Blau-Weiß Aasee

 

Ausgangslage: BWA steht auf Platz 13 mit zwei Punkten Vorsprung vor dem SC Hörstel nah am Abstiegs-Schlund. Andre Kuhlmanns Team hat seine drei Siege und zwei Remis überwiegend gegen Teams aus der oberen Tabellenregion geholt und ist auswärts noch sieglos. Die beste Platzierung des Teams war Platz neun am 6. Spieltag, nur am 11. Spieltag stand BWA einmal kurz auf einem Abstiegsplatz. Die Torausbeute ist mit 17 eigenen Treffern die zweitschwächste der Liga, 28 Gegentreffer sind ein guter Wert für ein Team im Tabellenkeller.

Torwart/Abwehr: Seinen beiden Torhütern Leon Berkemeyer und Eike Remmert gibt Coach Kuhlmann gute Noten. Davor hat er das Problem, dass sich die Kette nie richtig einspielen konnte. Von den drei konstantesten Defensivspielern, Nico Kleine, Mark Andro und Jonas Schäfer haben sich nun auch noch die beiden Erstgenannten verletzt. "Mit unserer Defensivleistung insgesamt können wir zufrieden sein, wir haben aber eine zu hohe individuelle Fehlerquote."

Mittelfeld: Auch hier wechselte das Personal immer wieder notgedrungen. Peter Ciuraj machte auf der rechten Außenbahn viele ordentliche Spiele, im Zentrum spielte Felix Bergmann am häufigsten. Die größte Überraschung der bisherigen Saison ist aber sicherlich Robin Schulte. Der Allrounder spielte vor eineinhalb Jahren noch in der Dritten und ist inzwischen kaum noch wegzudenken.

Sturm: 17 Gegentore - das ist nicht gut, aber auch nicht unerklärlich. "Genauso, wie das Verteidigen vorne anfängt, fängt auch das Angreifen weiter hinten an. Wir tun uns schwer, die letzten 20 Meter bis zur Kiste sauber zu bespielen", sagt Kuhlmann. Die Blau-Weißen haben unter ihm ihren Spielstil umgestellt, kommen mehr über Ballbesitz-Fußball. Da ist es nicht ungewöhnlich, dass man sich weniger Torchancen herausarbeitet als ein Team, das kompakt verteidigt und nach Ballgewinn schnell umschaltet.

Hinrunden-Highlight: Da muss Kuhlmann nicht lange überlegen. "Der 4:0-Sieg gegen Borussia Münster. Da hat man gesehen, welches Potenzial die Mannschaft hat." In der Trainingswoche zuvor passte so ziemlich alles. Zweimal hatte der Trainer den Gegner im Vorfeld beobachten können, in allen Einheiten waren mehr als 20 Spieler auf dem Platz. "Das war eine perfekte Woche. So hätte ich es gerne öfter", so der Coach.

Fazit: Verletzungspech und fehlende Konstanz haben BWA in diese vertrackte Situation hineinmanövriert. Die häufigen personellen Veränderungen haben der Studententruppe nicht immer gut getan. Die Ausreißer nach oben und nach unten zeigen das deutlich. Der vollzogene Stilwandel brachte die erwarteten Probleme mit sich. Nun wird es allerdings Zeit, Punkte zu hamstern.

Heimspiel-Prognose: Vor der Winterpause hat Aasee nur noch ein Spiel, und das auch noch gegen Greven 09. Durchaus möglich, dass die Truppe auf einem Abstiegsplatz überwintert. Absteigen wird das Team allerdings nicht, dafür ist die Qualität zu groß. Am Ende landet das Team auf Platz elf.

 

Unser Sommer-Teamcheck nochmal zum Nachlesen: 

Vorbereitung: Zusätzlich zu den bereits bekannten Neuzugängen haben sich noch zwei weitere Spieler den Blau-Weißen angeschlossen. Innenverteidiger Jonas Schäfer spielte in einigen Tests bereits mit, Sechser Tom Gaese hat in der Jugend des VfL Osnabrück einer hervorragende Ausbildung genossen und dürfte dem Team ebenso helfen. Gleichzeitig kennt Coach André Kuhlmann aber auch die Besonderheiten seines neuen Clubs: "Der August ist bei Aasee immer schwierig, da wir viele Studenten haben und zu der Zeit Semesterferien sind. Mit der Vorbereitung bin ich aber rundum zufrieden. Alle ziehen gut mit und jeder weiß, was wir verändern wollen."

Spielsystem: In Aasee soll in Zukunft der Fußball deutlich mehr zelebriert werden, als noch in den vergangenen Jahren. "Wir wollen, dass der Blau-Weiß Aasee nicht mehr nur noch mit langen Bällen in Verbindung gebracht wird", so Kuhlmann.

Auftaktprogramm: Aasee bekommt es sofort mit einigen Schwergewichten zu tun. In den ersten vier Spielen geht es gleich gegen drei Mannschaften aus der Top-Sechs der vergangenen Saison ran. Danach wird man wohl bereits einen kleinen Trend erkennen dürfen.

Schlüsselspieler: Für Kuhlmann steht das Kollektiv über allem. Trotzdem erkennt er auch die Wichtigkeit einiger seiner Spieler an, ohne dabei auf einzelne Namen einzugehen. "Die Schlüsselspieler vom letzten Jahr haben wir behalten. Wir haben gleichzeitig den Kader aber auch bewusst größer gehalten", berichtet Kuhlmann. Die Frage der Schlüsselspieler kann wohl nur die Zukunft beantworten. Der ein oder andere Führungsspieler wird sich erst noch ergeben. 

Saisonziel: Hier wird der Coach konkret: "Schnellstmöglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben." Nach zwei anstrengenden Jahren in der Nähe des Tabellenkellers, hofft man bei Blau-Weiß auf eine sorgenfreie Spielzeit.

Titelfavorit: Bezüglich eines Titelfavoriten ist sich Kuhlmann noch nicht so ganz sicher: "Burgsteinfurt wird sicher oben mitspielen, aber sonst weiß ich es nicht." Nach der Pokalpartie gegen den TuS Freckenhorst konnte er jedoch sofort einen Favoriten in der Staffel 7 ausmachen: "Freckenhorst wird in der Liga oben mitmischen."


Trainer: André Kuhlmann (1. Saison, für Matthias Gerigk)

Zugänge:
Leon Henning (SV Büderich)
Jonas Schäfer (1. FC Gievenbeck U23)
Tom Gaese (1. FC Gievenbeck U23)
Malte Glatzel (Preußen Espelkamp)
Moritz Knauf (SG Weinsheim)
Christof Zilligen (SV Herbern)
Max Hartmann (SC Sternschanze)
Leon Berkemeyer (Falke Saerbeck)
Max Picht (Westfalia Soest)
Johannes Buchbinder (SC Husen-Kurl)
Felix Bergmann (SV Bergstedt)
Leon Hermening (Eintracht Münster)
Rüdiger Schöner (VfL Senden)
Niklas Schulte (2. Mannschaft)
Robin Schulte (2. Mannschaft)

Abgänge:
Enno Stemmerich (Westfalia Soest)
Matthias Gerigk (BW Ottmarsbocholt)
Julian Stiens (Ziel unbekannt)
Manuel Eustermann (Ziel unbekannt)
Jannik Steur (Wacker Mecklenbeck)
Pascal Hortmann (Wacker Mecklenbeck)