Kortemeyer mit Glück oder Genie?


Von Fabian Renger

(02.11.21) Was war es nun: Ein Geniestreich? Oder einfach nur pures Glück? Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem. Aaron Kortemeyer von SW Esch II war in der 92. Minute des Auswärtsspiels bei Stella Bevergern auf Rechtsaußen durch. Er hatte das Strafraumeck außerhalb bereits passiert und wollte flanken. Der Ball rutschte ihm über den Spann - und ging tatsächlich rein. Irgendwie. Mit wem auch immer. . Egal. Jetzt stand's 2:1. Es war der Siegtreffer. "Ein Sonntagsschuss vom Allerfeinsten", merkte sogar Stellas Cheftrainer Thomas Overmeyer an. Der hatte die Faxen dicke.

"Das war ganz, ganz bitter. Ich habe selten ein Spiel so verloren. Unnötiger geht's nicht", war er völlig verstört. In der ersten Hälfte waren seine Elf die absolut dominierende. Bewusst griff SWE erst ab der Mittellinie an. Eigentlich machte es Stella deswegen ganz okay. Genug Chancen waren da, in der allerletzten Konsequenz fehlte jedoch die absolute Durchschlagskraft. Das 1:0-Führungstor fiel passenderweise durch einen Standard. Freistoß, 18 Meter Torentfernung, linkes Strafraumeck, Gerrit Mersch trat an und traf. Lange Flugkurven waren an diesem Tag wohl in Mode (37.). Kurz darauf dübelte Kortmeyer auf der anderen Seite den Ball quasi wie aus dem Nichts an die Latte (42.).

Luftduelle mitentscheidend

Nach dem Seitenwechsel blieb es ein ähnliches Spiel. Esch griff nun aber etwas eher an, die Spielkontrolle oblag jedoch weiterhin eher Bevergern. Dort wirbelte insbesondere Florian Reckers, der das zweite Tor hätte machen können oder müssen. Auch Mersch hatte im zweiten Durchgang  aus spitzem Winkel die große Einschussgelegenheit zum 2:0. Das größte Dilemma aus Bevergerns Sicht waren aber die Luftduelle. "Die haben wir nicht gewonnen", ärgerte sich Overmeyer. Insbesondere SWE-Sechser Jan Ahmann war ein Turm in der Luftschlacht.

Aus einem eben solchen resultierte auch das 1:1. Im Mittelfeld gewann ein Gäste-Akteur ein Kopfballduell. Eine Weiterleitung später war die Kugel bei Kortemeyer im Strafraum angelangt, der erstmals einnetzte (83.). Und später legte er ja nochmal nach. Was bei seinem Cheftrainer Henning Liedmeier freilich für gute Laune sorgte. "Mit dem Punkt hätten wir gut leben können, die drei Punkte waren etwas glücklich", resümierte er ehrlich. "Aber so nehmen wir die drei Punkte natürlich gerne mit."

Esch bleibt Zweiter, Bevergern Sechster und verlor nun etwas den Anschluss an ganz oben, statt anzuklopfen.

Stella Bevergern - SW Esch II 2:1 (1:0)
Tore: 1:0 Mersch (37.), 1:1 Kortemeyer (83.)
1:2 Kortemeyer (90+2.)