Bezirksliga 11 - Anschwitzen

Elfmeterschützen, hütet euch vor diesem Mann! Ricardo Ottink hat bei in den vergangenen beiden Heimspielen der SpVgg Vreden II jeweils zwei Elfmeter pariert. Foto: Teipel

Gute Vorbereitung ist alles


Von Christian Lehmann

(10.11.22) Wer auch immer als nächstes gegen Ricardo Ottink zum Elfmeter antreten muss, der dürfte mit schlotternden Knien zum Punkt wanken. Der Schnapper der SpVgg Vreden hat nämlich in den vergangenen beiden Heimspielen der Reserve vier (!!!) Strafstöße pariert - jeweils zwei gegen den SV Gescher und die Sportfreunde Merfeld. Beide Partien gewannen die Vredener mit 3:0 und sammelten so wichtige Punkte im Abstiegskampf. Wahnsinn!

"Man muss auch mal Glück haben", sagt der 31-jährige Schnapper ganz bescheiden. In der Jugend spielte Ottink ein paar Jahre für Twente Enschede, sonst trug er jedoch stets Gelb und Blau. Mit 17 Jahren feierte er sein Debüt in der ersten Mannschaft, seither hat er etliche Spiele für diverse Teams der Spielvereinigung gemacht - von der Oberliga bis runter in die Kreisliga D. "Ich bin mir nicht zu schade, in der Zweiten, Dritten oder Vierten zu spielen." Als seine Truppe Verletzungssorgen und wenig fitte Feldspieler hatte, sprang Ottink sogar als Innenverteidiger ein. "Da hatte ich ohnehin eine Verletzung am Daumen. Es ist aber schon recht anstrengend, selbst wenn man hinten drin steht, muss man viel laufen. Mit den Handschuhen an klappt es deutlich besser", sagt der Schlussmann.

Dass er in der ersten Mannschaft nicht mehr die Nummer eins ist, stört Ottink nicht - im Gegenteil. "Es war auch ein Wunsch von mir, dass ich nicht mehr in der ersten Reihe stehe. Wir haben mit Tom Breuers einen Torhüter, der zu den drei besten der Oberliga zählt und noch jung ist." 

Aber wie war das jetzt mit den gehaltenen Elfmetern? "Es ist schon so, dass ich mich auf die Spiele intensiv vorbereite. Da ist es auch egal, in welcher Liga man spielt. Man guckt sich das eine oder andere Video an..", verrät Ottink - auch auf die Gefahr hin, dass diese Zeilen künftige Schützen lesen. "Von Merfeld habe ich mit im Vorfeld ein Video angesehen, beim Gescher-Spiel habe ich auf die Bewegungsabläufe beim Anlaufen geschaut. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte."

Als klassischer Elfmeterkiller sieht sich Ottink dennoch nicht. Die Nummer mit den zwei gehaltenen Strafstößen in einem Spiel hat er allerdings schon einmal gebracht - vor knapp zehn Jahren war das. Der Gegner damals hieß VfB Alstätte. Der Gegner im nächsten Heimspiel am heutigen Donnerstagabend? VfB Alstätte! "Vielleicht ist das ja ein gutes Omen", sagt Ottink grinsend.

 

Bezirksliga 11, der 14. Spieltag

SpVgg Vreden II - VfB Alstätte (Donnerstag, 20 Uhr)
Den Gegner kennt Ricardo Ottink nicht ganz so gut - mit einigen Ausnahmen: Spielertrainer Niklas Hilgemann und Torhüter Daniel Siehoff etwa sind ehemalige Teamkollegen. "Wir müssen höllisch aufpassen, dass wir Hilge nicht in Schussposition kommen lassen. Aber auch Miguel Berthues ist ein gefährlicher Spieler", sagt der Torhüter. Letzterer wird nach Sperre zurückerwartet. "Alstätte funktioniert als Mannschaft gut, da müssen wir dagegen halten", fordert Ottink. Die Gesamtbilanz in den direkten Duellen spricht knapp für die Gastgeber, die vergangenen beiden Spielen hat Vreden gegen den VfB gewonnen und dabei kein Gegentor kassiert.
Heimspiel-Tipp: 2:1 - Ottink kassiert ein Gegentor vom Punkt, fischt aber in der Schlussminute einen raus.
Ottink: 2:0 - wir werden hinten wenig zulassen und hoffentlich auch mal ohne Elfmeter gegen uns auskommen. Die Mannschaft ist jetzt auf dem besten Weg dorthin, wo sie hingehört.

Eintracht Coesfeld - SV Lippramsdorf (Donnerstag, 20 Uhr)
Nach drei Pleiten in Serie landeten die Gäste beim 6:0-Sieg gegen Ramsdorf einen Befreiungsschlag. Daheim war die Ausbeute für das Team von Trainer Sven Kmetsch zuletzt ordentlich, nur eines der vergangenen fünf Heimspiele ging verloren. Nun geht's aber nach Coesfeld, und auswärts hat der SVL in dieser Saison noch kein Spiel gewonnen. Die Hausherren waren vor heimischem Publikum in dieser Spielzeit erst einmal unterlegen und gieren nach vier Auswärts-Auftritten danach, endlich mal wieder auf dem eigenen (Kunst-)Grün zu zocken.
Heimspiel-Tipp: 2:0
Ottink: Ich glaube, dass Stulle (Marius Borgert, Anm.) wieder mal zwei Hütten machen wird - 3:1 für Coesfeld.

RSV Borken - SG Coesfeld 06 (Sonntag, 14.30 Uhr)
Die Gastgeber sind daheim noch ungeschlagen, Coesfeld hat in der Fremde erst einen Sieg gefeiert. Zuletzt blieb der RSV viermal in Serie ungeschlagen und punktete unter anderem gegen den SC Reken. Die Gäste warten seit vier Spielen auf einen Sieg und kassieren einfach zu viele Gegentore - drei waren's im Schnitt in den vergangenen fünf Spielen.
Heimspiel-Tipp: 2:3
Ottink: Beide Mannschaften haben gute Stürmer in ihren Reihen - 2:2.

VfL Ramsdorf - Westfalia Osterwick (Sonntag, 14.30 Uhr)
Ist der Effekt nach der Entlassung von Coach Marco Weitz beim VfL Ramsdorf etwa schon verpufft? Dem überzeugenden 4:0-Erfolg gegen Eintracht Coesfeld ließ die Mannschaft beim 0:6 in Lippramsdorf - dem bis dato Tabellenvorletzten - eine desolate Leistung folgen. Sollte sich das am Sonntag wiederholen, gibt es gegen offensivstarke Gäste einen auf die Löffel. Die Westfalia hat nach zuvor vier Bezirksliga-Spielen ohne Sieg beim jüngsten 3:1-Erfolg über den ASC Schöppingen endlich mal wieder einen Dreier eingefahren. In der bisher einzigen Begegnung dieser beiden vor etwas mehr als einem Jahr setzte sich Osterwick in einem Freundschaftsspiel mit 4:1 durch.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Ottink: Ich muss für meinen Arbeitskollegen Mario Worms tippen - der wird auch treffen beim 0:3.

ASC Schöppingen - TuS Gahlen (Sonntag, 14.30 Uhr)
Die eindrucksvolle Schöppinger Serie von fünf Siegen in Serie endete am Sonntag in Osterwick. Zeit, die nächste zu starten. Spielertrainer Rafael Figueiredo dürfte nach überstandener Gelbsperre wohl wieder mittun bei den Hausherren, die mit 38 Treffern die zweitbeste Offensive der Liga stellen. Gahlen setzte beim jüngsten 6:2-Heimsieg gegen Vorwärts Epe eine Duftmarke, die Mannschaft von Trainer Erdal Dasdan feierte vier Siege in den vergangenen sechs Spielen.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Ottink: 2:1

Vorwärts Epe - Concordia Flaesheim (Sonntag, 15 Uhr)
Flaesheim und die Gegentore: Auch beim 2:5 gegen den SuS Stadtlohn bekam die Mannschaft von Trainer Fabian Schulte Althoff den Laden hinten nicht dicht. Gegen den Primus keine Schande, trotzdem ist die Defensive ein Thema beim Tabellen-13. der - nimmt man mal den 11:0-Sieg gegen Haltern II raus - zuletzt dreimal in Serie verloren und dabei 14 Gegentreffer kassiert hat. Die Abwehr war derweil in den ersten Spielen das große Plus der Gastgeber. Nach sieben Spielen hatte die Mannschaft von Spielertrainer Timo Scherping erst vier Gegentore bekommen. Zuletzt waren es dann satte 20 in neun Pflichtspielen.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Ottink: 2:0

SuS Stadtlohn - SV Gescher (Sonntag, 15 Uhr)
Konstant wie ein Uhrwerk spulten die noch ungeschlagenen Stadtlohner zuletzt ihr Leistungen ab - während Konkurrent SC Reken zuletzt erstmals strauchelte. Fünf Siege gab's zuletzt in Serie - drei davon zu null. Am Sonntag steht jedoch ein für beide Seiten ganz spezielles Spiel an. SuS-Coach Hendrik Maduschka trifft auf seinen Ex-Klub, bei dem zuletzt reichlich los war. Nach der Trennung von Trainer Gustav Mauritz übernahm Manfred Ostendorf das Ruder und führte die Glockenstädter zu einem beeindruckenden 13:0-Sieg gegen Haltern II. Der Sportliche Leiter kündigte jedoch nach dem Spiel an, dass er gegen seinen ehemaligen Klub definitiv nicht auf der Bank Platz nehmen wolle. 
Heimspiel-Tipp: 3:2
Ottink: Ganz so klar wird's nicht - 2:1.

TuS Haltern II - SC Reken (Sonntag, 15 Uhr)
Anerkennenden Applaus erntete Halterns Coach Dirk Cholewinski, als er sich nach der 0:13-Klatsche in Gescher bei der Pressekonferenz stellte und ankündigte, dass sein Team alles versuchen werde, um zumindest bis zum Ende der Hinrunde durchzuhalten. "Das ist nur fair für alle Mannschaften. Ich telefoniere jeden Freitag und Samstag rum, um eine Mannschaft zusammen zu bekommen. Ich wusste von vornherein, dass es eine schwere Aufgabe werden würde - aber ich mache das aus Liebe zum TuS Haltern." Für die Rekener, die zuletzt beim 0:2 gegen Heek erstmals nach 23 Spielen ohne Niederlage wieder den Kürzeren zogen, ist es eine Pflichtaufgabe. Die mit 40 Toren stärkste Offensive der Liga trifft auf die schwächste Abwehr (68 Gegentreffer).
Heimspiel-Tipp: 0:2
Ottink: 0:7

SV Heek - SF Merfeld (Sonntag, 15 Uhr)
Der HSV ist nun schon Dritter - und brachte zuletzt die Giganten des SC Reken zu Fall. In der Liga ist das Team um Spielertrainer Rainer Hackenfort nun seit acht Spielen ungeschlagen. Merfeld Motor stotterte nach zuvor toller Serie zuletzt ein bisschen - zweimal in Serie ging das Team von Trainer Jupp Ovelhey als Verlierer vom Platz. Dennoch bleibt das bisherige Abschneiden des Ligafünften bemerkenswert. Die Heeker haben daheim in dieser Saison erst sieben Punkte geholt, Merfeld ist allerdings in der Fremde auch nicht gerade ein Punktehamster. In sechs Spielen gab's vier Auswärts-Niederlagen.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Ottink: Bomber (Luka Kösters, Anm.) macht 'nen Doppelpack, das andere Tor geht auf Tim Schücker - 3:1 für Heek.