Kreisliga B1

Auch ein Torwart darf mal patzen

Von Fabian Renger

(15.04.19) Als Torwart bist du stets die ärmste Sau. Wenn sich deine Vorderleute mal einen Fehler erlauben, fällt das nicht immer so sehr ins Kontor. Da gibt's ja noch neun andere Feldspieler sowie eben den Keeper, der Missetaten gleich ausbügeln kann. Wenn du aber als Tormann mal patzt, dann stehst du doof da, denn meistens ist die Kugel gleich drin. Dieses Schicksal ereilte nun Tim Cedric Chronz, 18-jähriger Goalie von GW Steinbeck, im Heimspiel von GWS gegen Teuto Riesenbeck III. 2:1 (0:0) gewann Steinbeck, doch Chronz war Thema des Tages - nur nicht für seinen Trainer.

Thomas Mersch nämlich hatte gar keine Lust, auf seinen behandschuhten Youngster einzuprügeln. Der leistete sich einen Fauxpas, der prompt zum Gegentor führte. Torwartschicksal eben. In der 56. Spielminute war das, ein Eckball machte sich recht ungefährlich auf seine Reise an den Fünfmeterraum. Dort dittschte die Kugel einmal auf. Und dann wurde es kurios: Chronz will die Kugel fangen, bekommt sie stattdessen irgendwie ans Knie und dann geht sie ins eigene Netz. Siehst du blöd aus. Gab trotzdem keine Sänge vom Chef. "Ich mache ihm keinen Vorwurf. Er hat uns in den vergangenen Wochen mehrfach im Spiel gehalten, da kann er sich sowas auch mal erlauben", schützte der Coach seinen Schützling.

Torwartschicksale, wo man hinschaut...

Der Treffer war der zum 1:1-Ausgleich. Fünf Minuten zuvor hatte Andy Rählmann nach einem gefällig vorgetragenen Angriff Steinbecks Führung besorgt, nach genau einer Stunde traf Rählmann schon wieder. Maurice Welp schlug hier einen ordentlichen Diagonalball, Teutos David Schilling verschätzte sich fatal und Rählmann butzte - allerdings erst im Nachschuss. Den ersten Versuch hielt Teuto-Tormann Benedikt Wilmes noch. Wieder so ein Torwartschicksal: Erst hältst du gut, aber das nützt alles wenige Sekunden später schon wieder nichts.

Die restliche Partie war indes nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig. "Für den neutralen Zuschauer war es nicht so schön", beschrieb Riesenbecks Übungsleiter Maik Achtermann das Geschehen. Einigermaßen viele Foulspiele herrschten vor, sehr körperbetont gingen beide Teams zur Sache. Ein Genuss war das nicht. Vor der Pause gab es indes kaum nennenswerte Möglichkeiten. Einmal hielt Peter Achteresch seinen Riesenbecker Kontrahenten auf. Man hätte nach 28 Minuten durchaus glatt Rot für eine Notbremse ziehen können. "Da hätten wir uns nicht beschweren dürfen", meinte Mersch ehrlich. Vom Unparteiischen Mahsum Iciger gab es stattdessen bloß Gelb. Aus dem daraus resultierenden Freistoß kam wieder so eine Torwart-Szene: Florian Robert gab die Kugel fein aufs Tor, Chronz flog und parierte hervorragend. Er kann es ja schließlich!

"Punkt wäre verdient gewesen"

Und im zweiten Durchgang so? Die drei Tore hatten wir schon. Ansonsten produzierte der auffällige Riesenbecker Dimitri Beim nach 72 Minuten freistehend fünf Meter vorm gegnerischen Gehäuse nur einen Kullerball und bei einer Dreifach-Chance vergab er wenig drauf noch einmal so ein todsicheres Ding (85.). Schade für Achtermann. "Die Einstellung passte. Ein Punktgewinn wäre verdient gewesen", resümierte dieser.


GW Steinbeck - Teuto Riesenbeck III 2:1 (0:0)
1:0 Rählmann (51.), 1:1 Chronz (56./ET)
2:1 Rählmann (60.)

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