Uwe Stampfers Team verteidigte mutig und wacker, gab einen möglichen Punktgewinn jedoch kurz vor der Pause aus der Hand.

Genickbruch kurz vor der Pause


Von Christian Lehmann

(20.02.20) Bis zur 42. Minute gelang es den Jungs des TuS Wüllen, die Angriffe des SV Gescher zu parieren. Dann schlichen sich kurz vor der Pause jedoch Unachtsamkeiten ein beim Tabellen-Vorletzten, die der Gast zu einem 2:0 (2:0)-Auswärtssieg nutzte. Drei Spiele, drei Siege nach der Winterpause - der tolle Lauf seines Teams sorgt bei Geschers Trainer Frank Schulz beinahe schon für ein wenig Sentimentalität.

"Ich freue mich riesig und bin stolz, dass wir so eine tolle Serie spielen. Man sieht, dass bei mir und den Jungs alles passt. Schade, dass man die Mannschaft nun so auseinander reißt. Jedes Spiel weniger macht mich traurig", sagte der Coach, der den nun schon Tabellensechsten am Saisonende verlassen muss. "Es war nicht einfach, auf dem Rasen zu spielen, aber die Truppe es wieder mal richtig gut gemacht. Wir hatten das Spiel von der ersten Minute an im Griff und haben nicht eine Torchance zugelassen. Ich habe nie daran gezweifelt, dass wir das Spiel gewinnen."

Vortkamp pariert Handelfmeter

In der Tat schwangen die Gäste schon in der Anfangsphase das Zepter. Wüllens Schnapper Hendrik Vortkamp vereitelte in der 10. Minute mit einem gehaltenen Handelfmeter gegen Raphael Busert einen frühen Rückstand seines Teams. Max Brömmelhaus war der Ball zuvor an die Hand gesprungen. Anschließend hielt der TuS lange hinten dicht - bis Hubertus Roling nach eigener Balleroberung Marco Ostendarp auf die Reise schickte und dieser zum 0:1 traf. Stampfer, der im Kopf bereits seine Halbzeitansprache durchgegangen war, fiel anschließend alles aus dem Gesicht, als sein spielender Co-Trainer Klaus Büning Leon Bürger nach einem Laufduell gehalten und die Rote Karte gesehen hatte. Und als wäre der Platzverweis noch nicht genug für die Hausherren, zwirbelte Bürger den fälligen Strafstoß auch noch zum 0:2 ins Netz (45.). "Für mich war das 'ne klare Rote Karte", meinte Schulz. Gegenüber Stampfer hatte Einwände: "Meiner Meinung nach stand Geschers Spieler vorher im Abseits. Klaus sagt außerdem, dass er auch gehalten wurde."

Die Partie in Unterzahl zu drehen, das gelang den Hausherren nicht mehr. "Wir wollten das Ergebnis in Grenzen halten und haben uns auf die Defensive konzentriert", erklärte Stampfer. Das klappte auch, weil Gescher in Durchgang zwei einige gute Szenen nicht sauber bis zum Ende durchspielte. Stampfer hat derweil vor dem nächsten Spiel gegen die SpVgg Vreden II ein ganz anderes Problem. Weil neben Büning mit Noah Thebelt (5. Gelbe Karte) auch noch der zweite etatmäßige Innenverteidiger gesperrt ist, muss er seine komplette Abwehr umbauen. Manchmal kommt's eben ganz dicke... 

TuS Wüllen - SV Gescher     0:2 (0:2)
0:1 Ostendarp (42.), 0:2 Bürger (45.)
Rote Karte: Wüllens Büning (44./Notbremse)
Bes. Vork.: Wüllens Vortkamp parierte HE gegen Busert (10.)