Olfens Physis macht den Unterschied


Von Christian Lehmann

(17.02.20) Im Abstiegskampf musst Du dich in jeden Zweikampf werfen, als wäre es dein Letzter. Bei der 2:4 (1:1)-Auswärtspleite gegen SuS Olfen vermisste TuS Wüllens Trainer Uwe Stampfer eben jene Galligkeit bei seinem Team. 

"Es war eine verdiente Niederlage und kein gutes Bezirksliga-Spiel - was aber nicht nur am Wind lag. Wir waren nicht zweikampfstark genug und haben fast nie die 50/50-Bälle geholt und viel zu häufig versucht, es spielerisch zu lösen. Daraus können wir nur lernen", sagte der am Saisonende scheidende Übungsleiter. Sein Gegenüber, Olfens Coach Michael Krajczy, war mit dem Start seiner Mannschaft nach dem Remis gegen Weseke vor zwei Wochen zufrieden: "Die Gegentore waren absolut vermeidbar, aber letzten Endes zählen nur die Punkte. Fußballerisch ist bei uns noch viel Luft nach oben, von der Mentalität her war das aber schon in Ordnung."

Der Kapitän geht voran - Böttcher mit dem Führungstor

Vor allem SuS-Kapitän Marvin Böttcher lebte eben diese Geilheit auf die drei Punkte allen vor. Sein Treffer zum 1:0 nach einem Eckball (16.) war der frühe Lohn einer extrem engagierten Leistung. "Er hat alle mitgerissen", lobte auch sein Coach. Trotzdem kassierten die Hausherren noch vor der Pause das 1:1. TuS-Kapitän Alexander Edel hatte nach einem Konter über Stefan Gosling einen Doppelpass mit Christopher Behrendt gespielt zum zum Ausgleich getroffen (1:1/31.). Das Ganze hatte sich bei vorausgehenden Großchancen durch Behrendt (18./28.) angedeutet. Olfens Jan Stember, eigentlich Ersatztorwart seines Teams, meisterte beide Situationen vorzüglich. 

Obwohl die Gäste mit früh attackierenden Hausherren ihre Mühe hatten, gingen sie im zweiten Durchgang sogar zunächst in Führung. Nach einem feinen Pass von Christian Theuring umkurvte Edel Stember und traf zum zweiten Mal an diesem Tage (1:2/57.). Die Freude über die Führung währte beim TuS jedoch nur kurz: Nach einem abgefälschten Freistoß bejubelte Niklas Mählmann nur zwei Minuten später den 2:2-Ausgleich (59.). Noch bitterer für Wüllen: Nach einer direkt verwandelten Ecke - die flache Hereingabe von Sven Schlestein rutschte irgendwie durch ins lange Eck (3:2/68.) gerieten die Gäste sogar ins Hintertreffen.

Enttäuschung bei Stampfer, Derby-Vorfreude bei Krajczy

"Danach haben wir uns etwas hängen lassen. Da müssen wir uns besser präsentieren. Olfen hat uns kämpferisch vorgemacht, wie es geht", monierte Stampfer. Sein Team hat nun die schwere Aufgabe, es schon am Mittwoch gehen den derzeit bockstarken SV Gescher besser zu machen. Olfen freut sich derweil auf das Derby gegen Lüdinghausen und könnte einen weiteren Schritt zum Klassenerhalt machen. "Das wird ein Highlight. Die Vorzeichen sind gut, aber wir müssen schon weiter aufpassen."

SuS Olfen - TuS Wüllen     4:2 (1:1)
1:0 Böttcher (16.), 1:1 Edel (31.),
1:2 Edel (57.), 2:2 Mählmann (59.),
3:2 Schlestein (68.), 4:2 Rast (90.+3)