Kreisliga A

Ein verletztes Brüderpaar und zwei Sichtweisen


Von Fabian Renger

(03.10.22) Das größte Kuriosum der Partie zwischen der ISV-Reserve und GW Steinbeck war wohl das hier: Ibbenbürens Dominik Lubinski musste ebenso verletzungsbedingt vor der Halbzeitpause die Partie verlassen wie sein Bruder Florian im Steinbecker Dress.  Bei Dominik hoffte dessen Coach Freddy Stienecker auf maximal eine Überdehnung. Bei Florian gab GWS-Coach Klaus Frank am Montag bereits Entwarnung. Es sei nichts gerissen oder gebrochen. Immerhin. Endstand der Partie war ein 1:1 (1:0). Über den Ausgang gab es jedoch zwei Meinungen.

"Unentschieden war das gerechte Ergebnis", meinte nämlich Frank. Da ging Stienecker keinesfalls mit: "Man kann sagen: Das waren zwei verschenkte Punkte. Wir hatten mehr und auch die besseren Chancen. Es hätte eigentlich nur einen Sieger geben dürfen - das wären wir gewesen."

Auch über die erste Halbzeit gab es bereits zwei Sichtweisen. "Wir haben das Spiel gemacht", meinte beispielsweise Frank. Das beanspruchte auch Stienecker für sich: "Wir haben das Spiel unter Kontrolle, haben gut kombiniert und sehr viel Sicherheit." Er hatte mit Steffen Büchter (Trainer der ISV I), Marvin Hagemann und Lennart Oberhaus mehrere Aushilfen aus der Bezirksliga im Kader. Die größte Chance auf die Führung hatte aber Jannis Keller, der nach einem Steckpass aber vergab (22.). Vor der Pause rückte schließlich Büchter in den Fokus. Erst holte er einen Strafstoß raus, den Matthias Eiter zum 1:0 verwandelte (42.). Und danach rutschte Büchter der Ball aus etwa drei Metern dermaßen über den Spann, dass er "bestimmt zehn Meter drüber" (Frank) schoss. Es wäre noch vorm Halbzeitpfiff das 2:0 gewesen. Vielleicht auch Steinbecks Todesstoß?

1:1 in Minute 80 - Steinbecker Dusel in der Schlussphase

Stienecker hätte unterdessen gerne sowohl einen weiteren Foul- als auch einen Handelfmeter im Laufe des Spiels gehabt. Jeweils hatte Referee Frank Brockmann etwas dagegen. Im zweiten Abschnitt schaltete die ISV etwas in den Verwaltungsmodus und überließ Steinbeck den Ball. Insgesamt war's ein recht umkämpftes Match im Mittelfeld. Irgendwann kam Steinbeck zum Ausgleich. Nico Kewe traf kurz nach seiner Einwechslung zum 1:1 aus etwa 16 Metern (80.). Es war - nicht wie bei fussball.de angegeben - die 90. Minute. "Dann hätte ich wirklich bald einen Kreislaufkollaps gekriegt", kommentierte Frank lachend. In der vorigen Woche erzielte seine Elf den Siegtreffer gegen Dörenthe ja erst in der Nachspielzeit.

Nach dem 1:1 hatte Nico Kewe gar direkt das 2:1 auf dem Schlappen, als er alleine auf ISV-Schnapper Bjarne Hallmann zugelaufen kam, aber sich für einen Heber entschied und das Tor seitlich verfehlte (81.). Danach hatten die Steinbecker aber zweifelsohne Dusel.  Denn die Gastgeber hatten zahlreiche gute Abschlüsse in den Schlussminuten. Alaa Mahmoud Ali Hassan traf das Tor nicht, bei Hagemann soll es Abseits gewesen sein, Lars Meckelholt lupfte übers Tor. So blieb's beim Remis.

ISV II - GW Steinbeck 1:1 (1:0)
1:0 M. Eiter (42./FE), 1:1 N. Kewe (80./FE)