Bezirksliga 12

Marcel Pielage war mit dem Auftritt seines SC Greven 09 in Ibbenbüren nicht ganz einverstanden. Die Punkte wanderten dennoch in die Schöneflieth. Foto: Lehmann

Pielage: "Müssen uns nicht schämen"


Von Christian Lehmann

(02.10.21) Immer mal was Neues: Zwei Spiele hat der SC Greven 09 in dieser Spielzeit schon verloren, ohne genau zu wissen, warum überhaupt. Im Flutlicht-Spitzenspiel der Bezirksliga 12 bei der Ibbenbürener SpVgg lief es mal komplett anders. Die ISV war über weite Strecken der Partie das bessere Team, ließ zahlreiche Hochkaräter liegen, während die Nullneuner das wenige, was ihnen die bärenstarken Hausherren anboten, eiskalt nutzten. ISV-Coach Heiko Becker war nach der 1:2 (0:1)-Niederlage hellauf begeistert vom Auftritt seiner Truppe - über das Endergebnis ärgerte er sich jedoch schwarz.

"Das war ein überragendes Bezirksligaspiel mit unfassbarem Tempo. Wir haben Greven in der ersten Halbzeit an die Wand gespiel uind eigentlich fast alles richtig gemacht. So konzentriert und willensstark habe ich meine Mannschaft selten gesehen. Für mich bleibt Greven Titelanwärter Nummer eins, sie können sich aber nicht beschweren, wenn wir hier mit 5:2 oder 6:2 gewinnen", resümierte Becker.

Maxi Pelle und der Chancenwucher

Die Gäste, aus deren Dreierkette Philipp Brüggemeyer früh verletzt ausschied, offenbarten vor allem auf der linken Abwehrseite immer wieder große Lücken. Aus dem Angriffspressing des Gegners lösten sich die Ibbenbürener prima und erspielten sich so von der ersten Minute an gute Möglichkeiten. ISV-Offensivmann Maxi Pelle brach gegen hoch aufgerückte Gäste immer wieder durch und stand im ersten Durchgang mehrfach blank vor Nullneun-Schnapper Luca Dömer, der seine Truppe mit zahlreichen guten Paraden im Spiel hielt (siehe Video oben). Auf der Gegenseite reichte den Gäste ein kurzer Stockfehler von David Lindemann, den Emre Kücükosman nutzte, ehe Patrick Fechtel trocken zum 0:1 traf (36.).

In Durchgang zwei stellte dann Emre Kücükosman vom Elfmeterpunkt früh auf 0:2 - zuvor hatte Chris Nietiedt Nic Kriwet in der Box zu Fall gebracht (54.) - erneut hatte ein Stockfehler die Szene überhaupt erst ermöglicht. Weil Greven in der Folge bei einem Fechtel-Lattenkracher die Entscheidung verpasste und Luca Klostermann nach Flanke von Mischa Bischoff per Kopf verkürzte (90.+4), flackerte gegen Ende kurz noch einmal Hoffnung auf bei den Hausherren. Die Zeit reichte aber nicht mehr aus ISV-Sicht.

"Das war nicht gut, jetzt hatten wir aber mal das Glück auf unserer Seite. Wir hätten zur Pause auch mit 0:3 zurückliegen können und müssen uns bei Luca Dömer bedanken", meinte Grevens Coach Marcel Pielage. "Wir sind der unverdiente Sieger, aber das interessiert mich nicht. Dafür müssen wir uns auch nicht schämen. Wir sind heilfroh, dass wir die Punkte gegen einen direkten Konkurrenten im Sack haben, Ibbenbüren war ein richtig starker Gegner." 

Ibbenbürener SpVgg - SC Greven 09     1:2 (0:1)
0:1 Fechtel (36.), 0:2 Kücükosman (54.),
1:2 Klostermann (90.+4)