingen in der Vorwoche war es wohl eine Sache der letzten Überzeugung. Aber für Hettwer sind diese Pleiten alles andere als ein Beinbruch. "Das war einkalkuliert." Und was ist schon passiert? Arminia hat weiterhin sieben der ersten neun Begegnungen gewonnen und ist weiter Tabellenzweiter. Noch ist Holland längst nicht in Not - nichtmal ansatzweise...

Arminia Ibbenbüren - Brukteria Dreierwalde 2:3 (1:1)
0:1 Grotke (11.), 1:1 Breuer (28.)
1:2 Biermann (61.), 1:3 Tepe (80.)
2:3 Breuer (90+1.)