Fallrückzieher lässt die Adler jubeln


Von Jan Steinigeweg

(26.10.20) Nach den Leistungen in den letzten Partien stand Adler Weseke mit dem Rücken zur Wand. "Besonders die Niederlage gegen Alstätte war niederschmetternd", gestand der spielende Co-Trainer Michael Wansing. Und jetzt ging es gegen den Tabellenzweiten aus Coesfeld. Nicht der optimale Aufbaugegner für den Tabellenletzten, sollte man meinen. Aber anders herum, was hatten die Adler in diesem Spiel schon zu verlieren? So spielte Weseke frei auf, zeigte sich extrem gallig gegen den Ball und besiegte tatsächlich die favorisierte Eintracht aus Coesfeld mit 2:1 (1:0).

Und dabei gelang den Gästen ein absoluter Start nach Maß. Eine Ecke von Wansing auf den kurze Pfosten wurde verlängert, sodass Krystian Neumann nur noch einnicken brauchte (3.). Und mit dem frühen Tor im Rücken war Weseke von da an im ersten Durchgang absolut dominant. "Weseke hatte eine überragende Moral und Einstellung. Ich kann mir nicht erklären, wie sie bislang nur einen Punkt holen konnten", zeigte sich Eintracht-Coach Claus Heinze beeindruckt. Die Leistung seiner Jungs bis zur Pause beschrieb er als blamabel. Den Großteil der Zweikämpfe gewannen die Gäste, die auch völlig verdient mit der Führung in die Halbzeit gingen.

Coesfeld nur 20 Minuten im Spiel

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich die Hausherren wacher und kamen so langsam im Spiel an. Nach einem Freistoß von Kai Hemsing ließ Simon Brück den Ball nur über den Scheitel rutschen und verlängerte ihn so unhaltbar zum 1:1 ins Tor (57.). Und wie gingen die Gäste mit diesem Rückschlag um? Kamen da die negativen Erfahrungen der Vorwochen wieder in die Köpfe? Nein, absolut nicht. Und an diesem Tag sollten sie sogar ein bisschen zaubern. Denn nur sechs Minuten später legte sich Wansing den Ball erneut zum Eckball bereit. Wieder zirkelte er den Ball auf den kurzen Pfosten und wieder wurde der Ball verlängert. Er tippte einmal im Strafraum auf und wurde dann gedankenschnell von Bernd Haddick per Fallrückzieher im Kasten untergebracht (63.). Das kann man mal so machen!

Und so war dann auch schnell der Wille der Hausherren wieder ein Stück gebrochen. Und aufopferungsvoll kämpfende Weseker brachten den Sieg anschließend über die Zeit. "Die Stimmung vor und nach dem Spiel war absolut bombastisch", freute sich Wansing. Und auch während des Spiels brachten die Adler diese Stimmung auf den Platz. Dieser absolut galligen Einstellung hatten die Coesfelder einfach nicht genug entgegenzusetzen. "Das sitzt tief in den Knochen und ist eine riesige Enttäuschung", machte Heinze anschließend keinen Hehl aus seiner Gefühlslage.

Eintracht Coesfeld - Adler Weseke 1:2 (0:1)
0:1 Neumann (3.), 1:1 Brück (57.)
1:2 Haddick (63.)