Bezirksliga 12

Weber belohnt emsige Nullachter


Von Christian Lehmann

(04.10.20) "Ich hatte dieses 1:1 eigentlich schon als gefühlte Niederlage verbucht." Julian Wiedenhöft räumte nach der Partie gegen den TuS Graf Kobbo Tecklenburg ein, dass er eigentlich nicht mehr an den Last-Minute-Treffer von Gunnar Weber zum 2:1 (1:1)-Endstand für den SC Münster 08 geglaubt hatte. Letztlich gingen die Hausherren als extrem glücklicher, wenn auch nicht unverdienter Sieger vom Platz. Die Empörung auf Tecklenburger Seite hielt sich jedenfalls in Grenzen. Die Kobbos wussten, dass sie nach einem schwachen Auftritt eigentlich nichts verdient hatten.

"Trotzdem ist es ärgerlich, wie das Ergebnis zustande gekommen ist", meinte TGK-Spielertrainer Julian Lüttmann, der nach einer Maßflanke von Yuri Schwarz selbst zum 1:1-Ausgleich getroffen hatte (41.). Mit Ausnahme von exakt zwei Szenen von Till Guttek (5.) und Tugay Gündogan (62.) hatte der Aufsteiger offensiv ansonsten allerdings nichts auf die Kette bekommen. "Wir dürfen uns nicht beschweren, weil wir zu keiner Zeit ins Spiel gefunden haben. Nullacht ist sicherlich keine Laufkundschaft, aber wir haben auch sehr schlecht gegen den Ball gearbeitet, waren nicht präsent und sind nur hinterher gelaufen. Ein Punkt wäre heute absolut unverdient gewesen. Es kann nicht sein, dass wir mit unseren spielerischen Möglichkeiten nicht in der Lage sind, einem solchen Gegner Paroli zu bieten. Das ist nicht unser Anspruch, wir können jetzt auch nicht so einfach zur Tagesordnung übergehen. Das war heute viel zu wenig!"

Elfmeter oder nicht?

Ein paar Minütchen Anlaufzeit benötigten die Hausherren, dann waren sie voll drin in diesem Spiel. Nach einem Zweikampf zwischen Felix Große-Wördemann und Thilo Dierkes im Kobbo-Strafraum forderten die Nullachter dann nach zehn Minuten einen Elfmeter, doch die Pfeife des souveränen Schiedsrichters Daniel Banken blieb stumm. Passend zum gebrauchten Tag des Aufsteigers fiel dann das 1:0. Weber feuerte den Ball aus 20 Metern ins Kreuzeck, vom Aluminium sprang die Kugel zu Yalcin Emekci. Sein Versuch, den Ball mit dem Kopf zu seinem Keeper Lukas Schell zurückzuspielen, misslang völlig (Eigentor/28.). 

Nullacht malochte auch nach dem Ausgleich in Durchgang zwei weiter, brachte den Ball aber zunächst weder durch Dennis Hamsen noch durch Luis Völkel im Tor unter. Auch Weber scheiterte mit mehreren seiner scharfen Geschosse, ehe er spät dann doch noch den Lohn einstrich. Sein leicht abgefälschter direkter Freistoß traf die Kobbos ins Mark (2:1/90.). 

"Wir waren über die gesamten 90 Minuten klar die bessere Mannschaft", meinte Wiedenhöft. "Tecklenburg hat im gesamten Spiel zweimal auf unser Tor geschossen. Wie das 2:1 gefallen ist, das war sicherlich glücklich. Trotzdem ist der Sieg in meinen Augen hochverdient."

SC Münster 08 - TGK Tecklenburg     2:1 (1:1)
1:0 Emekci (28./ET), 1:1 Lüttmann (41.),
2:1 Weber (90.)