Bezirksliga 12
Von wegen Wachablösung!
von Mario Lacroix
(29.04.18) Christian Bienemann wollte es sich nicht nehmen lassen, im Gespräch nach dem Spiel gegen den SC Greven 09 auf unsere Headline im Anschwitzen hinzuweisen. "Ich hab' da was von Wachablösung gehört", leitete der Trainer von Emsdetten 05 genüsslich ein, um nach dem klaren 6:2 (2:1)-Erfolg eine Lanze für seine Mannschaft und seinen Klub zu brechen: "So leicht ist Emsdetten 05 nicht abzulösen!"
Welche Power Bienemanns Truppe auf den Platz bringen kann, war am Sonntag in der Tat beeindruckend. Avni Kürsat Özmen, der sich selbst ohnehin in einer höheren Klasse als der Bezirksliga sieht, und sein Sturmpartner Vito Taurino, der gegen seine alten Kumpels richtig Bock hatte, waren von Grevens Innenverteidigung um Sebastian Sterthaus und Sven Jaspert nie in den Griff zu bekommen. Es war ein schwarzer Tag für das Duo mit Nullfünf-Vergangenheit, das sich von der Tribüne den einen oder anderen niveaulosen Spruch gefallen lassen musste. "So einen schlechten Job können sie ja nicht machen, sonst würde Emsdetten sie nicht ständig fragen, ob sie nicht zurückkommen wollen", äußerte Grevens-Trainer Andreas Sommer. Diese Aussage bezieht sich übrigens auch auf seinen Außenverteidiger Julian Höfker, der gegen Fabi Ebong mehrmals den Kürzeren zog.
"Gnadenlos unterlegen"
Es war nicht nur Grevens Abwehrkette - Philipp Kraus war als Rechtsverteidiger nicht besser im Spiel -, die überfordert war. "Wir waren im körperlich und läuferischen Bereich gnadenlos unterlegen", räumte Sommer ein. Bienemann: "Wir haben unsere Überlegenheit in allen Belangen nicht im Ergebnis ausgedrückt.
Das war nach sechs Toren nicht einmal übertrieben. Nach Malte Kohls frühem Führungstreffer mit dem rechten, seinem zweiten starken Fuß, verpasste Emsdetten das 2:0. Taurino hatte Özmen herrlich frei gespielt, der flach in die Mitte gespielt, Ebong aber freistehend knapp drüber gebolzt (11.). Dass das zweite Tor der Hausherren erst kurz vor der Pause fiel - Pascal Tillack stocherte erfolgreich nach einer Ecke - lag am Chancenwucher der Herren Böggemann, Tillack, Ebong und Özmen.
So war Greven verhältnismäßig lange im Spiel, zumal auch der erste vernünftige Angriff saß: Der danach häufig im Ansatz gefoulte Patrick Fechtel zündete über rechts Turbo und passte von der Grundlinie auf den Elfmeterpunkt, wo Emre Kücükosman mit der Hacke auf den heranrauschenden und präzise schießenden Steffen Herting ablegte - 1:1 (15.).
Özmens Doppelpack
Özmen, Mitte der ersten Halbzeit von Sterthaus fies abgeräumt, revanchierte sich später auf seine Art: Nach Sterthaus' Zupfer ging er zu Boden und verwandelte den Elfmeter mit etwas Glück - Luca Peppenhorst war mit der Patsche dran - zum 3:1 (48.). Die Einlage kurz darauf gegen Jaspert hat der talentierte Angreifer eigentlich nicht nötig. Viel eher den Treffer zum 4:1 (57.), was die frühzeitige Entscheidung bedeutete.
Bienemann, der später noch Ugur Birdir einwechselte sowie den zwei Scorerpunkte sammelnden Jan Walbaum, trauerte aufgrund der personell jetzt wieder guten Situation einer Saison im Niemandsland hinterher: "Es ist auf der einen Seite schön, aber auf der anderen Seite auch schade zu sehen, was wir leisten können. Die Verletzungen von Leistungsträgern haben uns hart getroffen."
Emsdetten 05 - SC Greven 09 6:2 (2:1)
05: Menebröcker - Donovan, Catanzaro, Velican, Kohl (67. Piotrowski) - Tillack, Witthake (62. Walbaum) - Ebong, Taurino, Böggemann - Özmen (71. Birdir)
09: Peppenhorst - Kraus, Sterthaus, Jaspert, Höfker (56. Mennemeyer) - Wessels, Stegemann (56. Rüschenschulte) - Lakenbrink, Kücükosman (66. Fousseni), Herting - Fechtel
Tore: 1:0 Kohl (6.), 1:1 Herting (15.),
2:1 Tillack (45.+2), 3:1 Özmen (48.),
4:1 Özmen (57.), 5:1 Taurini (75.),
6:1 Walbaum (83.), 6:2 Lakenbrink (90.+1)
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