Kreispokal 2021/22

Mehr Zufriedenheit beim Verlierer


Von Julian Schimmöller

(22.08.21) Das hat man auch nicht häufig: Der SV Dickenberg verlor sein Heimspiel in der ersten Pokalrunde mit 1:3 (0:2) gegen Bezirksligist ISV, doch nach dem Spiel war man bei den Hausherren mit dem Spiel zufriedener als bei den Gästen. "Wir haben vorher gesagt, dass es für uns vor allem ein Charaktertest ist. Den haben die Jungs mit viel Kampf und Leidenschaft bestanden", war Rüdiger Gövert aus dem SVD-Trainerteam mit der Leistung seiner Jungs unabhängig vom Ergebnis absolut einverstanden. Gegenüber Heiko Becker hingegen konnte mit dem Auftritt seines Teams nur wenig anfangen: "Es war zwar ein hochverdienter Sieg, aber die Art und Weise war sicherlich nicht unser Anspruch."

Die Favoritenrollen waren auf dem Berg klar verteilt: Der SVD steht nach einem Umbruch vor einer schweren A-Liga-Saison, die ISV hingegen ist inder Bezirksliga durchaus ambitioniert unterwegs. Wenig überraschend machten deshalb dann auch von Beginn an die Gäste Druck und nahmen den Kasten von Gerd Lünnemann unter Beschuss. Sascha Pakularz verzog aus der Distanz und scheiterte im Eins-gegen-Eins mit Lünnemann, Lukas Börgel setzte den Ball von der Sechzehnerkante über den Querbalken. Die fällige Führung besorgte dann Marvin Hagemann, als Pakularz den aufgerückten Luca Klostermann zur Grundlinie schickte und dessen Hereingabe im Rückraum bei Hagemann landete (17.).

Reinelt belohnt den Einsatz

Keine zehn Minuten später erhöhte die ISV, als Pakularz einen perfekt getimten Chipball in die Spitze spielte, den Felix Kuhlenbeck artistisch ins Netz bugsierte - Lünnemann sah unglücklich aus (26.). Weitere Chancen ließ der Bezirksligist ungenutzt, sodass vor der Pause auf einmal wieder Spannung drin war: Leon Kattert schickte Dennis Reinelt auf die Reise, der behauptete sich gegen zwei Verteidiger und traf flach ins linke Eck (37.). Der gerechte Lohn für einen engagierten Auftritt, mit 1:2 aus Dickenberger Sicht ging es in die Kabinen.

Trotz des knappen Spielstandes kam die ISV aber nicht mehr wirklich ins Schwitzen. Gut 25 Minuten vor dem Ende wurde die Partie dann endgültig entschieden: Zunächst musste SVD-Spieler Johannes Verlemann wegen wiederholten Foulspiels vorzeitig zum Duschen (65.), kurz darauf stieg Klostermann nach Ecke von ISV-Kapitän Janis Schneider am höchsten und nickte den Ball zum 3:1 ins lange Eck (67.).

Das Tor bedeutete dann auch gleichzeitig den Endstand, weil die ISV einen Gang zurückschaltete und die Dickenberger weiter konzentriert verteidigten, offensiv aber keine Akzente mehr setzen konnten. Das Gesehene stimmt Gövert positiv für die kommenden Aufgaben: "Wir haben geschlossen als Team dagegen gehalten. Genau so müssen wir auch die Aufgaben in der Liga angehen, damit es für den Klassenerhalt reicht." Auch bei der ISV und Becker ging der Blick nach dem Spiel direkt weiter nach vorne: "Auch wenn wir nicht geglänzt haben, haben wir im Endeffekt gewonnen. Von daher heißt es jetzt: Abhaken, weitermachen."

SV Dickenberg - Ibbenbürener SpVG 1 1:3 (1:2)
0:1 M. Hagemann (17.), 0:2 Kuhlenbeck (26.)
1:2 Reinelt (37.), 1:3 Klostermann (67.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Dickenbergs Verlemann (Wiederholtes Foulspiel, 65.)