Auch wenn's doch noch einmal spannend war: Robin Kersting (l.) und der SV Heek feierten einen gelungenen Hinrundenabschluss. Foto: Teipel

Der Billerbecker Gabentisch


Von Malte Greshake

(17.12.21) "Da haben wir einfach sieben Tore selber geschossen." Wörtlich nehmen musste man die Worte von Thorsten Henrich nach dem gestrigen Abend natürlich nicht. Es wäre ja schon ziemlich ulkig gewesen, wenn der VfL Billerbeck bei der 3:4 (1:2)-Niederlage gegen den SV Heek vier Eigentore geschossen hätte. Was der VfL-Coach damit allerdings meinte, war, dass sich seine Mannschaft auch im letzten Spiel vor der Winterpause zu einfache Fehler erlaubte und den Gegner so immer zum Toreschießen einlud.

Denn bereits nach wenigen Minuten gab's das erste Beispiel für Heinrichs These. Julien Walzer räumte Matteo Schultewölter im eigenen Sechzehner ab und Schiedsrichter Holger Derbort zeigte folgerichtig auf den Punkt. Luka Kösters blieb aus elf Metern eiskalt und deutete bereits früh an diesem Abend an, dass mit ihm nicht zu spaßen war (2.). Ein Wachmacher war's für die Hausherren allerdings nicht. Im Gegenteil: Auch beim nächsten Gegentor spielten die Billerbecker dem Gegner den Ball quasi in den Fuß - Jonas Bomkamp erhöhte für den Tabellenvierten (25.).

Leimkühlers humorlose Antwort

Mit der Halbzeit in Sicht lief der VfL-Motor dann doch allerdings jetzt warm. Calvin Majewski zeigte bei einer Einzelaktion sein ganzes Können und servierte für Leon Holtmann, der den wichtigen Anschlusstreffer vor der Halbzeit erzielte (34.). Tja, und nach dem Pausentee änderte sich auch nicht viel an dem Bild. Ein Billerbecker Fehlpass ermöglichte Kösters zweite Bude (34.), auch wenn die Gastgeber danach noch einmal Moral bewiesen und Felix Leimkühler recht humorlos einen direkten Freistoß im Gästekasten versenkte (57.).

Als die Billerbecker dann kurz vor dem Ende noch einmal alles nach vorne warfen, erzielte Kösters nach einem Pass von Marius Lürick eigentlich die Vorentscheidung (88.). "Aber dann wollten wir es wohl noch einmal unnötig spannend machen", schmeckten Heeks Coach Rainer Hackenfort die Unachtsamkeiten seiner Truppe genauso wenig: Max Zumbültes Kopfballtreffer kam für die Hausherren dann jedoch zu spät (90.).

Ein Schlendrian kommt selten allein

"Die Jungs wollten, da kann ich ihnen keinen Vorwurf machen", meinte Hackenfort so später. "Allerdings wollten die Jungs zu oft mit dem Kopf durch die Wand. Und hinten waren wir nicht nah genug an den Männern dran und es war zu oft der Schlendrian drin. Trotzdem war es ein verdienter Sieg und dass wir vor der Winterpause auf Platz vier sind, ist für den ganzen Verein ein Highlight."

Vom Schlendrian konnte Heinrich dann an diesem Abend auch ein Lied singen. "Wir haben hier schön etwas auf den Gabentisch gelegt", haderte der Billerbecker Übungsleiter. "Ein Punktgewinn wäre auf jeden Fall möglich gewesen. Aber jetzt sind weiter unten drin und in der Rückrunde wird es sauschwer. Ich hoffe, dass wir dann nicht mehr so viele Verletzte haben. Jetzt freuen wir uns aber einfach auf die Pause."

VfL Billerbeck - SV Heek     3:4 (1:2)
0:1 Köster (2./FE), 0:2 Bomkamp (25.),
1:2 Holtmann (34.), 1:3 Köster (51.),
2:3 Leimkühler (57.), 2:4 Kösters (88.),
3:4 Zumbülte (90.)