Bezirksliga 12

Aasee patzt im Abstiegskampf


Von Christian Lehmann

(24.04.22) Für Andre Kuhlmann war es ein Sonntag zum Vergessen. Passend zum richtungsweisenden Kellerduell bei Cheruskia Laggenbeck war der Trainer von Blau-Weiß Aasee aus dem Urlaub zurückgekehrt. Dabei hatte er aber nicht mit einer Komplett-Sperrung der Zugstrecke zwischen Bremen und Osnabrück wegen der Entschärfung einer Bombe gerechnet. Die Anreise ins Carl-Keller-Stadion erfolgte somit im Taxi. Nach dem, was er bei Laggenbecks 4:3 (1:0)-Erfolg auf die Augen bekam, war er direkt wieder urlaubsreif.

"Der ganze Tag war eine Vollkatastrophe. Wir haben einen blutleeren Auftritt hingelegt und hatten keine Punkte verdient", so Kuhlmann. "Wir sind sehr ratlos, was das heute war. Alles, was uns in den vergangenen Wochen so stark gemacht hat, haben wir diesmal vermissen lassen. Wir hätten den Punkt trotzdem hinten raus gerne noch mitgenommen - man hat ja gesehen, wie einfach Toreschießen heute war." 

Starke Laggenbecker

Die Laggenbecker überzeugten trotz des beinahe sicheren Abstiegs sowie des Ausfalls von elf Kaderspielern mit viel Spielfreude und Leidenschaft. Schon nach zwei Minuten traf Joel Manchen den Pfosten, wenig später sorgte dann Arno Aschebrock nach einem Angriff über die rechte Seite mit einem abgefälschten Schuss für das 1:0 (9.). Aasee hatte Halbchancen durch Jonas Gövert und Bennet Packheiser, war aber sonst offensiv nur wenig durchschlagskräftig. Ganz anders die Gastgeber, die durch Manchen nach der Pause nachlegten: Nach einem langen Ball besorgte der Youngster das 2:0 (56.), wenig später legte er aus der Drehung direkt sein 14. Saisontor nach (65.). Als dann Fabian Harte eine Kontersituation zum 4:0 abgeschlossen hatte (76.), befürchteten die Gäste ein Debakel - zumal Luca Imorde per Kopfball-Bogenlampe einem weiteren Treffer ganz nahe war (80.). Drei Treffer in drei Minuten sorgten dann aber doch nochmal für Spannung. Nachdem Abdel Noureldin den Auftakt gemacht hatte (86.), kam der Doppelpack von Max Picht (87./89.) allerdings zu spät.

Durch den Dreier ist für die Cheruskia der Klassenerhalt zumindest rechnerisch noch drin, Illusionen gibt man sich aber nicht mehr hin in Laggenbeck. "Wir werden absteigen, aber nicht wegen unserer Leistungen in der Rückserie. Die waren völlig in Ordnung, alle Auftritte mit Ausnahme von dem gegen Münster 08 waren gut. Nur vier Punkte in der Hinrunde waren aber einfach zu wenig", so Trainer Vladan Dindic. Den Sieg seines Teams stufte er als verdient ein, obschon er es hinten raus lieber entspannt gehabt hätte. "Wir wollten nach dem 4:0 zu viel, haben uns nicht damit zufrieden gegeben, es locker runter zu spielen. Ich war froh, als das Spiel zu Ende war. Eigentlich waren sie mausetot, wir haben sie zurück ins Spiel gebracht."

Cheruskia Laggenbeck - BW Aasee     4:3 (1:0)
1:0 Aschebrock (9.), 2:0 Manchen (56.),
3:0 Manchen (65.), 4:0 Harte (76.),
4:1 Noureldin (86.), 4:2 Picht (87.),
4:3 Picht (89.)