Bezirksliga 12

Alte Herren und Promille auf dem Platz


Von Christian Lehmann

(22.05.22) Dass es in der Partie zwischen Arminia Ibbenbüren und dem SC Greven 09 nicht mehr um die ganz, ganz wichtigen Bezirksliga-Punkte ging, war bei einem genaueren Blick auf das Personal auf dem Platz zu erkennen. Bei der 2:3 (0:1)-Niederlage standen für die Hausherren fünf Spieler der Zweiten und ein Altherren-Kicker auf dem Feld, während bei den Gästen... drücken wir es mal so aus: nicht alle Spieler in Vollbesitz ihrer Kräfte waren.  

Als allererstes nutzte Grevens Co-Trainer Ahmed Ali die Gelegenheit, um Gratulationen an den Meister rauszuhauen: "Glückwünsche an Albachten. Das Scheinwerferlicht sollte heute auf ihnen sein. Sebastian und seine Jungs haben es verdient!" Zum Spiel sagte der Coach: "Wir hatten heute viel Promille auf dem Platz, einige Jungs waren gestern feiern. Das sollte so nicht nochmal passieren..." Torhüter Luca Dömer kam auf dem Feld zum Einsatz, Anuraj Chandrabalan aus dem Kader der Zweiten feierte sein Bezirksliga-Debüt. 

Nach guten Grevener Möglichkeiten in der Anfangsphase kamen die Arminen von Minute zu Minute besser in die Partie und hatten Großchancen durch Philipp Spallek und Marten Schmidt, kassierten jedoch kurz vor der Pause nach einem Ballgewinn von Finn Liebert und Zuspiel auf Bernd Lakenbrink das 0:1 (38.). "Da können wir dreimal klären, kriegen es aber nicht geregelt. Das war ein bisschen ärgerlich, weil wir eigentlich ganz gut im Spiel waren", haderte Arminen-Coach Hubi Ahmann.

Nach der Pause gewährten die Gäste ihrem Gegner viele Räume im Mittelfeld, die bedankten sich mit dem Treffer zum 1:1-Ausgleich. Altherren-Spieler Leschek Wieloch bediente Niklas Richter, der Luca Peppenhorst umkurvte und einschob (64.). Nun war das Momentum eigentlich auf Arminen-Seite, doch die Gäste zogen sich am Schopfe selbst aus dem Sumpfe: Über Chandrabalan und Patrick Fechtel gelangte das Leder zu Emre Kücükosman, der mit einem herrlichen Schlenzer aus 18 Metern die erneute Grevener Führung besorgte (80.). Wenig später stellte Malte Drewes nach Vorarbeit von Philipp Kraus und Fechtel gar auf 1:3 (84.). Janis Goeke verkürzte zwar per Kopf nach Flanke von Philipp Spallek nochmal (2:3/89.), doch mit Ausnahme von ein paar Eckbällen wurde es nicht mehr gefährlich.

"Ärgerlicherweise haben wir uns nicht belohnt", meinte Ahmann. "Sehr schade, aber wenn Du da unten stehst, hast Du halt nicht das Abschlussglück - oder eben Unvermögen. Bei den Grevenern konnte man die Ruhe im Torabschluss genau sehen, die uns fehlte." Lob für die Leistung des Gegners gab's von Ali: "Die Arminen haben sich echt wacker geschlagen und hatten gute Momente."

Arminia Ibbenbüren - SC Greven 09     2:3 (0:1)
0:1 P. Lakenbrink (38.), 1:1 Richter (64.), 
1:2 Kücükosman (80.), 1:3 Drewes (84.)