Bezirksliga 12

Da konnten sich Blau-Weiß Aasee und Niklas Seifert (r.) querstellen: Der Borghorster FC um Jan Markfort ließ sich nicht aus der Bahn werfen.

BWA versteht die Welt nicht mehr


Von Christian Lehmann

(25.10.20) Das ist er wohl, der viel zitierte feine Unterschied zwischen einem Spitzenteam und einem solchen, das unten drin steht in der Tabelle. Kellerkind Blau-Weiß Aasee machte gegen den Borghorster FC verdammt viel richtig, stand aber nach der 0:2 (0:1)-Pleite im Wienburgpark wieder mal ohne Punkte da. Während der Tabellen-16. die dritte Pleite in Serie kassierte, ist der BFC nach dem sechsten Sieg im achten Spiel Gewinner des Spieltags. Der Rückstand auf Spitzenreiter SC Greven 09 beträgt nur noch zwei mickrige Zähler.

Das war dann aber auch das einzig Positive aus Sicht von Trainer Florian Gerke. "Wir haben unglaublich schlecht gespielt", klagte der nach der Partie. "Aasee war deutlich stärker und stand viel höher, als wir es erwartet hatten. Sie waren richtig mutig und aggressiv. Wir haben spielerisch eine der schlechtesten Leistungen in dieser Saison gezeigt, das war ein sehr schmeichelhafter Sieg." Mit den Blumen konnte BWA-Coach Andre Kuhlmann natürlich nicht viel anfangen, dennoch war er stolz auf seine Truppe. "Die Jungs haben es heute wirklich toll gemacht. Wir haben alles versucht, mehr kannst Du gegen einen solchen Gegner einfach nicht machen."

Hesener kaltschnäuzig

Mit einer zusammengewürfelten Truppe - Führungsspieler wie Sagon Chabo oder Tim Knabbe fehlten, im Tor stand mit Hendrik Moß ein Schnapper, der zuvor schon 90 Minuten im Tor der Reserve gestanden hatte - bot BWA dem Gegner Paroli. Abgezockt und per Flachschuss stellte Alex Hesener mit der einzigen BFC-Chance im ersten Durchgang auf 0:1 (35.), Lars Brechler hatte Borghorsts Stürmer in Szene gesetzt, die Münsteraner eine Abseitsstellung gewittert. Auf der Gegenseite ließ Niklas Seifert nach Chip-Zuspiel von Max Picht den möglichen Ausgleich liegen (40.).

Im zweiten Durchgang kamen die Gäste dann erneut nur einmal vor des Gegners Tor, diesmal erledigte die Arbeit sogar ein Blau-Weißer für sie. Nach scharfer Flanke von Alex Wehrmann bugsierte Picht die Murmel ins eigene Tor (0:2/61.). "Ein wunderschönes Tor", kommentierte Kuhlmann zynisch. Ein großer Vorwurf war seinem Spieler allerdings nicht zu machen, hinter ihm hatte Ricardo Bredeck gelauert. Das Sprichwort "Hast Du Sch... am Fuß, hast Du Sch... am Fuß" bewahrheitete sich schließlich in der Schlussphase, als den Gastgebern nach einem vermeintlichen Foulspiel von Mirco Pöhlker an Tom Gaese ein Strafstoß verwehrt wurde (80.). "Da fehlt mir jegliches Verständnis", kommentierte Kuhlmann. Gegenüber Gerke war in diesem Punkt allerdings nicht d'accord mit dem Kollegen. "Das war im Leben kein Elfmeter!"

BW Aasee - Borghorster FC     0:2 (0:1)
0:1 Hesener (35.), 0:2 Picht (61./ET)