Bezirksliga 12

"Wenn eine Mannschaft das hinkriegt, dann wir!"


von Mario Lacroix

(22.04.18) Nach 13 Niederlagen in 14 Spielen und der jüngsten 1:7-Klatsche gegen Riesenbeck war Arminia Ibbenbüren nicht nur am Tabellenende angekommen, sondern auch auch in puncto  Selbstbewusstsein völlig am Boden. Wie von Trainer Marc Wiethölter befürchtet zeigte sich sein TuS Recke als Aufbaugegner und verlor vor eigenem Publikum mit 0:1 (0:0).

"Wenn eine Mannschaft das hinkriegt, dann wir!" Wiethölter war nach der ungewollten Nachbarschaftshilfe mächtig angefressen und ging mit seinen Jungs hart ins Gericht: "Es reicht eben nicht, wenn der eine oder andere meint, dass er nur einmal die Woche zum Training kommen muss. Ich hatte schon die letzten Wochen ein schlechtes Gefühl und das hat sich bestätigt. Heute habe ich einen Absteiger gesehen und das war nicht Arminia!"

Vor allem im ersten Durchgang, als den Gästen noch die Verunsicherung an den Klamotten hing, machte Recke zu wenig aus seiner gefühlten Überlegenheit. Aus dem Spiel heraus ging fast nix, nach Standards war allenfalls Patrick Bahr bei zwei Szenen torgefährlich. Maik Klostermann war bei Marcel Walsch komplett abgemeldet.

Marcel Walsch als Verteidiger? Ja, Arminia-Trainer Hubi Ahmann musste sich in der Zusammenstellung seiner Abwehrformation "ein bisschen was zusammenreimen". Ohne Christian Winde, Steffen Kortemeyer, Tobi Birke, Philipp Spallek und Steffen Fabian, der als Not-Innenverteidiger eingeplant war und kurzfristig abgesagt hatte, richtete es eine Fünferkette mit den Offensivgeistern Walsch und Drieschner auf den Außenpositionen. Vadim Schmidt rückte aus dem Angriff ins Zentrum neben Chris Nietiedt und Lennart Peters. "Was Marcel Walsch gemacht hat, war überragend", lobte Ahmann den Vorkämpfer, dessen Einstellung sich im zweiten Durchgang auf die Nebenleute übertrug.

Plötzlich zeigten sich auch die Feingeister Gerrit Mahmutovic und Dodo Breuer viel agiler im Zweikampf und bereiteten das Siegtor vor. Reckes Max Stermann spielte Schiedsrichter Robin Ratermann den Ball in die Hacken, Mahmutovic schickte Breuer steil, der sich gegen zwei Gegenspieler durchtankte und für Daniel Kitroschat querlegte. "Andere hätten in der Situation versagt, weil der Ball zweimal hoppelt", lobte Ahmann die Nehmerqualitäten Kitroschats, der Arminia mit dem 1:0 erlöste (73.).

Referee Ratermann spielte auch in der Nachspielzeit entscheidend mit, als er seinen Assistenten überstimmte und dem vermeintlichen Ausgleich durch Alex Feldmann keine Anerkennung schenkte (90.+2). "Es ist unglücklich, in der Situation den Assistenten zu überstimmen", sagte Wiethölter, der selbst auch wohl auf Abseits entschieden hätte. "Das hätte unsere miserable Leistung übertüncht", sah der TuS-Coach in Summe eine gerechte Pleite.

"Aufgrund der ersten 30 Minuten der zweiten Halbzeit fand ich den Sieg gar nicht unverdient", sah Ahmann nicht nur den Gegner als Hauptverantwortlichen für die drei Punkte des jetzt Vorletzten. Ahmann weiter: "Es war extrem wichtig, mal zu Null zu spielen. Die Jungs haben gesehen, dass es geht. Allein von der Rückwärtsbewegung war es eine extreme Kehrtwende."

TuS Recke - Arminia Ibbenbüren     0:1 (0:0)
0:1 Kitroschat (73.)