Steht inzwischen bei zwölf Saisontoren: Eintracht Coesfelds Marius Borgert. Foto: Lehmann

Wilde Fahrt lässt Heinze altern


Von Fabian Renger

(29.10.21) "Da altert man ein bisschen..." Das, lieber Claus Heinze, glauben wir dir gerne. Eintracht Coesfelds Spielertrainer erlebte während des Auswärtsspiels beim TuS Wüllen eine richtig wilde Fahrt - mit letztlich gutem Ausgang für die Coesfelder, die 5:3 (2:2) siegten. Für den TuS eine ganz ärgerliche Geschichte, schließlich kam die Truppe von Spielertrainer Johannes Dönnebrink immer und immer wieder ran.

Den Unterschied vor der Pause machte zunächst einmal Marius Borgert.(wer auch sonst?!) Nach einem langen Abschlag war er auf und davon und netzte zum 1:0 für die Gäste ein (20.). Etwa eine Viertelstunde erhöhte er vom Elfmeterpunkt - Jonas Berding soll gefoult worden sein - auf 2:0 (34.). Die Vorentscheidung? Nööööö. Ganz und gar nicht.

Dönnebrink per Seitfallzieher

Bei den bis dato stark aufspielenden Gästen setzte der Schlendrian ein, die Struktur ging völlig abhanden und sie konnten fast schon Glück reden, dass sie "nur" zwei Dinger vor der Pause kassierten. Beide gingen ausgerechnet aufs Konto von Dönnebrink. Aufgrund von Wüllens Personalknappheit gab er sein Saisondebüt und hat augenscheinlich nichts verlernt. Beim 1:2-Anschlusstor wurde er fein von Michael Haeske bedient (37.). 120 Sekunden später wurde es beinahe brasilianisch. Eine gute Flanke von Andreas Bastron verwertete Dönnebrink per Seitfallzieher zum 2:2. Wow!

"Der Trainer ist irgendwie gut drauf gewesen", feixte der Torschütze. "Aber eigentlich sollen die Jüngeren spielen, aber in der Tat haben wir aktuell zu viele Verletzte, die wir nicht ersetzt bekommen, da musste ich ran."

Mehr sollten wir seine Leistung auch ausdrücklich nicht loben. Tun wir damit auch nicht.

Coesfeld fängt sich wieder

Es folgte der Seitenwechsel und nun wechselte sich auch Heinze selbst ein. "Wir haben dann so nach vorne gespielt, wie wir uns das vorstellen", erklärte Coesfelds Coach. Seine Jungs fanden die Struktur wieder und belohnten sich. Tobias Hüwe butzte nach aus dem Getümmel nach einem Eckball zu Eintrachts 3:2 (67.), wenig später verwandelte Borgert einen Freistoß direkt zum 4:2 (75.). Waren die Gastgeber nun tot?

Wieder lautete die Antwort: Nööööö. Ganz und gar nicht. Chris Klöpper traf per Kopfball umgehend zum 3:4 (77.), mehr war eigentlich möglich.  "Wir waren drauf und dran, das 4:4 zu machen, es ging hin und her", so Dönnebrink. "Du musst einfach einen Punkt mitnehmen." Namen sie aber nicht. In der Nachspielzeit setzte stattdessen Ron Barenbrügge mit einem Geschoss aus 20 Metern den 5:3-Schlusspunkt (90+2.).

TuS Wüllen - Eintracht Coesfeld 3:5 (2:2)
0:1 Borgert (20.), 0:2 Borgert (34./FE)
1:2 Dönnebrink (37.), 2:2 Dönnebrink (39.)
2:3 Hüwe (67.), 2:4 Borgert (75.)
3:4 Klöpper (77.), 3:5 Barenbrügge (90+2.)