Bezirksliga 12

Altenberges Maximilian Adler (l.) lässt Leopold von Peinen nicht an den Ball, der setzt zum Sinkflug an. Fotos: Greshake

Kuhlmann macht im Sommer Schluss


Von Finn Bruns

(04.12.22) So schnell kann's gehen. Im Kellerduell bei BW Aasee stellte der TuS Altenberge in sechs Minuten von 1:1 auf 4:1 und holte sich drei enorm wichtige Zähler im Abstiegskampf. Wie es dazu kam? Aasee verpasste es, sich seine Feldüberlegenheit in den ersten 45 Minuten in Toren auszahlen zu lassen. In der zweiten Hälfte gewann die Elf aus dem Hügeldorf dann zunehmend an Zugriff und war vor BWAs Tor eiskalt, insofern war der dritte Altenberger Saisonsieg ein verdienter, da waren sich beide Trainer einig. Außerdem gab Aasees Übungsleiter André Kuhlmann nach dem Spiel bekannt, zum Sommer mit seiner Trainertätigkeit bei den Münsteranern aufzuhören. 

"Nach vier Jahren Aasee ist es genug", erklärte Kuhlmann. Als einen Grund nennt er eine fehlende sportliche Perspektive, da vermutlich in der fünften Saison der fünfte Umbruch stattfinden würde. Dazu kommt, dass Kuhlmann sich ein neues Trainerteam zusammenstellen müsste, seine Co-Trainerin Anna Steckel und Christian Hülsmann hören zum Saisonende ebenfalls auf. Auch die aktuelle sportliche Situation hat sicherlich ihren Anteil an dieser Entscheidung, denn mit erst zehn Punkten nach nun gespielten 15 Spielen stehen die Aaseeaner in der Tabelle nicht besonders gut da. 

Dylka besorgt die Führung

Dabei war es gegen die ebenfalls akut abstiegsbedrohten Altenberger eigentlich gut losgegangen: Colin Borremans stand nach einem langen Ball von Leopold von Peinen frei vor dem Altenberger Gehäuse, allerdings landete sein Schuss über dem Tor (12.). Außerdem wurde ein Schuss aus der Distanz von TuS-Kapitän Felix Kemper mit dem Kopf auf der Linie gerettet (17.). "In der ersten Halbzeit war Aasee schon überlegen", fand auch Altenberges Coach Dennis Brunsmann. 

Doch auch die Gäste aus dem Kreis Steinfurt hatten ihre Gelegenheiten: Daniel da Costa vergab gleich doppelt frei vor Blau-Weiß-Keeper Fabian Kruse (4./32.), ein Abschluss von Jonas Hammer war nicht ganz so der Hammer, denn er ging über das BWA-Tor (19.). Die Führung für Altenberge fiel nach einer Flanke von Christian Hölker, am zweiten Pfosten musste Marius Dylka nur noch den Fuß hinhalten (21.). "Es war ein typisches Aasee-Spiel", meinte André Kuhlmann. "Wir verpassen es, die Torchancen zu nutzen und beschäftigen den Gegner zu wenig."

Altenberge siegt dank individueller Klasse 

Nach dem Pausentee sah es dann anders aus und Altenberge wurde griffiger, wie man so schön sagt. Aber dann - verkehrte Welt - plötzlich der Ausgleich: Jonas Zilchs Kullerball landete am Innenpfosten und ging von da aus ins Tor, zuvor hatte es im Sechzehner ein wildes Gestochere gegeben (58.). Bis es jedoch zu großen Chancen für Altenberge kam, mussten sich die Zuschauer am Spielfeldrand noch ein bisschen die Hände und Füße abfrieren. Wann gibt es endlich Tribünenplätze mit Sitzheizung und Glühwein-Ausschank, liebe Bezirksliga-Vereine?

Aber dann ging plötzlich alles ganz schnell. Den Anfang machte Maxi Adler, der die erneute Führung für den TuS besorgte (73.). Die Vorlage kam von Christian Hölker, der sich auf der rechten Seite durchgesetzt hatte. Zwei Minuten später war es dann andersherum: Vorlage Adler, Tor Hölker. Wiederum nur vier Minuten nach Hölkers Tor traf auch noch Niklas Klapproth, der nach einer Verletzung zur Mannschaft zurückgekehrt war (79.). "Für Niklas ist es extrem geil", freute sich Dennis Brunsmann. "Am Ende hat sich dann auch die individuelle Qualität in der Mannschaft gezeigt." Und es gab noch mehr Grund zur Freude, denn Geburtstagskind Jonas Hölker bekam noch ein paar Minuten Spielzeit geschenkt. 

BW Aasee - TuS Altenberge 1:4 (0:1)
Tore:
0:1 Dylka (21.), 1:1 Zilch (58.),
1:2 Adler (73.), 1:3 C. Hölker (75.),
1:4 Klapproth (79.)

Eine nahezu perfekte geometrische Form bilden Farssan Forodifard (l.) und Timo Gausling in dieser Szene.