Bezirksliga 12

Guimares treibt Altenberge zur Verzweiflung


Von Christian Lehmann

(26.02.23) "Das ist so niederschmetternd, das kann man sich kaum vorstellen." Altenberges Coach Dennis Brunsmann konnte es nach der 2:3 (1:2)-Pleite seines Teams gegen den SC Münster 08 kaum fassen. Wieder einmal standen die Hügeldorfler nach einer ansprechenden Leistung mit leeren Händen da, wieder einmal mussten sie kurz vor dem Ende einen Nackenschlag hinnehmen. Der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze ist nun schon auf sieben Punkte angewachsen. Das wird eng.

"Es ist extrem bitter. Wir haben nicht nur gut mitgehalten, es war ein Duell auf Augenhöhe", befand Brunsmann, der aber direkt den Blick wieder nach vorn richtete: "Die Tabelle sagt zwar, wir sind unten, aber unsere Köpfe sind oben. Wir werden weitermachen und jedem die Stirn bieten. So lange es noch rechnerisch möglich ist, geben wir nicht auf."

0:2-Rückstand nach 20 Minuten

Die erste dicke Chance des Spiels hatten die Hausherren, Christian Hölker jagte den Ball nach einem Flügellauf von Simon Gerdes ans Außennetz (8.). Auf der Gegenseite kamen die Nullachter richtig gut ins Spiel und schafften es immer wieder, die Räume auf Höhe der Achterpositionen gut zu bespielen. So fiel auch das 0:1: Joscha Lange schickte Finn Lenze auf die Reise, der die Münsteraner in Führung brachte (10.). Wenig später leistete sich dann Jerome Hillenkötter bedrängt von Marius von Felde einen Lapsus, als er den Ball genau in den Lauf von Rui Guimares spielte. Der blieb vor dem Tor cool (0:2/19.). "Dann stehst Du da und denkst dir 'Das gibt's doch gar nicht'", meinte Brunsmann. Seine Jungs ließen sich aber nicht kleinkriegen und hielten dagegen: Im Altenberger Offensivpressing verdaddelte Julian Kramm den Ball, Simon Gerdes setzte sich vehement gegen zwei Gegenspieler durch und verkürzte (1:2/34.).

Nach Wiederbeginn ließen Guimares (60.) sowie Finn Lenze und Joscha Lange bei einer Doppelchance (70.) die Entscheidung liegen. Es dauerte lange, ehe sich die Hausherren für ihr enormes Engagement belohnten: Malte Mathieu schlug im eigenen Sechzehner eine Kerze und brachte anschließend Mario Töller zu Fall. Den fälligen Elfmeter verwandelte Felix Risau zum 2:2 (78.). "Ich glaube, ein 2:2 wäre für alle okay gewesen", so Brunsmann. Für die Nullachter war es aber zu wenig: Kurz vor dem Ende machte der überragende Lange den Ball klasse fest, Leo Pohlmeyer setzte sich auf der rechten Seite im Eins-gegen-Eins-Duell durch und brachte den Ball vors Tor, wo Guimares Maß nahm und den Weg durch die vielen vor ihm postierten Abwehrbeine fand (2:3/88.). Von diesem Tiefschlag erholte sich der TuS nicht mehr.

Nullacht-Coach Gerrit Göcking musste erstmal tief Luft holen. "Dass es am Ende noch so dramatisch wurde, selber zuzuschreiben. Nach dem Anschlusstreffer sind wir zu unruhig geworden und wollten es zu schnell begradigen. Ich glaube, wir gewinnen das Ding am Ende verdient, auch wenn es glücklich ist." Aufgrund massiver Personalsorgen war es bei den Nullachtern übrigens der Tag der Premieren: Finn Tomberge stand nach monatelanger Pause wieder zwischen den Pfosten, auch Luis Potthoff feierte nach langer Leidesit sein Comeback. Sekunden vor dem Siegtreffer wurde zudem Co-Trainer Oliver Ritz eingewechselt, der eigentlich die Schuhe längst an den Nagel gehängt hatte. "Ich glaube, die drei, vier Minuten haben für ihn auch gereicht", sagte Göcking grinsend.

TuS Altenberge - SC Münster 08     2:3 (1:2)
Tore:
0:1 Lenze (10.), 0:2 Guimares (19.),
1:2 Gerdes (34.), 2:2 Risau (78./FE),
2:3 Guimares (88.)