Pöppings gelungene Trauma-Bewältigung


Von Christian Lehmann

(06.12.21) Als Jonas Pöpping in der 77. Minute nach einem Eckball von Tim Bartholme zum 2:2-Endstand traf, jubelten die Ramsdorfer Gäste noch etwas mehr als bei einem "gewöhnlichen" Treffer. Weil sie wussten, was dem Torschützen hier, auf dem Kunstrasenlatz der DJK Eintracht Coesfeld, vor knapp 18 Monaten widerfahren war. Es war der Schlusspunkt eines tempo- und abwechslungsreichen Spiels mit vielen Torraumszenen und Wendungen.

"Jonas hat sich nach seinem Kreuzbandriss eindrucksvoll zurück gekämpft und sich heute für eine richtig geile Leistung belohnt. Das ist eine schöne Geschichte", sagte Pöppings Coach Marco Weitz nach dem Spiel. Er war mit dem einen Punkt, den sein Team holte, sehr zufrieden - obschon die Gäste nach beeindruckender Leistung im ersten Durchgang zur Pause führten und alle Trümpfe in der Hand hielten. Tim Bartholme war nach einem Angriff über die rechte Seite und flacher Hereingabe von Dennis Lendl von links eingerückt und hatte zum 0:1 getroffen (15.), weitere gute Gelegenheiten spielten die Ramsdorfer in der Box nicht konsequent genug zu Ende. Die Gastgeber kamen derweil mit Ausnahme je einer guten Gelegenheit von Heinrich Krampe und Maik Quent nur selten gefährlich vor das gegnerische Tor. 

Heinze zieht den Hut vor dem Gegner

"Wir waren in der ersten Hälfte viel zu pomadig und mutlos", kritisierte Coesfelds Spielertrainer Claus Heinze. "Es war ein kampfbetontes, sehr hartes Spiel. Ramsdorf war sehr stark und konsequent in der Verteidigung. Chapeau, so stark hätte ich sie vor der Saison nicht erwartet", meinte er. Sein Team besann sich nach Wiederbeginn jedoch auf die eigenen Stärken und drehte durch Treffer des ansonsten gut abgeschirmten Goalgetters Marius Borgert (1:1/56.) und Hannes Ueding (2:1/70.) das Spiel. Bei beiden Treffern hatte Ron Barenbrügge von der linken Seite die Vorarbeit geleistet.

Doch Ramsdorf kam zurück, glich aus und hatte in der Schlussphase gute Möglichkeiten zum Lucky Punch - die Coesfelder allerdings ebenso. "Das Ergebnis würde ich so unterschreiben, allerdings hatten wir aus meiner Sicht die deutlich besseren Torchancen", bilanzierte Heinze. Weitz fand's "vollkommen fein. Das 2:2 ist fair und verdient. Für uns ist es ein gutes Signal, dass wir gegen einen solchen Gegner so zurück kommen."

Eintracht Coesfeld - VfL Ramsdorf     2:2 (0:1)
0:1 Bartholme (15.), 1:1 Borgert (56.),
2:1 Ueding (70.), 2:2 Pöpping (77.)