Bovenschultes Tore-Show

Von Julian Schimmöller

(10.09.19) „Den Unterschied hat heute ein Spieler gemacht“, beschrieb Daniel Rählmann, Trainer der Zweitvertretung vom TuS Recke, nach der 1:6 (1:2)-Klatsche seines Teams beim SC Velpe Süd. Wen er meint ist beim Blick auf die Torschützen dann doch ziemlich leicht zu erraten: Gleich 5 (!) Mal trug sich dort Trainersohn Lucas Bovenschulte ein und entschied die Partie somit quasi im Alleingang zugunsten des Tabellenführers, der damit bisher als einziges Team der Liga noch ohne Verlustpunkt ist.

Und nicht nur die Anzahl, sondern auch die Art und Weise der Treffer von Bovenschulte waren atemberaubend: Als sein Team noch mit 0:1 zurücklag, schaltete der Mittelstürmer bei einem Freistoß im Mittelfeld knapp hinter Mittellinie am schnellsten und setzte den Ball mit einer herrlichen Bogenlampe über den verdutzten Nick Lindemann im TuS-Tor hinweg zum Ausgleich unter die Latte (35.). „Das machen ihm in dieser Liga sicher nicht so viele nach“, staunte auch Velpes spielender Co-Trainer Dominik Sickendieck nicht schlecht. Rählmann sah in der Entstehung durchaus Diskussionsbedarf („Der Ball war noch am Rollen“), musste die starke Ausführung aber auch anerkennen.

Blitz-Hattrick

Bis dato hatte es für die Gäste, die nach einer Ecke durch Nico Hebbeler in Führung gegangen waren (21.), durchaus gut ausgesehen. Nach einem starken Start hatte Velpe durch das Gegentor etwas den Faden verloren, Daniel Nagel verhinderte auf der Linie gar das 0:2. Aber die Hausherren hatten ja Bovenschulte, der an diesem Tag so einige Pfeile im Köcher hatte. Kurz vor der Pause schoss er seinen zweiten ab, als er die Pille nach einer Kombination über rechts von der Sechzehnerkante in die Hütte knallte (44.). Kurz nach der Pause führte Velpe dann auf einmal mit 3:1, als Dennis Horst den Ball nach Querpass von Sickendieck nur noch ins leere Tor schieben musste (48.).

Anschließend hätte Recke noch einmal herankommen können, doch bei gleich mehreren Kontern in Überzahl kam der letzte Pass zu unpräzise. Und so beseitigte Bovenschulte mit einem Hattrick binnen fünf Minuten dann letzte Zweifel, wobei alle Treffer nach sehr ähnlichem Muster fielen: Nach einem Steckpass aus dem Zentrum war Bovenschulte frei durch und ließ jeweils Lindemann eiskalt das Nachsehen (66., 70., 71.) und schraubte somit das Ergebnis auf 6:1 für die Hausherren.

Und so stand Recke trotz phasenweise ordentlicher Leistung am Ende da wie ein begossener Pudel: „So schlecht habe ich uns nicht gesehen, das Ergebnis ist sicherlich zu deutlich. Aber uns hat hinten wie vorne einfach die Konsequenz gefehlt“, haderte Rählmann. Anders war die Stimmungslage natürlich bei Gegenüber Sickendieck, der mit seinem Team weiter vom Platz an der Sonne grüßt: „Bis auf die Phase nach dem 0:1 bin ich komplett zufrieden.“

SC Velpe Süd – TuS Recke II 6:1 (2:1)
0:1 Hebbeler (21.), 1:1 Bovenschulte (35.),
2:1 Bovenschulte (44.), 3:1 Horst (48.),
4:1 Bovenschulte (66.), 5:1 Bovenschulte (70.),
6:1 Bovenschulte (71.)