Börgels Entschuldigung

Von Christian Lehmann

(10.04.22) Zum Derby gegen die Ibbenbürener Spielvereinigung war beim TuS Recke wieder ordentlich was los. Die knapp 200 Zuschauer, die sich ins Fürstenbergstadion aufgemacht hatten und es mit der Heimelf hielten, wurden jedoch beim 1:4 (0:2) ob eines blutleeren Auftritts der Gastgeber bitter enttäuscht. Reckes Coach Henrik Börgel entschuldigte sich anschließend für eine nach eigener Aussage indiskutable Leistung.

"Das war eine mehr als verdiente Niederlage. Wir können uns als Mannschaft nur bei den Zuschauern entschuldigen und können froh sein, wenn sie überhaupt nochmal wiederkommen. Das war heute gar nichts, mit dieser Leistung kamen wir für nichts infrage. Das war eines unserer schlechtesten Saisonspiele." Eine der besten Leistungen - zuletzt waren diese immer wieder wechselhaft gewesen - sah derweil ISV-Co-Trainer Philipp Hölscher: "Bei uns geht es auf und ab. Wir können uns das auch nicht genau erklären, woher diese Schwankungen kommen. Heute war's richtig gut, das Ergebnis ist dabei noch das schlechteste. Wir hatten alles im Griff. Wenn überhaupt, dann ist Recke nur mit langen Bällen nach vorne gekommen."

Beckers taktischer Kniff zeigt Wirkung

Das hing auch mit einem überraschenden taktischen Kniff zusammen, den er und ISV-Chefcoach Heiko Becker sich überlegt hatten. Erstmals überhaupt in dieser Spielzeit liefen die Gäste im 4-4-2-System mit Raute auf. "Davon waren wir ziemlich überrascht", räumte auch Börgel ein. Dem Ibbenbürener Führungstreffer waren allerdings weniger taktische, sondern individuelle Fehler vorausgegangen: Marvin Strotmann verlor den Ball in der Vorwärtsbewegung, die ISV konterte flott, Janis Schneider bediente Sascha Beyer - 0:1 (7.). Anschließend hatten die Gastgeber Glück bei einer strittigen Abseits- und Elfmeterentscheidung zu ihren Gunsten - Recke war überfordert und stellte nach einer halben Stunde um. Zwar traf Beyer nach einem Eckball zunächst den Pfosten und dann zum 0:2 (38.), nun hatten die Gastgeber aber zumindest ein wenig Zugriff und eine Torchance durch Moury Kourouma nach einer Ecke. 

Kurz nach der Pause, Julian Wesselkämper zog nach einem Konter ins Zentrum und traf mit links ins kurze Eck (0:3/49.), war das Spiel allerdings entschieden. Janis Schneider umkurvte wenig später TuS-Keeper Matti Witthacke und stellte auf 0:4 (66.). Immerhin gelang den Gastgebern nach einer Co-Produktion zweier Einwechselspieler noch der Ehrentreffer: Lucas Bovenschulte traf nach Flanke von Mika Wolf zum 1:4 (72.). Trotzdem jubelten später Hölscher und die ISV: "So entspannt habe ich noch nie gegen Recke gewonnen..."

TuS Recke - Ibbenbürener SpVgg     1:4 (0:2)
0:1 Beyer (7.), 0:2 Beyer (38.),
0:3 Wesselkämper (49.), 0:4 Schneider (66.), 
1:4 Bovenschulte (72.)