Bezirksliga 12

Kinderhaus siegt im wilden Kellerduell


Von Finn Bruns

(30.10.22) Ja sieh mal einer an, da hat uns das Kellerderby zwischen BW Aasee und der Reserve von Westfalia Kinderhaus aber mal genau das geliefert, was man sich von so einem Spiel erhofft. Schöne Tore, Aufs und Abs, hitzige Zweikämpfe und einen glücklichen Sieger. Also jetzt glücklich im Sinne von zufrieden - inwieweit der Sieg glücklich war, vermag ich nicht zu beurteilen, denn beide Teams hatten ihre Phasen, in denen sie zeigten, was sie draufhatten. Mit 3:2(1:2) gewann die Westfalia und holte die ersten Punkte seit über einem Monat. 

"Der Sieg war total wichtig", freute sich Westfalias Coach Stefan Kloer. Dass sich seine Jungs hier richtig was vorgenommen hatten, sah man gleich in den ersten Minuten. Kinderhaus presste früh und stellte BWA damit vor ernsthafte Probleme. Diese mündeten schließlich in der Gästeführung, denn Christoph Göbel traf aus etwas mehr als sechzehn Metern ins Gehäuse von der Heimelf (8.). Danach war die Kinderhäuser Drangphase aber erst einmal vorüber und die Aaseeaner kamen zunehmend besser ins Spiel. 

Aasee führt zur Halbzeit

Die erste richtig gute Gelegenheit für BWA hatte Didi Aholou. Nach einem langen Ball setzte sich der wuselige Aasee-Angreifer auf Strafraumhöhe durch, scheiterte aber mit seinem Abschluss am stark reagierenden Westfalia-Schnapper Paul Fuchs (23.). Vier Minuten später durfte Aasee aber jubeln, denn Leonard Mikowsky zimmerte den Ball nach einer schicken Kombination über Kevin Brandt und Colin Borremans unter die Latte (27.). Ein absolutes Sahne-Tor. Kurz vor der Pause legten die Hausherren außerdem nach und drehten das Spiel: Erneut war es Mikowsky aus der Distanz, dieses Mal allerdings nach einem Fehler im Aufbauspiel der Westfalia. Der Schuss wurde noch abgefälscht und war deshalb kaum zu halten (39.). 

Kurz nach dem Seitenwechsel hätte BWA vielleicht sogar schon für eine Art Vorentscheidung sorgen können. Aber Colin Borremans verfehlte nach einer sehenswerten Kombination das leere Tor (47.). "Wir spielen die Situation im Grunde perfekt aus. Wenn er den reinmacht, ist der Drops gelutscht", bedauerte Aasees Trainer André Kuhlmann die vergebene Riesenchance. Denn nur einige Minuten später musste er mit ansehen, wie sich seine Truppe den Ausgleich fing. Nach einer Ecke war Lorenz Weinbrenner mit dem Kopf zur Stelle und nickte zum 2:2 ein (53.). 

Mispelkamp macht den Mikowsky 

Jetzt hatte Kinderhaus wieder ein wenig Überwasser gewonnen und der Kloer-Elf gelang es, die Feldvorteile auch auf die Anzeigetafel zu bringen. Denn genauso wie BWA Leonard Mikowsky hat, hat Kinderhaus Luca Mispelkamp . Auch er knallte den Ball aus der Distanz unter die Latte und brachte seiner Westfalia die Führung zurück (59.). Bei BWA machte sich derweil Frust breit. Genauer gesagt bei Aki El Koulali. Denn nachdem dieser in einem Zweikampf hart rangenommen worden war, verlor er die Beherrschung und trat gegen seinen Gegenspieler nach - da blieb Referee Patrick Holz keine andere Wahl, als Aasees Stürmer vom Platz zu stellen (60.). "Diese zahlreichen Disziplinlosigkeiten gehen mir dermaßen auf den Sack", ärgerte sich Kuhlmann. 

Vom zweiten Rückstand sollte sich seine Mannschaft nicht mehr erholen, obwohl man ihr die Unterzahl nicht unbedingt ansah. Die beste Chance zum Ausgleich vergab Didi Aholou, dessen Kopfball Paul Fuchs noch über die Latte lenkte (76.). "Nachdem wir zurücklagen und mit Yannick Thale auch noch unseren Außenverteidiger verloren hatten, hatten wir für einen Moment lang nicht mehr so viele Hoffnungen", berichtete Stefan Kloer. Umso mehr können sich seine Jungs also über den Derbysieg freuen. 

BW Aasee - Westfalia Kinderhaus II 2:3 (2:1)
Tore:
0:1 Göbel (8.), 1:1 Mikowsky (27.),
2:1 Mikowsky (39.), 2:2 Weinbrenner (53.),
2:3 Mispelkamp (59.)
Rote Karte: Aasees Aki El Koulali (60./Nachtreten)